• 18.05.2008 21:00

  • von Pete Fink

Montoya über den Formel-1-Test von Kyle Busch

In den USA sorgte die Nachricht, dass NASCAR-Star Kyle Busch einen Formel-1-Toyota testen soll, für Aufsehen - auch Juan Pablo Montoya wurde befragt

(Motorsport-Total.com) - Nach dem bekannt wurde, dass NASCAR-ShootingStar Kyle Busch im Herbst dieses Jahres einen Formel-1-Test für das Toyota-Team absolvieren soll, war in den USA natürlich auch die Meinung von Juan Pablo Montoya gefragt, der im Rahmen eines Mediengespräches während des NASCAR-Allstar-Wochenendes in Charlotte auch bereitwillig Auskunft gab.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya: Für Kyle Busch wäre die Herausforderung sehr groß

"Als Erstes müsste man einmal fragen, ob sie ihm nur einmal eine Testmöglichkeit geben, um einfach nur das Auto auszuprobieren, oder ob es ein echter Test sein soll", überlegte der siebenfache Grand-Prix-Sieger, der seit nunmehr fast zwei Jahren in der NASCAR aktiv ist.#w1#

Montoya erinnerte sich an Indianapolis 2003, als er und Jeff Gordon für einen Tag Autos tauschten. "Es ist wohl das, was wir damals mit Jeff gemacht haben", vermutete Montoya. "Als Jeff ankam, hatte das Auto keine richtigen Drehzahlen. Ich sagte: 'Das könnt ihr nicht machen'. Ich habe sie also davon überzeugt, dass Jeff auch die normalen Drehzahlen bekommen sollte, die wir später auch im Rennen benutzt haben."

Jeff Gordon fuhr damals also einen echten BMW Williams FW25. "Er hat sich sehr gut verkauft, wir waren alle beeindruckt. Aber zwischen einer Demonstration und einem echten Test ist ein riesiger Unterschied." So vermutet der Kolumbianer, dass Kyle Busch wohl lediglich "das Vergnügen bekommen wird, ein Formel-1-Auto zu fahren."

Vor allem der Nackenbereich sei es, der eine echte Härteprobe auch gar nicht zulassen könne. "Man muss Monate trainieren, um den Nacken überhaupt aufrecht halten zu können", weiß Montoya. "Zumindest in einem Formel-1-Auto. Sie geben dir einen halben Tag oder einen ganzen Tag, aber wirklich etwas machen kannst du nicht - und es kümmert sich auch keiner um dich."

Als er sich 1997 für seine ersten Formel-1-Tests bei Frank Williams vorbereitete, "habe ich zweieinhalb Monate soviel trainiert, dass ich irgendwann mein Bett nur mit meinem Kopf bewegen konnte. Aber als ich in einem Formel-1-Auto saß, habe ich keine fünf Runden am Stück geschafft."

Aufgrund des reinen Fahrtalentes hält er Kyle Busch durchaus für einen potenziellen Kandidaten. "Warum nicht? Aber man darf nicht vergessen, dass er sein Leben lang nur auf Ovalen gefahren ist. Er ist kein Rundstrecken-Experte, obwohl er in Mexiko gewonnen hat (ein Nationwide-Rennen; Anm. d. Red.). Er würde also genau die gleiche Herausforderung vor sich haben, die ich hatte, als ich hierher kam."

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