• 19.09.2014 22:52

  • von Stefan Ziegler

Nicht alles läuft rund bei McLaren in Singapur

McLaren hat im Freien Training in Singapur viel experimentiert, rechnet sich aber vor allem aufgrund der Reifensituation bessere Chancen im Rennen aus

(Motorsport-Total.com) - Gleich mit mehreren Neuentwicklungen ist McLaren nach Singapur gereist. Doch überzeugt haben diese Bauteile nur bedingt. Dafür hat das britische Traditionsteam festgestellt, dass die von Pirelli zur Verfügung gestellten Reifensorten eine Überraschung mit sich bringen könnten. Denn McLaren, so sagt es Jenson Button, spielt vor allem die härtere der beiden Reifenmischungen in die Karten.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

McLaren-Pilot Jenson Button und sein Teamkollege fuhren in die Trainings-Top-10 Zoom

"Der Unterschied zwischen den Mischungen scheint hier besonders groß zu sein, etwa 2,5 Sekunden pro Runde", meint Button. "Ich sehe nicht, dass sich da an diesem Wochenende noch was verändert. Normal profitieren wir nicht davon, weil wir meist auf der härteren Mischung besser dastehen, aber dieses Mal könnten wir eine gute Chance haben. Vor allem, wo die Qualifikation hier so unheimlich wichtig ist."

Und auf eine schnelle Runde schien McLaren in Singapur durchaus bei der Musik zu sein: Kevin Magnussen fuhr in 1:48.358 Minuten auf den sechsten Tagesrang, war damit 0,077 Sekunden schneller als Button, der Siebter wurde. Rund neun Zehntel verlor das McLaren-Duo am Freitag auf Spitzenreiter Lewis Hamilton (Mercedes), der in 1:47.490 Minuten zur Tagesbestzeit gefahren war.

McLaren zeigt sich vorsichtig optimistisch

Der Spaßfaktor war trotzdem groß: "Singapur ist so anders als die meisten Kurse, die wir besuchen. Daher macht es großen Spaß, sich auf diese Strecke einzuschießen", sagt Button. Magnussen meint: "Singapur ist eine ganz tolle Strecke, aber es ist sehr warm und feucht hier. Im Cockpit kann es allerdings wirklich heiß werden. Es fühlt sich dennoch sehr gut an, hier seine Runden zu drehen."

"Wo wir stehen", so der junge Däne weiter, "ist im Augenblick noch schwer zu sagen. Ich denke aber, wir sollten gut dastehen. Wir evaluieren noch, wie wir das Beste aus unserem Paket machen können. Das werden wir über Nacht genau studieren und dann schauen wir am Samstag, was wir mit den Erkenntnissen anstellen können. In jedem Fall hoffen wir, etwas mehr Geschwindigkeit zu finden."

Ob von den neuen Teilen, das bezweifelt Button: "Wir haben am Nachmittag ein paar Sachen ausprobiert, die leider nicht besonders gut funktioniert haben. Immerhin wissen wir nun aber, was am Samstag zu tun ist. Insgesamt sieht es nicht so schlecht aus. Vor allem, wenn wir uns mit einigen unserer direkten Gegner vergleichen." In der Tat: Force India, in der WM einen Punkt zurück, landete hinter McLaren.

Boullier schwärmt von Singapur

Doch das ist nur eine Momentaufnahme. McLaren-Renndirektor Eric Boullier baut aber auf die Arbeit am Freitag: "Unsere Vorbereitung war sowohl produktiv als auch problematisch. Wir haben unser Aerodynamik-Programm ziemlich zügig abgespult und ein gutes Verständnis über unser Paket aufgebaut, aber nicht alles, was wir probiert haben, hat sich auch als nutzbringend erwiesen."

"Dennoch scheinen wir ganz ordentlich dazustehen. Und am Samstag sollten wir uns noch einmal steigern können", meint er und fügt hinzu: "Den Singapur-Grand-Prix umweht eine gewisse Magie. Es ist ein unglaubliches Rennen. Sogar am Trainingstag wird klar, dass es keine normale Rennstrecke ist. Es ist nichts Gewöhnliches. Und unsere Rennwagen sehen hier einfach spektakulär aus."