Montezemolo lobpreist Schumachers Ferrari-Ära
Mit dem Abgang von Michael Schumacher von der Fahrerbühne endet eine Ferrari-Ära, die nicht nur von der sportlichen Seite geprägt war
(Motorsport-Total.com) - Als Michael Schumacher 1995 erklärte, er gehe zu Ferrari, schüttelten viele Beobachter den Kopf. Zwar war die einstige "Chaotentruppe" aus Maranello auch dank Jean Todt dem Chaos längst entwachsen, hinter dem Team lagen zwei durchaus konstante und gute Aufbaujahre. Doch das Risiko Ferrari wurde für Schumacher und die ihm gefolgten Ingenieure zu einer Erfolgswelle: In elf Formel-1-Saisons fuhr man fünf Fahrer-WM-Titel ein.

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Luca di Montezemolo bedankte sich für elf großartige Ferrari-Jahre
"Seit 1997, das vergangene Jahr einmal ausgenommen, hat Ferrari die Meisterschaft im letzten Saisonrennen verloren, wenn wir sie nicht gewonnen haben", so Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. "Seit 1997 war Ferrari das Team, das es zu schlagen galt, und Michael war der Fahrer, den man besiegen musste."#w1#
Der Rekordweltmeister war dabei eine treibende Kraft am anhaltenden Erfolg Ferraris. "Michael war für die meisten von uns ein außergewöhnlicher Mann, der in all den Jahren, auch in schwierigen Zeiten, dem Team nah war", fuhr er fort. "Er hat immer geholfen, war nie streitsüchtig oder zänkerisch. Wir haben uns immer vereint und stark gefühlt, wir saßen im gleichen Boot."
Es sei daher auch nicht verwunderlich, dass man zusammen auch abseits der Strecke gute Beziehungen hegte, zumal sich auch das private Umfeld der Beteiligten in den elf Jahren änderte. "Michael kam zu Ferrari und hatte schon Kinder, ich hatte auch Kinder, der Sohn von Jean Todt (Nicolas; Anm. d. Red.) wurde zum Mann und Ross (Brawn; Anm. d. Red.) hatte einen außergewöhnlichen Hund namens Lucas und seine Töchter heirateten", so der Italiener.
Die diesjährigen 'Ferrari Days' in Monza seien daher ein großes "Danke" an Michael. "Ein Dank für das, was er getan hat und wie er es getan hat", fuhr er fort. Dass er bei seinem letzten Formel-1-Auftritt in Interlagos ein besonders starkes Rennen gezeigt hatte, habe für einen würdigen Abschied gesorgt, doch in Maranello hatte man natürlich auf ein besseres Ende gehofft.
"Wir, Ferrari und auch ich, bedauern, dass wir nicht in der Lage waren, ihm die richtigen Bedingungen zu bieten, um das Rennen zu gewinnen", so Montezemolo. "Das trifft besonders auf Suzuka zu, denn man darf nicht vergessen, dass Michael bei noch 16 verbleibenden Runden in Führung liegend ausfiel."

