Nicht ausreichend markiert? Vorwürfe gegen Skistation Meribel

Ein Anwalt erhebt Vorwürfe gegen die Skistation, dessen unpräparierter Teil nicht gut genug markiert worden sein soll - Skistar Markus Wasmeier widerspricht

(Motorsport-Total.com) - Wie der Unfall von Michael Schumacher zustande gekommen ist, soll sich morgen auf der Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft klären. Mittlerweile ist klar, dass Kamera an Schumachers Helm eingeschaltet war und den entscheidenden Moment wohl aufgezeichnet haben dürfte. Bereits seit einigen Tagen beschäftigt sich die französische Staatsanwaltschaft mit dem Fall des Rekordweltmeisters. Laut französischem Recht ist das allerdings Routine bei Skiunfällen dieser Art.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

War die Skipiste im Fall Michael Schumacher ausreichend gekennzeichnet? Zoom

Die Skistation Meribel hat sich in den vergangen Tagen bereits einen Anwalt geleistet, der speziell auf Skiunfälle spezialisiert ist. Auf ihn dürfte einiges an Arbeit zukommen, denn es gilt zu klären, ob die Skistation in Sachen Unfall zur Verantwortung zu ziehen ist, weil beispielsweise einige Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten wurden. Dass dies definitiv der Fall ist, glaubt Anwalt Edward Bourgin, der auf Personenschäden spezialisiert ist, und sich in der Zeitung 'Le Figaro' deutlich äußerte.

"Der Standard ist nicht erfüllt, die Zeichen und Markierungen waren unzureichend und nicht konform", behauptet er. Mit ihnen sollen Skifahrer vor unpräparierten und ungesicherten Pisten gewarnt werden - auch Michael Schumacher war in einem kleinen unpräparierten Abschnitt unterwegs, als er zu Sturz kam. "Die Skigebiete können nicht kommerziell vom Finanzsegen profitieren, ohne auf der anderen Seite die Sicherheit der Skifahrer zu gewährleisten", betont der Anwalt.

Rückendeckung erhält die Skistation aber ausgerechnet von Ex-Skirennläufer Markus Wasmeier, der solche Stellen im Berg für ganz normal hält. "Man kann das Problem nicht lösen, denn sonst müsste man den ganzen Berg mit Leitplanken vollbauen", erklärt der zweifache Olympiasieger gegenüber 'Sport Bild'. "Auf präparierten Skipisten gibt es alle 50 bis 80 Meter Markierungen. Das ist auch in Meribel so der Fall."

Wasmeier erklärt, dass selbst ein Profi stürzt, wenn er auf einen Stein trifft - auch wenn er eventuell von einer kleinen Schneeschicht bedeckt ist. Neben Schumacher sind aber noch zahlreiche andere Fahrer in dem kleinen Stück zwischen den offiziellen Pisten unterwegs gewesen, wie Spuren im Schnee beweisen. Für Wasmeier ist das unverantwortlich: "An solche Stellen fahre ich als Profi sowieso nicht rein. Ich kann diese Schneesituation einschätzen und meide sie", sagt der Bayer und hofft, dass Schumacher die Situation trotzdem heil überstehen wird. "Ich wünsche Michael, dass er schnell wieder fit wird."