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  • 11.06.2012 04:32

Perez: "Ein Sieg ist das Ziel"

Der Sauber-Pilot empfand Malaysia als süßer, jubelt aber über eine Aufholjagd mit Überraschungseffekt: "Keine Anhaltspunkte, was die Longruns betrifft"

(Motorsport-Total.com) - Viele Zuschauer trauten ihren Augen nicht, als plötzlich ein weißes Auto auf Rang drei den Zielstrich überquerte. Es war Sergio Perez, der zwölf Plätze aufgeholt und das zweite Podest seiner Karriere eingefahren hatte. Dazu glückte dem Mexikaner das, was ihm in Malaysia noch misslungen war: Fernando Alonso zu überholen. In der FIA-Pressekonferenz erklärt ein gut gelaunter Perez, warum er und Sauber so schonend mit den Reifen umgehen.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Nach Rang zwei und drei: Wann jubeln Perez und Sauber über den ersten Sieg?

Frage: "Sergio, wieder eine unglaubliche Fahrt. Wann wusstest du, dass ein Podium in Reichweite ist?"
Sergio Perez: "Ehrlich gesagt erst, als ich an Fernando vorbei war. Auf Platz 15 startend ist das Letzte, woran du denkst, das Podium. Wir gingen die Sache ziemlich aggressiv an, der erste Stint war gut, auch der Stopp. Der zweite Stint war dann richtig, richtig gut. Ich bekam es hin, mit schwierigen Manövern an einigen Konkurrenten vorbeizugehen und erkannte, dass der Reifenabbau nicht zu schlimm war. Ich konnte mein Tempo gut kontrollieren."

"Es ist ein großartiges Resultat für das Team nach einem so schlechten Tag wie Samstag. Wir hatten massive Bremsprobleme. Es ist einfach großartig, das Rennen auf dem Podium zu beenden. Es ist ein gewaltiger Schub für die Mannschaft. Nach Malaysia ist es das zweite Mal, dass wir viele Punkte verbuchen und auf dem Podium stehen. Hoffentlich können wir das beibehalten."

"Offensichtlich hatten wir einiges an Pech: Ich denke zum Beispiel an Monaco, wo wir schnell waren. Und auch an Barcelona. Es ist für das ganze Team toll, wieder auf dem Podium zu stehen. Und ganz besonders hier, wo ich nahe an meiner Heimat Mexiko bin und viele Mexikaner an die Strecke gekommen sind."

Frage: "Du bist noch fast ein Neuling. Aber du zeigst, dass du prima mit den Reifen haushalten kannst."
Perez: "Nach dem Qualifying, als wir nicht das Tempo hatten, das wir uns versprochen hatten, mussten wir uns unseren Weg mit einer anderen Strategie bahnen. Wir hatten keine Anhaltspunkte, was die Longruns betrifft. Die, die wir mit diesen Reifen gefahren sind, fanden bei einer Streckentemperatur von zehn bis 15 Grad Celsius statt. Es war also eine Lotterie, aber das Team hat einen großartigen Job gemacht. Und ich auch, indem ich die Reifen am Leben erhalten habe und konstant gefahren bin."

Frage: "Warum bekommst du das mit den Reifen besser hin als jeder andere Fahrer?"
Perez: (lacht) "Weil wir im Team Geld sparen müssen."


Fotos: Sergio Perez, Großer Preis von Kanada


Frage: "War von den Bremsproblemen vom Samstag noch etwas zu spüren?"
Perez: "Nein, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Es war nur ein Problem mit der Balance, die für meinen Geschmack überhaupt nicht gepasst hat. Ich habe es nicht hinbekommen, das Auto anzuhalten, ohne mir einen Bremsplatten einzufahren. Also gab es im Qualifying eine Menge Vibrationen. Im Rennen war es dann anders. Wir haben in der Nacht viel gearbeitet, um das Problem auszumerzen und den Job vorzüglich erledigt."

Frage: "Nach zwei Podien und dem Frust, seit Malaysia viel Pech gehabt zu haben: Wie blickst du dem Rest der Saison entgegen?"
Perez: "Wir versuchen in jedem Rennen, um einen Platz unter den Top 3 zu kämpfen. Es war ein verrücktes Rennen am Sonntag, von denen es in diesem Jahr schon viele gab. Aber wir haben das Potenzial dieses Ziel auch tatsächlich zu erreichen. Es muss das Ziel sein, in dieser Saison den ersten Sieg für Sauber einzufahren."

"Es muss das Ziel sein, in dieser Saison den ersten Sieg für Sauber einzufahren." Sergio Perez

Frage: "Wie fühlt sich das Podium vergleichen mit dem in Malaysia an? Wann meinst du, kannst du gewinnen?"
Perez: "Jedes Podium ist speziell, gerade wenn es erst das zweite der Karriere ist. In der Position, in der ich mich mit dem Team befinde, kämpfen wir noch immer darum, an der Spitze zu sein, eines Tages ein Spitzenfahrer zu sein. Jede Möglichkeit, mein Potenzial zu zeigen, ist großartig. Weil ich nicht weiß, wie viele es davon noch geben wird. Ich hatte viel Pech in den vergangenen Rennen, deswegen fühlt es sich toll an. Aber das erste Podium ist immer ein bisschen süßer."