• 14.07.2007 13:48

  • von Barbara Welsch

Montagny privat: Mit dem Motorsport aufgewachsen

Der Toyota-Testfahrer Franck Montagny über seine Kindheit, seine Hobbys und sein Leben mit der Formel 1 - ein Porträt

(Motorsport-Total.com) - Franck Montagny hatte schon immer Benzin im Blut - sein Vater Jean war Hobby-Rallyefahrer, und seine Mutter Michelle und er begleiteten ihn zu den Rennen. Dazu der Toyota-Testfahrer: "Mein Vater war motorsportverrückt und meine Mutter und ich fuhren mit ihm überall hin - ich hatte gar keine andere Wahl. Den Geruch von Reifen und Benzin kenne ich von klein auf." Seine Mutter kümmerte sich um ihn und das Team, das vor allem aus Freunden seines Vaters bestand.

Titel-Bild zur News: Franck Montagny

Franck Montagny ist einer der hipperen Piloten im Formel-1-Fahrerlager

Diese frühe Begegnung mit dem Motorsport hatte natürlich auch Einfluss auf seine spätere Entscheidung, Rennfahrer zu werden. Seine Eltern hätten ihn aber nie zu diesem Beruf gedrängt: "Gute Eltern drängen dich nicht zu irgendetwas, sondern lassen dich selbst entscheiden und respektieren diese Entscheidung. Meine Eltern sind im Hintergrund immer für mich da. Begehe ich einen Fehler, sind sie zur Stelle und helfen mir."#w1#

Der heute 55-jährige Vater betreibt einen Jetski- und Buggy-Verleih in Südfrankreich. Wann immer es geht, macht Montagny mit seinem Vater die Sanddünen an der südfranzösischen Küste im Buggy unsicher, geht Jetski-Fahren oder frönt seinem neuesten Hobby, dem Kitesurfen. "Ich habe diesen Sport neulich entdeckt und werde diesen Sommer wohl die meiste Zeit damit verbringen. Das ist wirklich cool. Ich fühle mich wie ein kleiner Junge - ich mag diese Art 'Spiele', bei denen du die Kraft einer Maschine oder, wie in diesem Fall, des Windes spürst", so Montagny.

Hinter diesen Hobbys steckt aber auch ein tieferer Sinn. Der 29-jährige Franzose ist davon überzeugt, dass die physischen und mentalen Anforderungen, die diese Outdoor-Sportarten, vor allem das Motocross-Fahren, stellen, ihm auch im Formel-1-Boliden zugute kommen. Er erläutert: "Es trainiert die Reflexe, weil der Untergrund nicht stabil ist. Da sind Steine, Sand und so weiter. Es ist gut für die Reaktionszeit, die Reflexe und die körperliche Fitness."

Weiteres Steckenpferd ist sein Friseur-Salon Fusion in Barcelona, den er vor zwei Jahren mit einem Partner zusammen kaufte. Dort bekommt man nicht nur den besten Haarschnitt der Stadt verpasst, der Salon ist auch Bühne für die neuesten Trends in Sachen Mode, Kunst, Fotografie und Musik. So gibt es jeden Donnerstagabend eine Party, bei der sich die Gäste bei guter Musik über die neuesten Modetrends informieren können.

"Ich habe nicht viel Ahnung vom Haareschneiden, aber ich liebe Musik und Klamotten. Wir wollen junge Modedesigner und Künstler in Barcelona unterstützen. Wir stellen Fotografien aus, Gemälde, Klamotten - ganz unterschiedlich. Zu Anfang war es nur ein Friseur-Salon. Im Moment zeigen wir verschiedene Kreationen von internationalen Modedesignern und Sonnenbrillen - in drei Monaten kann alles schon wieder anders aussehen", erklärt Montagny. "Außerdem lasse ich mir dort immer die Haare schneiden - ist doch schön, wenn einem der Laden gehört und man daher nichts zahlen muss."

Was immer Montagny macht, er tut es mit Leidenschaft. Auch mit seinem Job als Toyota-Testfahrer, den er in dieser Saison innehat, ist er rundum glücklich: "Im Moment bin ich mit meinem Leben rundum zufrieden. Ich fahre eines der schönsten Autos der Welt. Es gibt nur circa 25 Leute auf der ganzen Welt, die diesen Job ausüben. Und dafür bin ich dankbar."