Monteiro: "Es geht jetzt noch um die Details"
Tiago Monteiro geht fest davon aus, dass er auch 2007 für Spyker fahren wird, und er spricht im Interview über den Verlauf der Saison 2006
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Tiago, wie lief der Grand Prix von Japan für dich?"
Tiago Monteiro: "Alles in allem nicht so schlecht, innerhalb unserer Grenzen halt. Wir hatten einen sehr guten ersten Stint, wenn man unsere geplante Einstoppstrategie in Betracht zieht, also waren wir sehr schwer unterwegs. Ich konnte den Jungs vor mir folgen. Ich überholte Sato und folgte dann den Toro Rossos und Red Bulls, Christijan (Albers; Anm. d. Red.) war ebenfalls mittendrin. Ich wusste, dass ich zehn Runden mehr Benzin an Bord hatte, also musste ich ihnen nur folgen und ich war happy."

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Tiago Monteiro fühlt sich bei Spyker wohl und möchte an Bord bleiben
"Mein Boxenstopp dauerte dann aber zu lange, weil es hinten mit einem Rad ein Problem gab, und das Team stellte auch auf eine Zweistoppstrategie um. Sie gaben mir ein wenig Benzin und neue Reifen und ich wurde auf ein paar schnelle Runden geschickt. Ich hatte aber viel Graining, daher war es ein wirklich schlechter Mittelstint. Sato überholte mich wieder und ich verlor viel Zeit auf Scott Speed."#w1#
Monteiro war in Japan konkurrenzfähig
Frage: "Wurde es danach besser?"
Monteiro: "Der letzte Stint war wie der erste, ziemlich gut, aber in der Mitte verlor ich zu viel Zeit. Das war nicht, was wir wollten, aber es war schön, einmal mit Leuten wie Coulthard, Barrichello, Sato und Speed zu kämpfen. Das zeigt, dass wir uns verbessern - und das ist wichtig für uns."
Frage: "Wie sehr kamst du in Suzuka auf deine Kosten?"
Monteiro: "Es ist eine erstaunliche Strecke. Es ist dort nicht einfach, jemanden zu überholen, und die Strecke ist auch sehr hart zu den Reifen. Was für eine Freude das Fahren macht! Die Strecke ist sehr schnell, schwierig und technisch. Ich liebe sie."
Frage: "Nun ist nur noch ein Rennen zu fahren. Deine Gedanken vor Brasilien?"
Monteiro: "Es ist das letzte Rennen. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht - wir stehen schon fast am Ende der Saison. Die Strecke ist auch nett, das Publikum ist toll, die Atmosphäre ebenso. Ich freue mich darauf. Unser Ziel ist ein Punkt. Es wird schwierig, aber wir sind zum Fighten da - bis zur letzten Runde. Schauen wir mal."
Frage: "Wie würdest du 2006 zusammenfassen? Im Gegenteil zum Vorjahr hast du bislang keine Punkte auf deinem Konto..."
Monteiro: "Wir hatten dieses Jahr nicht so viele Gelegenheiten, daher haben wir noch keine Punkte, aber wir sind jetzt viel konkurrenzfähiger. Es ist ein bisschen gemischt. Im Qualifying waren wir dieses Jahr viel näher dran, wir stiegen manchmal in die zweite Phase auf, kämpften auch mal mit anderen Autos - was im Vorjahr nicht oft so war. Das war gut und motivierend. Andererseits waren die anderen Teams in diesem Jahr zuverlässig, es gab fast nie Ausfälle, es blieb fast nie jemand auf der Strecke stehen, also boten sich nur selten gute Chancen."
Gascoyne soll das Team bereichern
Frage: "Macht das Team gute Fortschritte?"
Monteiro: "Ja. Es ist ganz anders als im Vorjahr, ein ganz anderes Auto, vor allem von der Balance her. Da haben wir die größten Fortschritte gemacht: Balance und Downforce. Natürlich müssen wir an vielem noch arbeiten, aber das Auto ist jetzt eine ganz andere Welt. Es sieht gut aus für nächstes Jahr - mit einem neuen Motor, Mike Gascoyne mit seinem ganzen Wissen. Da wird alles anders."
Frage: "Freust du dich über die Verbindung zu Spyker?"
Monteiro: "Ja, denn es ist ein Hersteller, wenn auch nur ein kleiner. Für sie ist die Formel 1 der perfekte Sport, denn so werden sie mehr Autos verkaufen. Sie werden ihre Marke bekannter machen. Sie sind motiviert - und genau das brauchen wird. Bei Lotus und Ferrari war es am Anfang nicht anders. So können wir nach vorne kommen."
Frage: "Dein Vertrag für 2007 wurde noch nicht bestätigt und es gibt viele Fahrer, die deinen Sitz wollen. Was sind die letzten Neuigkeiten?"
Monteiro: "In meinem Kopf bleibe ich hier! Wir werden es bald genug erfahren. Natürlich arbeiten wir jetzt auf einer ganz anderen Basis. Das Team weiß, was ich wert bin, was ich kann - und genau wie Christijan möchte ich jetzt von einem Bezahlfahrer zu einem bezahlten Fahrer werden. Wir verhandeln gerade. Wir haben Spyker mit einigen Sponsoren in Verbindung gebracht. Jetzt liegt es an ihnen, die Deals abzuschließen. Die Verhandlungen laufen jetzt anders. Es sind immer Fahrer auf dem Markt, es gibt immer Konkurrenten, aber Spyker hat mir gesagt, dass sie Vertrauen in mich haben und was sie wollen. Es geht jetzt noch um die Details, schätze ich."

