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Pastor Maldonado lobt Mercedes: "Es fühlt sich besser an"

Kann sich Lotus mit der Hilfe von Mercedes wieder als Top-Team etablieren? Pastor Maldonado ist zuversichtlich, dass sein Team sich 2015 deutlich steigern kann

(Motorsport-Total.com) - Böse Zungen waren im vergangenen Jahr häufig dazu verleitet zu sagen, dass der überlegene Mercedes-Antrieb selbst aus dem schwächsten Auto noch einen Podiumskandidaten gemacht hätte. Ob an dieser Theorie tatsächlich etwas dran ist, das wird sich 2015 - zumindest teilweise - an der Lotus-Performance festmachen lassen. Das Team aus Enstone hat sich von Renault getrennt und setzt in diesem Jahr auf Mercedes-Power. Pastor Maldonado ist nach den ersten Tests bereits voll des Lobes für den neuen Partner.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado kommt mit dem E23 und dem Mercedes-Antrieb besser zurecht Zoom

"Das ganze Paket fühlt sich viel besser an", freut sich der Venezolaner im Gespräch mit 'NBC' und ergänzt: "Ich denke, dass wir dem Antrieb eine Menge zu verdanken haben, das ist klar. Aber vieles liegt auch am Team. Das Auto ist ganz anders." Als Beispiel nennt Maldonado Aufhängung und Geometrie. "Es ist sehr komplex und ganz anders als im vergangenen Jahr. Auch die Hinterrad-Aufhängung."

"Es ist ziemlich interessant, das zu testen und neue Sachen am Auto zu entdecken. Es ist eine neue Philosophie, die momentan ganz gut funktioniert", so der Lotus-Pilot, der beim Test in Barcelona gleich zwei Tagesbestzeiten setzen konnte. Doch liegt das tatsächlich nur am neuen Mercedes-Antrieb oder ist der neue E23 seinem Vorgänger einfach überlegen und hätte möglicherweise auch mit einem Renault-Aggregat ähnlich gut funktioniert?

"Wir haben viel gelernt"

"Es ist nicht nur der Motor. Natürlich ist der Motor heutzutage sehr wichtig, aber du musst das ganze Paket insgesamt zum Funktionieren bringen. Das ist ganz wichtig", erklärt Maldonado und ergänzt: "Die Autos sind schwerer als die alten V8-Wagen und sehr komplex mit all dieser Elektronik, mit ERS und Turbo. Es muss alles zusammenpassen und das ist auch mit einem Mercedes nicht einfach. Du musst die Motorleistung auch auf die Strecke bringen."

"Wir haben sicher eine Menge gelernt. Wir haben bereits früh in der Saison (2014; Anm. d. Red.) damit begonnen, dieses Auto zu entwickeln. Wir haben versucht, aus dem Auto der vergangenen Saison zu lernen und die besten Sachen in dieses Auto zu übernehmen. Selbst aus den negativen Sachen haben wir gelernt, denn wir haben versucht, diese zu umgehen und etwas besseres zu entwickeln."

"Natürlich werden wir zu Saisonbeginn nicht die Schnellsten sein. Da müssen wir ganz ehrlich sein. Wir haben nicht die Ressourcen, um alle Rennen zu gewinnen. Wir müssen es Schritt für Schritt angehen. Ich denke, wir haben bereits einen guten Schritt gemacht. Wir sollten unser Bestes geben, um so weiterzumachen", sagt der Venezolaner, der in der vergangenen Saison lediglich zwei WM-Punkte einfahren konnte.

"Wir haben bereits früh in der Saison damit begonnen, dieses Auto zu entwickeln." Pastor Maldonado

Mercedes-Antrieb leichter zu fahren?

Maldonado ist sich zumindest sicher, dass er mit dem neuen Antrieb besser zurechtkommt als mit dem alten Renault-Motor: "Die Einstellungen sind viel leichter. Und natürlich die Performance, der Antrieb hat viel mehr Power. Aber es geht nicht nur um die Leistung. Es geht darum, wie der Antrieb die Leistung entfaltet. Daran müssen wir uns gewöhnen, was das Auto und das Set-up angeht."

"Und auch ich als Fahrer muss mich anpassen. Das wird einige Zeit dauern. Ich hoffe, dass wir im ersten Rennen fast so weit sein und ein gutes Paket haben werden. Ich denke, es wird ein guter Saisonstart werden. Natürlich müssen wir erst einmal abwarten, aber wir werden konkurrenzfähiger sein als im vergangenen Jahr", ist sich der 29-Jährige sicher.


Fotostrecke: Lotus E23 vs. Lotus E22

Fakt ist allerdings auch, dass die beiden Testbestzeiten nicht übermäßig viel wert sein müssen. Denn viele Teams werden wohl erst beim Saisonauftakt in Melbourne ihr wahres Potenzial abrufen. Die gute Nachricht für Lotus: Schlechter als 2014 kann es in Australien gar nicht laufen. Damals schieden Maldonado und Teamkollege Romain Grosjean beim Auftakt-Grand-Prix beide aus.