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  • 14.05.2015 08:35

  • von Ruben Zimmermann & Dominik Sharaf

Pascal Wehrlein: Irgendwann Formel 1, aber erst einmal DTM

Pascal Wehrlein träumt von der Formel 1, will seine ganze Energie allerdings zunächst in sein DTM-Programm stecken - Für den "Ernstfall" ist er gut vorbereitet

(Motorsport-Total.com) - Wie so viele junge Piloten träumt auch Pascal Wehrlein von einer Zukunft in der Formel 1. Aktuell ist der 20-Jährige bei Mercedes als Testpilot aktiv und durfte sich beim Test in Barcelona am Mittwoch erneut hinter das Steuer des F1 W06 Hybrid setzen. Zu einem Einsatz in der Königsklasse dürfte es bei den Silberpfeilen aber wohl nur dann kommen, wenn Nico Rosberg oder Lewis Hamilton ein Rennen auslassen müssen. Wehrlein selbst sieht das allerdings gar nicht so tragisch - denn aktuell liegen seine Prioritäten sowieso noch woanders.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein will sich 2015 auf seine Karriere in der DTM konzentrieren Zoom

"Mein Ziel ist es, eines Tages in der Formel 1 zu fahren. Aber in diesem Jahr fahre ich in der DTM, also liegt dort mein Hauptfokus", verrät Wehrlein und ergänzt: "Da wollen wir konkurrenzfähig sein, Rennen gewinnen und vielleicht sogar die Meisterschaft. In den vergangenen Jahren hatten wir einige Probleme, also liegt mein Fokus definitiv auf der DTM."

Seit 2013 startet Wehrlein in der DTM für Mercedes, 2014 holte er auf dem Lausitzring seinen ersten Sieg. Die aktuelle Saison begann er mit einem zweiten Platz in Hockenheim. Der junge Deutsche weiß: "Ich muss Resultate abliefern und mein Bestes geben." Denn Wehrlein wäre nicht der erste Pilot, der es über die DTM in die Formel 1 schafft. Paul di Resta gewann die Serie 2010 und erhielt dafür 2011 ein Cockpit bei Force India.

So oder so ähnlich könnte es auch für Wehrlein laufen, denn im Mercedes-Werksteam ist aktuell kein Cockpit frei. Ein Einsatz bei einem Kundenteam erscheint da wesentlich wahrscheinlicher. Überraschenderweise erklärt der 20-Jährige allerdings, dass er kein Interesse an einem Freitagseinsatz in der Formel 1 hat: "Daran bin ich nicht so interessiert, denn man ist nur eineinhalb Stunden im Auto und hat nur ein oder zwei neue Reifensätze."


Fotos: Mercedes, Formel-1-Test Barcelona


"Dann muss man schon wieder raus aus dem Auto und kann am restlichen Wochenende nur zusehen. Ich möchte wirklich gern ein ganzes Wochenende oder eine Saison fahren, aber nicht nur ein Freies Training. Es wäre gut für die Erfahrung, aber ein Testtag wie heute ist besser", so Wehrlein nach seinem Einsatz in Barcelona. Obwohl ein Einsatz an einem Rennwochenende 2015 eher unwahrscheinlich erscheint, ist der Mercedes-Pilot auf alles vorbereitet.

"Wenn ich dann wirklich mal zum Einsatz kommen sollte, dann muss natürlich auch alles sitzen", weiß Wehrlein und berichtet im Hinblick auf sein Testprogramm: "Deswegen üben wir die Starts. Auch für das Team sind es wichtige Infos. Es gehört einfach zum Programm dazu." Da die Testmöglichkeiten extrem eingeschränkt sind, möchte Wehrlein jede Chance nutzen. Umso bitterer ist es da, dass er seinen geplanten Einsatz bei Force India am Dienstag absagen musste.


Mercedes-Fahrer 2015: Pascal Wehrlein

Mercedes-Youngster Pascal Wehrlein über seinen schnellen Aufstieg und die Erwartungen für 2015. Weitere DTM-Videos

"Ich bin sehr enttäuscht, denn es gibt nicht viele Möglichkeiten, ein Formel-1-Auto während der Saison zu fahren. Einen Tag zu verpassen ist da für mich sehr schlecht, denn ich brauche die Erfahrung und die Zeit im Auto", weiß Wehrlein und erklärt im Hinblick auf einen möglichen Einsatz bei den Testfahrten in Österreich im Juni: "Ich hoffe, dass ich so oft wie möglich im Auto sitzen werde. Aber auch in Österreich wird es nur zwei Tage geben."