• 23.04.2006 18:43

Nach miserablen Stopps nur zwei Punkte für Honda

Nach dem verheißungsvollen Qualifying verlief das Rennen in Imola für Honda ernüchternd - Jenson Button rettete wenigstens zwei WM-Punkte

(Motorsport-Total.com) - Honda hat mit dem RA106 zwar zweifellos eines der schnellsten Formel-1-Autos des Jahrgangs 2006, doch irgendwie schaffen es die Japaner bisher nicht, die Pace auch im Rennen umzusetzen - so auch heute in Imola: Vom zweiten beziehungsweise dritten Startplatz aus landeten Jenson Button und Rubens Barrichello nur auf den Positionen sieben und zehn.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Mehr als Platz sieben war für Jenson Button in Imola heute nicht drin

Button sah in der Anfangsphase recht gut aus, konnte sogar Michael Schumacher einigermaßen folgen, musste aber schon in der 15. Runde erstmals an die Box kommen - fünf Umläufe vor Ferrari, zehn vor Renault. Dennoch: "Keine Frage, heute hätten wir eine Chance auf ein Podium gehabt, denn das Auto war schnell und wir hatten eine gute Strategie", gab der Brite nach dem Rennen sichtlich enttäuscht zu Protokoll.#w1#

Button-Crew nach Boxenunglück unverletzt

"Der Chefmechaniker hat den Lollipop schon hunderte Male richtig weggezogen." Jenson Button

"Ich hatte beim ersten Stopp ein Problem, weil das rechte Hinterrad nicht abging, und beim zweiten wurde der Lollipop schon gehoben, als der Tankrüssel noch am Auto war. Wenn so etwas passiert, reißt man leider die ganze Boxencrew mit", schilderte er das Malheur an der Box. "Der Chefmechaniker hat den Lollipop schon hunderte Male richtig weggezogen, daher wird ihm das sicher nicht mehr passieren. Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. Beim nächsten Rennen werden die Jungs wieder alles geben."

Button konnte sich zwar wenigstens mit zwei Punkten trösten, war aber mit seinem siebenten Platz alles andere als zufrieden: "Heute war ein enttäuschender Tag, aber wenigstens hatten wir die Pace. Diesbezüglich haben wir seit Australien sicher einen großen Fortschritt gemacht. Wir haben das schon oft gesagt, aber es gilt immer noch: Wir müssen hart arbeiten, konzentriert bleiben und alles geben", sagte er.

Barrichello hatte es sich indes zum Teil selbst zuzuschreiben, dass er immer weiter zurückgereicht wurde, denn der Brasilianer verlor erst am Start zwei Positionen, verschlief dann den Restart nach der Safety-Car-Phase und hatte obendrein ebenfalls Pech an der Box: "Die Tankanlage funktionierte nicht, also musste das Team die von Jenson holen", erklärte er, warum sein erster Stopp länger als 15 Sekunden dauerte.

Barrichello sieht positive Tendenzen

"Die Hinterräder blockierten immer wieder, aber die Balance war schon ein bisschen besser." Rubens Barrichello

"Ein enttäuschender Tag nach einem starken Wochenende", seufzte Barrichello. "Die Pace war okay, speziell im ersten Run, aber gegen Rennmitte wurde es immer schwieriger. Die Hinterräder blockierten immer wieder, aber die Balance war schon ein bisschen besser. Wir müssen an einigen Bereichen noch arbeiten. Wenn wir nicht die Probleme beim Tanken gehabt hätten, wäre ich unter den ersten Sechs gelandet. Das Team arbeitet gut, wir kommen mit den Reifenproblemen schon besser zurecht, also probieren wir es am Nürburgring einfach aufs Neue!"

Von einem "schwierigen Tag" sprach Sportchef Gil de Ferran: "An den Boxen lief heute alles daneben", schimpfte er mit seiner Crew. "Bei Rubens funktionierte beim ersten Stopp die Tankanlage nicht und bei Jenson waren die Probleme noch dramatischer, aber es wurde zum Glück niemand verletzt. Natürlich sind wir enttäuscht, aber wenn es normal gelaufen wäre, würden wir auf dem Podium stehen. Unsere Pace war konkurrenzfähig, was mir für den Nürburgring Mut macht."

Shuhei Nakamoto, Leiter von Hondas Motorenabteilung, war natürlich ebenfalls einigermaßen niedergeschlagen: "Ein ziemlich enttäuschender Tag für uns", seufzte der Japaner, der sich im Vorfeld viel erwartet hatte. "Wir konnten aus dem Auto und aus uns selbst an diesem Wochenende nicht das bestmögliche Resultat herausholen, also konzentrieren wir uns am besten schon auf das Rennen am Nürburgring in zwei Wochen."