• 21.09.2010 11:35

  • von Markus Miksch

Österreichring weiterhin kein Thema für die Formel 1

Die Bauarbeiten am Österreichring neigen sich dem Ende zu - DTM und Superbike ein Thema, Formel 1 hingegen weiterhin nicht

(Motorsport-Total.com) - Die Posse rund um den Österreichring nähert sich dem Happy End. "Wir gehen davon aus, dass die Rennstrecke in Betrieb genommen werden kann, sobald die Abnahme durch die Behörde erfolgt ist, sodass ab April oder Mai wieder Motorsport stattfinden kann", erklärt der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann gegenüber 'Laola1.at'. Bis dahin war es aber ein steiniger Weg, den sich die verantwortlichen Politiker großteils selbst eingebrockt hatten.

Titel-Bild zur News: Ehemaliger A1-Ring in Spielberg

Die Bauarbeiten am Österreichring nähern sich dem Ende

Nachdem 2003 zum letzten Mal die Formel 1 in Spielberg zu Gast war, wurde die Strecke von Red Bull erworben. Konzernboss Dietrich Mateschitz wollte eine Motorsport- und Flugakademie errichten. Noch bevor die Baugenehmigungen vorhanden waren, wurde die alte Strecke, die 1996 komplett modernisiert wurde, abgerissen. Aufgrund von Anrainerprotesten und der nicht bestanden Umweltverträglichkeitsprüfung wurde das 750-Millionen-Euro-Projekt in den Sand gesetzt. Immerhin erklärte sich Red Bull bereit, die Strecke wiederaufzubauen.#w1#

Nun fehlen nur noch Kleinigkeiten, damit die Bauarbeiten zu Ende gebracht werden können. "Vom Werkstättengebäude über Gastrobereich und Medical-Center bis hin zum Streckenband, das demnächst geschlossen wird, wurde alles modulhaft abgearbeitet", so Buchmann. Etwa 70 bis 100 Millionen Euro soll der Wiederaufbau des Österreichrings gekostet haben, Red Bull übernahm die Kosten bisher zur Gänze. Ab dem kommenden Jahr wird Österreich wieder Schauplatz von großen Rennserien sein.

Eine Rückkehr der DTM steht unmittelbar bevor und auch die Superbike-WM dürfte in Spielberg Station machen. Das erste Event, das bereits fixiert wurde, ist das ADAC-GT-Masters, das vom 5. bis 7. August über die Bühne gehen soll. Eine Rückkehr der Formel 1 scheint aber wohl ausgeschlossen zu sein, auch wenn der Österreichring von einigen Medien ohne jede faktische Grundlage als Ersatzrennstrecke genannt wurde, sollte es Probleme bei den neuen Grand-Prix-Kursen in Südkorea und Indien geben.

"Die Rennstrecke ist technisch und von den Sicherheitsvorkehrungen Formel-1-tauglich. Aber jetzt von einem Formel-1-Rennen in Spielberg zu reden, wäre verfrüht", meint Buchmann. Auch von Red Bull wird dieses Thema abgeblockt: "Wie soll denn das gehen? Von den Kapazitäten her ist dort nichts auf Formel 1 ausgelegt", wird ein Konzernmitarbeiter bei 'Laola1.at' zitiert. Der neue Österreichring ist lediglich für 25.000 Zuschauer konzipiert.

Da die Strecke aber Formel-1-tauglich ist, wünscht sich Buchmann folgendes: "Persönlich habe ich den Traum, dass Her Mateschitz vielleicht einen seiner zwei Rennställe einmal nach Spielberg verlegt. Es wäre natürlich toll, wenn Red Bull nicht nur mit einer österreichischen Lizenz fahren würde, sondern auch einen österreichischen Standort hätte." Dann hätte Red Bull so wie Ferrari die eigene Teststrecke vor der Haustür, die sich aber aufgrund der klimatischen Verhältnisse nicht für Wintertests eignet. Nur: Realistisch ist dieses Szenario nicht.