• 02.09.2014 10:04

  • von Dominik Sharaf

Monzas Feuerwehrmann Capelli: "Probleme und Probleme"

Der neue Streckenverantwortliche betont die Wichtigkeit eines Verbleibs im Formel-1-Kalender: "Ein Rennen zurückzubekommen, ist fast unmöglich"

(Motorsport-Total.com) - Seit geraumer Zeit zählt Monza zu den Wackelkandidaten im Formel-1-Kalender. Möglich, dass die Königsklasse am Wochenende ihre Abschiedsvorstellung gibt und der Hochgeschwindigkeits-Bahn ab 2016 den Rücken kehrt. Verhindern soll das Ivan Capelli: Der Ex-Ferrari-Pilot fungiert als Vorsitzender des Automobilklubs von Mailand (ACI), der die Geschicke im Autodromo Nazionale leitet. 'Pitpass' sagt er: "Es ist wie ein Eisberg, von dem man nur 20 Prozent über der Wasseroberfläche sieht."

Titel-Bild zur News: Monza

In Monza soll ab 2016 kein Totentanz herrschen - Capelli will's richten Zoom

Die Probleme in der Lombardei sind umfangreich: Insbesondere die veraltete Infrastruktur und die knappen finanziellen Mitteln der Streckenbetreiber machen es schwierig, Zampano Bernie Ecclestone am Verhandlungstisch zu befriedigen. Hinzu kommen interne Probleme und gedrückte Stimmung, wie Capelli ergänzt: "Ich habe zu viel Negatives aus dem Autodromo vernommen, zu viel Stillstand. Dabei wäre alles so so einfach, weil Monza über Geschichte und Tradition verfügt", argumentiert der 51-Jährige.

In der italienischen Öffentlichkeit wird Capelli, der als Organisator von Fahrercoachings nur begrenzt über Erfahrung als Manager verfügt, als Heilsbringer wahrgenommen. "Mir ist klar, dass ich ein Katalysator für die Erwartungen der Leute bin, die Innovationen fordern", räumt er ein. "Während des Ungarn-Grand-Prix hat es mich fast zwei Stunden gekostet, vom Paddockeingang auf die andere Seite zu kommen - zwei Stunden, in denen die Menschen Probleme, Probleme und Probleme aufgezählt haben."

Capellis Mission ist klar: die Formel 1 im Königlichen Park halten. Dazu er will er ein starkes Team aufbauen, zu dem laut einiger Gerüchte auch Ex-Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali zählen soll. "Wenn man ein Rennen verliert, ist es fast unmöglich, es zurückzubekommen. Man schaue sich nur die Superbike-WM an, die 2015 in Imola fährt oder die WTCC, die eine Gebühr verlangt", meint der gebürtige Milanese und träumt von seinem großen Ziel: "Monza die Hauptrolle zurückzugeben, die es verdient."