• 04.10.2013 10:17

Nimmersatt Sauber: Zufrieden, aber es geht besser

Nico Hülkenberg und Esteban Gutierrez wollen sich nach gutem Südkorea-Auftakt bis zum Qualifying noch steigern - Mexikaner beeindruckt von Strecke

(Motorsport-Total.com) - Das Freie Training zum Großen Preis von Südkorea am Freitag lief für Sauber ohne Probleme ab. Nico Hülkenberg landete in Yeongam mit einer persönlichen Bestzeit von 1:40.210 Minuten (+1,573 Sekunden) im Gesamtergebnis der beiden Sessions auf Rang 14, sein Teamkollege Esteban Gutierrez toppte ihn wie schon im Qualifying in Singapur und wurde 13. Der junge Mexikaner war 0,024 Sekunden schneller unterwegs. Sauber teste Aerodynamik-Komponenten und betrieb viel Abstimmungsarbeit.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg würde gerne noch einen Zahn zulegen und freie Bahn bekommen Zoom

Später ging es darum, den Unterschied zwischen der harten und der superweichen Reifenmischung herauszuarbeiten. Beide Fahrer sind sich einig, dass es noch Luft nach oben gibt: "Wir waren heute Morgen mit dem Auto ganz zufrieden und haben einen guten Rhythmus gefunden", resümiert Hülkenberg, der in Südkoreas Rushhour geriet: "Das Training am Nachmittag wurde dann ein wenig durch Verkehr beeinträchtigt, ich brachte jeweils die beiden ersten Versuche nicht zusammen", ärgert sich der Deutsche.

Dennoch ist der Teamleader zuversichtlich: "Ich bin überzeugt, dass es insbesondere mit den weicheren Reifen noch Verbesserungspotenzial gibt", sagt Hülkenberg und glaubt an eine Steigerung seiner Truppe aus Hinwil: "Am Morgen war das Auto recht schnell, aber am Nachmittag war es nicht mehr ganz so gut. Das müssen wir uns genau anschauen. Ich glaube nicht, dass wir heute unsere Möglichkeiten schon ausgeschöpft haben. Für den Rest des Wochenendes bin ich durchaus zuversichtlich."

Probleme nur mit wenig Sprit

Auch Gutierrez will nicht klagen: "Das war ein sehr produktiver Tag", bilanziert der junge Mexikaner, der erstmals in Yeongam ins Lenkrad greift. "Wir haben diverse Dinge ausprobiert, um das Auto der Strecke anzupassen. Das ist eine ziemliche Herausforderung, zumal der erste Sektor sehr schnell ist, während man im zweiten und dritten Sektor viel Abtrieb benötigt." Die trostlose Bahn in einem Industriehafen gefällt ihm: "Die Strecke ist sehr schön, sogar noch besser als ich es erwartet hatte. Es macht Spass, hier zu fahren."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Südkorea, Freitag


Die Bahn sei äußerst vielseitig mit langsamen, mittelschnellen und schnellen Kurven. "Im ersten Freien Training hatte ich ausreichend Gelegenheit, die Strecke kennenzulernen. Im zweiten konzentrierte ich mich dann auf die Abstimmungsarbeit. Im Hinblick aufs Qualifying morgen gibt es aber noch einiges Verbesserungspotenzial", stimmt Gutierrez Hülkenberg zu. Tom McCullough ergänzt: "Einmal mehr ist die Leistungsdichte im Mittelfeld sehr hoch, deshalb ist es besonders wichtig, dass wir im Qualifying das Maximum aus dem Auto herausholen."

Der leitender Ingenieur an der Rennstrecke befindet: "Wir sind insgesamt zufrieden, wie es bei beiden Piloten lief. Esteban zeigte eine gute Leistung, indem er die für ihn neue Strecke schnell lernte. Am Morgen war er innerhalb von zwei Zehntelsekunden zu Nicos Zeit, als er wegen des Unfalls vom Kimi Räikkönen vom Gas musste." Bei Sauber war Worksharing angesagt: "Im ersten Training haben wir die Arbeit verteilt: An einem Auto testeten wir die neuen Aerodynamik-Teile, am andern arbeiteten wir an der Abstimmung."

Im zweiten Freien Training waren die Asphalttemperaturen höher, beide Piloten, insbesondere Hülkenberg, waren dann mit der Balance bei niedriger Benzinlast nicht mehr so zufrieden. "Doch bei den Longruns waren die beiden wieder zuversichtlicher", zeigt sich McCullough optimistisch.