• 29.07.2017 07:33

  • von Norman Fischer & Dominik Sharaf

Pascal Wehrlein: Beim RoC-Crash hätte mir Halo geholfen

Pascal Wehrlein ist wohl einer der wenigen Piloten, denen Halo schon einmal geholfen hätte: Er glaubt, dass seine RoC-Verletzung verhindert worden wäre

(Motorsport-Total.com) - Die Einführung von Halo spaltet die Formel 1. In Sachen Aussehen fällt der Kopfschutz bei den meisten gnadenlos durch, doch weil es um die Sicherheit geht, kann die FIA das Thema ohne Absprache durchdrücken. Allerdings wird sich häufig die Frage gestellt, inwiefern Halo überhaupt helfen würde: Bei den Unfällen von Felipe Massa 2009 und Jules Bianchi 2014 nämlich mutmaßlich nicht.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein, Felipe Massa

Wäre Wehrleins Unfall beim RoC mit Halo glimpflicher ausgegangen? Zoom

Doch Pascal Wehrlein sagt, dass Halo für in diesem Jahr schon einmal nützlich gewesen wäre: nämlich beim Race of Champions in Miami im Januar. "Das hätte mir dort definitiv geholfen", sagt er am Donnerstag in Budapest. Vor gut einem halben Jahr hatte sich Wehrlein bei dem Spaßevent verletzt, als er mit Felipe Massa kollidierte und sich überschlug. Kopfüber landete er dabei auf der Streckenbegrenzung, bevor das Auto auf der richtigen Seite zum Stehen kam.

Dabei zog sich Wehrlein Verletzungen im Wirbelbereich zu, die ihn bei den ersten Formel-1-Saisonrennen außer Gefecht setzten. Mit Halo wäre es vermutlich nicht so weit gekommen, meint er und kann daher Gründe für die Einführung des Heiligenscheines sehen. "Es ist natürlich gut, wenn es sicherer wird", sagt der Sauber-Pilot. "Allerdings war es kein Formel-1-Auto (in Miami; Anm. d. Red.) ..."

Jedoch muss auch Wehrlein zugeben, dass er Vorbehalte hat. Wie so vielen gefällt ihm das Aussehen des Schutzes absolut nicht. "Da fand ich das Shield deutlich besser." Fraglich ist auch, wie das rechtzeitige Aussteigen aus dem Wagen klappen soll. Das muss nämlich eigentlich innerhalb von fünf Sekunden geschehen. "Man muss sich abschnallen, das Lenkrad runtermachen, aussteigen - und dann hat man noch einmal fünf Sekunden, um das Lenkrad wieder draufzumachen. Das ist schon sportlich", meint Wehrlein. Mit Halo dauert es vermutlich noch einmal länger.

Doch damit habe sich der Sauber-Pilot noch nicht beschäftigt, wie er sagt. Er lässt Halo erst einmal auf sich zukommen: "Es hat ja einen Grund, warum es eingeführt wird. Wenn die FIA sagt, dass es damit sicherer wird, dann ist das positiv."