Petrow: "Das Auto ist nicht schnell genug"
Von Punkten kann Caterham weiter nur träumen: Witali Petrow schildert nach dem Qualifying zum Großen Preis von Südkorea seine Eindrücke
(Motorsport-Total.com) - Platz 19 und bester Vertreter der drei jüngsten Formel-1-Teams. Mehr ist nicht drin für Caterham-Pilot Witali Petrow. Der Russe hat es beim Qualifying zum Großen Preis von Südkorea also einmal mehr geschafft, seinen Teamkollegen Heikki Kovalainen und die direkte Konkurrenz hinter sich zu lassen. In seiner Medienrunde spricht Petrow aber auch über die Probleme seines Rennstalls, wonach die Daten aus dem Windkanal nicht zum Geschehen passen. Deshalb ist Besserung derzeit kaum in Sicht.

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Witali Petrow würde gern die Ergebnisse seiner Caterham-Entwicklungsarbeit sehen Zoom
Frage: "Witali, du hast erneut deinen Teamkollegen hinter dir gelassen ..."
Witali Petrow: "Ja, aber das war nicht einfach. Mein Auftakt hier in Yeongam war nicht sehr einfach. Im zweiten Freien Training hatte ich erst einmal einen Reifenschaden, fuhr gar nicht mit den Prima-Reifen."
"Es war schwierig, in der restlichen Zeit ein Setup zu finden. Die einzige ordentliche Fahrt hatte ich im dritten Freien Training. Es ist kein einfaches Wochenende, doch das Ergebnis stimmt mich erst einmal zufrieden. Das habe ich auch am Funk gesagt: Es ist ein fantastisches Resultat."
"Ich hatte ja kein erstes Freies Training gehabt, weil da der Testpilot im Auto saß. In Einheit zwei kam der Reifenschaden und ich hatte nur sieben Runden auf den superweichen Pneus, mehr nicht. Im zweiten Freien Training lag ich eineinhalb Sekunden hinter Heikki zurück. Das war schon sehr stressig."
Frage: "Wie sehr hat sich die Strecke verbessert? Hast du den Eindruck, es ging immer schneller und schneller?"
Petrow: "Ja, allerdings. Die Strecke ist sauber, aber hier wird nicht sehr viel gefahren. Es liegt einfach kaum Gummi. Deshalb fahren wir hier immer schneller, je mehr Grip aufgebaut wird. Das wird sich auch gegen Rennende zeigen."
Frage: "Wie groß ist der Unterschied zwischen den beiden Reifentypen?"
Petrow: "Es ist seltsam: Am Freitag schien der Unterschied über 1,5 Sekunden zu betragen, doch am Samstag spielte es eher in der Region von 0,6 Sekunden. Die Strecke entwickelt sich halt nun immer weiter."
Frage: "Was heißt das für die Strategie? Ist eine Einstopp-Strategie möglich?"
Petrow: "Tja, das weiß ich nicht. Keine Ahnung, ob es für uns möglich wäre. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es einige Teams versuchen werden. Wir werden wahrscheinlich etwas dergleichen probieren, haben das aber noch nicht besprochen."
Frage: "Ist der so wichtige zwölfte Platz drin für euch?"
Witali: "Ich denke, am Start sollten wir zumindest kämpfen können. Und dann müssen wir schauen. Eigentlich sollte es nicht drin sein, denn das Auto ist einfach nicht schnell genug."
"Das ist jedem klar. Wir würden schon etwas Glück brauchen, um es zu schaffen. Oder Regen, aber Regen ist nicht angesagt. Vielleicht klappt es ja bei einem der kommenden Rennen. In Indien zum Beispiel, oder in Brasilien."
Frage: "Dein erstes Jahr mit Caterham geht allmählich zu Ende. Was denkst du über einen Verbleib bei diesem Team? Fühlst du dich wohl hier?"
Petrow: "Ich muss mich weiterhin auf die aktuelle Saison konzentrieren. Ich mag es, am Auto zu arbeiten, um es zu verbessern. Ich will aber halt auch Ergebnisse sehen."
"Ich weiß, dass das gesamte Team ein bisschen enttäuscht ist. Im Windkanal sieht nämlich alles viel besser aus als auf der Strecke. Hier fünf Zehntel, dort fünf Zehntel - eigentlich sollten wir schon in den Top 10 stehen. Das ist aber nicht passiert. Deshalb ist es etwas frustrierend."
Frage: "Die Daten aus dem Windkanal lassen sich also nicht auf die Strecke übertragen?"
Petrow: "Ja. Es ist aber so, dass sich auch andere Teams über dergleichen beschweren."
Frage: "Wie zuversichtlich bist du, auch 2013 in der Formel 1 zu fahren?"
Petrow: "Ich darf nicht über das kommende Jahr sprechen. Mir wurde gesagt, ich solle mich einzig und allein auf 2012 konzentrieren. Ich stimme zu. Das Management muss sich auf diese Dinge konzentrieren. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit."

