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  • 05.11.2010 22:46

  • von Fabian Hust

"Pechvogel" Trulli blickt optimistisch nach vorn

Nach unzähligen Problemen mit der Hydraulik hofft Jarno Trulli, dass sich das Glück 2011 nicht nur für ihn sondern auch für das Team zum Besseren wendet

(Motorsport-Total.com) - In diesem Jahr hatte Jarno Trulli häufig mit Hydraulikproblemen zu kämpfen, während sein Teamkollege Heikki Kovalainen auffällig seltener mit der Hydraulik auf Kriegsfuß stand: "Das ist einfach Pech", so der Italiener. "Die Mechaniker geben ihr Bestes, aber scheinbar taucht er in meinem Auto auf, wenn es denn einen Defekt gibt."

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli blieb in dieser Saison mehrmals mit Hydraulikproblemen stehen

"Aber bisher bin ich glücklich, dass es dieses Jahr passiert, wenn es schon passieren muss, und nicht im kommenden Jahr, denn in diesem Jahr können wir nicht wirklich Punkte holen, wenn es nicht ein verrücktes Rennen gibt", meint der 36-Jährige.

"Was das kommende Jahr betrifft, so sind wir sehr zuversichtlich, dass wir beginnen können, daran zu denken, um Punkte zu kämpfen. Dann möchte man natürlich all diese Defekte nicht haben. Ich akzeptiere es einfach. Ich wusste von Beginn der Saison an, dass es schwierig wird, aber es war ein wenig frustrierender, als es hätte sein sollen."

Auch Mike Gascoyne, Technischer Direktor beim malaysischen Rennstall, kann sich die Häufung der Hydraulikprobleme bei Trulli nicht erklären: "Um ehrlich zu sein, es ist dieselbe Gruppe Leute, welche die Hydraulikpakete baut. Sie werden völlig zufällig den Autos zugeordnet, es gibt also keinen Grund dafür, das ist einfach Pech."

"Wir sind als Team sehr enttäuscht, dass wir das nicht besser in den Griff bekommen haben. Es hat so viele verschiedene Probleme gegeben, die wir zuvor nie hatten, aber ich denke einfach, dass dies eines dieser Dinge ist, bei denen Jarno einfach sehr viel Pech hatte."

"Auf keinen Fall", hätten die Probleme etwas mit der Fahrweise des Piloten zu tun: "Das System ist das System, und der Fahrer fährt einfach mit Vollgas. Das System ist entwickelt, um damit zurechtzukommen, und wir als Team haben für Jarno nicht ausreichend gute Arbeit geleistet."

Trulli hofft unterdessen, dass es kommendes Jahr für ihn und Lotus besser laufen wird: "Ich bin immer extrem vorsichtig, wenn ich über die Zukunft spreche, denn niemand hat eine Kristallkugel. Aber ich glaube, dass Mike und Tony (Fernandes, Teamchef; Anm. d. Red.) zusammen arbeiten, um ein gutes Paket auf die Beine zu stellen. Ich muss sagen, dass wir sehr gute Arbeit leisten. Er sieht auch sehr, sehr viel versprechend aus."

"Das wirkliche Ziel ist es, dass wir kommendes Jahr darüber nachdenken, Punkte zu holen. Wir können es uns nicht mehr erlauben, jene Leistung zu zeigen, die wir im Moment zeigen. Wir müssen näher an den Jungs an der Spitze dran sein und versuchen, kommendes Jahr regelmäßig im Mittelfeld zu kämpfen."

"Aber es gibt ein paar Variablen, die im Moment niemand genau kennt. Ich glaube, dass der Einfluss der neuen Reifen die neuen Teams ebenso beeinflussen wird wie die erfahrensten Teams. Vielleicht haben wir es zu Beginn der Saison richtig hinbekommen, und andere haben es völlig vermasselt. Ich hoffe einfach, dass wir es richtig hinbekommen."

"Mike ist hier und er verfügt über Erfahrung, Tony hat die Power. Er treibt alle an und er will, dass es vorangeht. Es herrscht eine wirklich gute Atmosphäre, und das Team ist für die Zukunft gut aufgestellt. Ich kann im Moment also lediglich sagen, dass es sehr, sehr viel versprechend ist."