Nielsen: "Wollen die beiden Titel verteidigen"
Der Sportliche Leiter des Renault-Teams, Steve Nielsen, im Interview über die letzte Phase der Vorbereitungen auf die Formel-1-Saison 2006
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Steve, wie ist die Atmosphäre in der Fabrik?"
Steve Nielsen: "Wir sind alle sehr motiviert. Die Wintertests haben gezeigt, dass der R26 ein schnelles Auto ist, und wir sind sehr zuversichtlich. Natürlich gilt es noch einige Dinge feinzutunen, aber wir haben uns gut vorbereitet und wollen jetzt die beiden Titel verteidigen. Das Material wird in einer Woche nach Bahrain geflogen, daher ist Enstone im Moment ein Ort, an dem es ziemlich hektisch zugeht!"

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Das Renault-Team bereitete sich auf die Rückkehr der Reifenwechsel gut vor
Frage: "Die ersten drei Rennen finden auch dieses Jahr wieder in Übersee statt. Ist das ein Problem?"
Nielsen: "Nicht wirklich, weil wir alle daran gewöhnt sind. Dieses Jahr werden die Rennen in einer anderen Reihenfolge ausgetragen, aber im Prinzip ist es genau gleich wie im Vorjahr - nur eben umgedreht. Das ist kein Problem. Es gibt aber ein paar Änderungen: kühleres Wetter in Australien und nur eine Woche Pause zwischen Bahrain und Kuala Lumpur. Es wird ein enges Programm."#w1#
Renault übte in Barcelona neuen Ablauf der Wochenenden
Frage: "Wie sah diese Woche euer Plan aus?"
Nielsen: "Wir haben seit Anfang Januar jede Woche getestet, und diese Woche stellte da keine Ausnahme dar. Das ganze Rennteam war in Barcelona, um Boxenstopps, Qualifying-Simulationen und die neuen Abläufe zu üben. Es war das erste Mal seit Shanghai 2005, dass alle Jungs beisammen waren."
Frage: "Hat sich das Team im Vergleich zum Vorjahr verändert?"
Nielsen: "Nicht wirklich. Bei den Boxenstopps haben wir einige Leute neu zugewiesen, und es gibt einen Neuzugang. Außerdem haben wir die frühere Rolle des Chefmechanikers auf zwei Personen aufgeteilt: Gavin Hudson ist nun unser Chefmechaniker, Paul Seaby unser Ingenieurskoordinator. Gavin wird in direktem Kontakt mit der Arbeit an den Autos stehen, während Pauls Rolle eher administrativer Natur ist."
Frage: "Wie geht es jetzt für euch weiter?"
Nielsen: "Das Rennteam ist schon wieder zu Hause, während das Testteam am 27. und 28. Februar in Valencia den nächsten Test absolvieren wird. Gleichzeitig werden sie in Enstone damit anfangen, die Fracht für die Auftaktrennen zu verladen. Das Material wird die Fabrik am 3. März verlassen; eines der Autos aus Valencia wird ebenfalls zum ersten Rennen geschickt. Insgesamt haben wir 30 Tonnen Luft- und sieben Tonnen Seefracht. Wir können es uns nicht leisten, etwas zu vergessen..."
Frage: "Werden einige Teammitglieder im Handgepäck Fahrzeugteile zu den ersten Rennen mitnehmen?"
Nielsen: "Das ist sehr wahrscheinlich! Die meisten Teams werden erst am Sonntag vor dem Rennen ankommen, wobei die letzten Teammitglieder sogar erst am Donnerstag landen dürften."
Mehr Platz in der Renault-Garage als im Vorjahr
Frage: "Das Team darf dieses Jahr die erste Garage in der Boxengasse beziehen. Stellt das eine große Veränderung für euch dar?"
Nielsen: "Es wird kleine Unterschiede geben, ja. Die Positionierung der Garage beschert uns einen kleinen Vorteil bei den Boxenstopps, und wir werden - abhängig von der Strecke - entweder die erste oder die letzte Garage bekommen. Für die Fahrer bedeutet das, dass sie ihre Box ohne Hindernisse anfahren können. Gleiches gilt für das Herausfahren. Außerdem haben wir ein bisschen mehr Platz, aber das war 2005 ohnehin schon ausreichend. Ich persönlich bin der Meinung, dass alle gleich viel Platz in der Boxengasse bekommen sollten."
Frage: "Du hast vorhin die Boxenstopps erwähnt. Bedeutet die Rückkehr der Reifenwechsel, dass ihr anders trainieren müsst?"
Nielsen: "Auch 2005 mussten wir jederzeit dafür bereit sein, beim Nachtanken unter besonderen Umständen alle vier Reifen zu wechseln - zum Beispiel bei einem Regenrennen wie in Spa. Natürlich haben wir in letzter Zeit viel trainiert, aber im Prinzip kehren wir nur zur Situation von 2004 zurück."
Frage: "Ist das Team bereit für 2006?"
Nielsen: "Mehr denn je! Wir können es kaum noch erwarten, wieder Rennen zu fahren."

