Nach Vegas-Sieg: Feierbiest Russell lässt Wolff allein nach Los Angeles fahren
Mercedes' unverhoffter Vegas-Sieg macht die Reiseplanung zunichte: Warum George Russell auf Tattoostudio-Suche geht und lieber doch nicht ins Wasser springen will
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Doppelsieg in der Stadt der Sünde! Bei Sieger George Russell brechen nach der Zieldurchfahrt alle Dämme: "Vegas, Baby, Wohooo!", brüllt der Brite in den Funk, und macht seinem Team danach gleich mal eine ordentliche Party-Ansage: "Wir machen heute einen drauf, Jungs! Wir machen heute einen drauf!"

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Sieg für Mercedes: George Russell war der gefeierte Mann in Las Vegas Zoom
Renningenieur Marcus Dudley kann seinem euphorisierten Piloten diese Bitte nicht abschlagen, bestätigt: "Wir machen einen drauf, auf dem Strip!" Dabei steht dann auch der Besuch eines Tattoostudios auf dem Programm, denn Russell hatte offenbar eine Wette mit Dudley laufen, lacht am Funk: "Kann gar nicht erwarten, dass wir dir dieses Tattoo besorgen, Marcus!"
Schließlich schaltet sich auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Boxenfunk ein, um seinem Schützling zu gratulieren: "George, lass uns heute Abend einen Drink in Las Vegas nehmen ... ich meine in Los Angeles." Doch Russell denkt überhaupt nicht daran, die Spielerstadt schon zu verlassen: "Toto, ich bleibe in Vegas", kündigt er dem Teamchef eine kurzfristige Änderung seiner Reisepläne an.
Russell lässt Flug sausen: "Werde den Abend genießen"
Im Eifer des Gefechts kommt auch Wolff vorübergehend auf Ideen: "Vielleicht muss ich dann auch in Vegas bleiben", antwortet er Russell am Funk. Nach der Siegerehrung siegt beim Wiener dann aber doch die Vernunft, im ORF erklärt Wolff: "Er bleibt in Las Vegas, ich fahre nach Los Angeles." Dort hat Wolff noch eine Verabredung mit seinen älteren Kindern, ehe der Rückflug Richtung Europa ansteht.

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Da hilft nur: Augen zu und durch! Russell steht eine lange Partynacht bevor Zoom
In der kommenden Woche muss sich der Formel-1-Tross schließlich schon wieder in Katar einfinden, doch Russell pfeift im Zuge seines Freudentaumels erstmal auf den engen Terminplan: "Eigentlich wollte ich in ein paar Stunden fliegen, aber ich werde diesen Flug heute definitiv nicht nehmen. Ich werde den Abend mit dem ganzen Team genießen", strahlt der Brite.
"Es wird eine gute Party", ist Russell überzeugt, an Gründen dafür mangele es nach dem Mercedes-Durchmarsch in Las Vegas jedenfalls nicht: "Es war ein traumhaftes Wochenende. Ich weiß nicht, warum wir so schnell waren, aber diese Welle reite ich jetzt einfach", freut sich der Tagessieger über die unverhofft starke Pace der Silberpfeile.
Russell und Hamilton auf der Suche nach Party-Location
Dass die dem Team ausgerechnet in Las Vegas einen ungefährdeten Doppelsieg ermöglicht, macht es für Russell umso spezieller: "Vegas ist einfach ein verrückter Ort. Wenn du fährst, siehst du das alles im Hintergrund", verweist er auf die bunten Neontafeln rund um die Strecke: "Ich kann das gar nicht beschreiben. Hier zu gewinnen, die Poleposition, das dominante Wochenende, der Doppelsieg mit Lewis auch noch ... dafür hätten wir uns keinen besseren Ort aussuchen können."

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Durchnässt von Schampus in der kalten Nacht von Vegas: Keine gute Kombi Zoom
Allein: Wo man im Sündenpfuhl von Vegas so richtig einen draufmacht, das muss Russell erst noch rausfinden: "Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich mache nicht so oft Party", lacht der Brite, ehe er Teamkollege Hamilton in die Suche nach einer passenden Location miteinbezieht: "Dieser Kerl hat davon wahrscheinlich mehr Ahnung. Also wo steigt die Party?", fragt Russell, wenngleich Hamilton erwidert: "Ich habe keine Ahnung, Kumpel!"
Zu sehr übertreiben sollten es die Feierbiester von Mercedes allerdings nicht, denn das kommende Rennen in Katar wird nicht nur wegen seines baldigen Anstehens, sondern auch aufgrund der extremen Bedingungen in der Wüste zu einer anspruchsvollen Aufgabe - auch ohne Kater aus Las Vegas: "Man kann jetzt aber in diesen Tagen sowieso nicht mehr viel machen, die Vorbereitungen darauf haben schon vorher stattfinden müssen", glaubt Russell.
"Es wird für alle anstrengend, aber da sitzen wir alle im gleichen Boot. Also niemand wird in seiner persönlich besten Kondition sein, es geht einfach nur darum, die Verluste zu minimieren", sagt der Mercedes-Pilot, und erklärt: "Katar jetzt direkt als Back-to-back-Rennen zu haben, das ist die größte Herausforderung. Wenn wir danach eine Woche frei hätten, das wäre wahrscheinlich die einzige Sache, die wirklich helfen würde."
Kein Tauchgang vor dem Bellagio: "Es war so kalt"
Doch dem ist nicht so - deswegen verzichtete Russell am Sonntag trotz aller Freude auch auf den Sprung ins Wasser vor dem Bellagio-Hotel, wo die Siegerehrung stattfand: "Ich wollte es wirklich tun", bekräftigt er, "aber es war so kalt nach dem Rennen. Ich dachte mir, ich werde super krank - und letztes Jahr um diese Zeit habe ich mir tatsächlich eine Lungenentzündung geholt, und war dann nach Vegas und Abu Dhabi bis Mitte Februar krank."

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In den gleichen dicken Mantel wie Toto Wolff hüllte sich später auch Sieger Russell Zoom
Zwar verzichtet Russell in der kalten Nacht von Nevada auf eine Mütze, wie sie etwa Ferrari-Star Carlos Sainz nach dem Rennen aufsetzte, seine Siegerinterviews führt Russell aber im großen weißen Daunenmantel: "Ich habe an all die Probleme gedacht, die ich vor zwölf Monaten hatte, weil es so eine Belastung für den Körper ist. Auch mit dem ganzen Champagner, um ehrlich zu sein, wegen dem ich einfach triefend nass war."
Der letzte Schampus dürfte es trotzdem nicht gewesen sein, für diese wilde Partynacht in Las Vegas ...


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