• 10.02.2011 17:06

Nach Klage von Ford: Ferrari benennt F150 um

Ferrari lenkt ein und benennt den F150 auf Druck von Ford in F150th Italia um, was angeblich von Anfang an der vollständige Name gewesen sein soll

(Motorsport-Total.com/SID) - Ferrari hat mit dem Formel-1-Boliden F150 die erste Niederlage der neuen Saison kassiert. Nach einer Klage des US-Autokonzerns Ford gegen die Nutzung des Namens F150 verzichtet die Scuderia ab sofort auf diese Kurzform und will bei allen Gelegenheiten nur noch die angeblich ursprüngliche vollständige Bezeichnung F150th Italia verwenden.

Titel-Bild zur News: Ferrari F150th Italia

Ferrari benennt das neue Auto auf Druck von Ford hin offiziell in F150th Italia um

Ford wollte den Italienern die Nutzung des Namens von einem Gericht verbieten lassen und forderte mindestens 100.000 US-Dollar (umgerechnet über 73.000 Euro) Schadenersatz. Die Amerikaner berufen sich darauf, dass Ferrari die Namensrechte des Ford-Pick-ups F-150 verletzt habe. Der F-150 ist Amerikas meistverkauftes Auto.

Ferrari habe die Marke F-150 verletzt, als es seinen neuen Rennwagen F150 genannt habe, um damit von Fords Entwicklung dieses Markennamens zu profitieren, heißt es in der Anklage vor dem US-Bezirksgericht in Detroit. Gemäß der Anklage hätten die beiden Autohersteller eine "legendäre Geschichte als Rivalen im Rennsport".

Ferrari reagiert auf die Klage mit dem offiziellen Verzicht auf die Bezeichnung F150. Die sei ohnehin nur eine Abkürzung für den kompletten Namen gewesen, teilt der Rennstall in einer Presseerklärung mit. Merkwürdig nur: Die Bezeichnung F150th Italia wurde bisher mit keinem Wort auch nur andeutungsweise erwähnt. Erst heute wurden diverse offizielle Ferrari-Texte nachträglich geändert. Ferrari hatte den Namen F150 gewählt, um damit an die errungene Unabhängigkeit Italiens vor 150 Jahren zu erinnern. Den Boliden ziert daher auch die italienische Tricolore am Heckflügel.

¿pbvin|512|3416||0|1pb¿"In Zeiten, in denen jeder gegen jeden arbeitet, brauchen wir ein Zeichen für die Einheit unseres Landes", hatte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo bei der Präsentation am 28. Januar erklärt. "Es ist das erste Mal, dass wir unser Auto Italien widmen. Ich hoffe, es bringt uns Glück." Die Scuderia hat extra für den neuen Renner auch die eigene Webseite ferrarif150.com gestartet.

Die Scuderia wies in ihrer Erklärung darauf hin, dass man den Namen F150 nie für ein kommerziell genutztes Produkt genutzt habe oder benutzen wollte: "Natürlich wird es keine Produktion von Einsitzern geben", heißt es in der Mitteilung. Obwohl die Italiener der Meinung sind, dass ihr Rennwagen nicht mit anderen kommerziell erhältlichen Fahrzeugen verwechselt werden könne, entschieden sie sich zur Namensänderung, um zu zeigen, "dass wir in gutem Glauben gehandelt haben und in komplett korrekter Weise agieren" wollen.