• 07.10.2012 14:15

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Mit Rückenwind: Sauber stellt den Silberpfeilen nach

Nur noch 20 Punkte trennen Sauber und Mercedes in der WM-Gesamtwertung, was die Schweizer unbedingt noch zu ihren Gunsten drehen wollen

(Motorsport-Total.com) - Erst die Konkurrenz auf der Strecke schlagen, dann Mercedes in der Gesamtwertung. Das Sauber-Team reist mit reichlich Zuversicht und mit viel positivem Schwung aus Japan ab. Dort hat Kamui Kobayashi dem Team einen weiteren Podestplatz beschert und dafür gesorgt, dass sein Rennstall wieder näher an Mercedes herangerückt ist. Und nun lautet das ehrgeizige Ziel: Mercedes schlagen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Kamui Kobayashi

Ein in die Zange genommener Mercedes: So stellt man sich das bei Sauber vor ... Zoom

Möglich ist es, denn der Rückstand in der Konstrukteurswertung beträgt bei noch fünf zu fahrenden Rennen gerade einmal 20 Punkte - Mercedes führt im deutsch-schweizerischen Duell mit 136:116 Zählern. Sauber würde der Konkurrenz aus dem Nachbarland aber nur zu gern den fünften Platz noch abjagen. Und das Selbstvertrauen in Hinwil ist nach den jüngsten Ergebnissen offenbar sehr groß.

Daraus macht Monisha Kaltenborn, die Geschäftsführerin des Rennstalls, nach dem dritten Rang von Kobayashi in Suzuka überhaupt keinen Hehl: "Unser Ziel ist, eine solche Leistung noch einmal zu wiederholen. Wir wollen aber natürlich auch mit dem zweiten Auto in die Punkte fahren. Das ist sehr wichtig und für die Lage in der Gesamtwertung unbedingt erforderlich", meint Kaltenborn in Japan.

Dort hatte Sergio Perez ein mögliches Punkteergebnis weggeschmissen, als er im Zweikampf mit Lewis Hamilton (McLaren) etwas zu viel wollte und über das Ziel - und den Rand des Suzuka Circuits - hinausschoss. "Hätte sich Perez nicht so blöd rausgedreht, hätte Sauber wieder super Punkte für die Konstrukteurswertung gemacht", sagt der ehemalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda.

Schweiz gegen Deutschland: Vorteil Sauber?

Generell seien die Schweizer aber "wieder ganz oben", meint der Österreicher. "Sauber ist auf das ganze Jahr gesehen eine super-konkurrenzfähige Truppe. Und die werden immer besser." Was der Chefdesigner des Rennstalls, Matt Morris, übrigens ähnlich sieht. "Mit diesem Auto dürfen wir sicher weitere Punktefahrten und Podestplätze anpeilen. Immer mit dem Ziel, noch Mercedes abzufangen."

"Alle weiteren Strecken sollten unserem Auto gut passen. Die Kurse, auf denen wir uns schwer tun, liegen bereits hinter uns. Wir können nun befreit auftreten und um unsere Position kämpfen", sagt Morris gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Der Brite sieht die Vorteile bei sich und seiner Mannschaft liegen: "Ich denke, unser Auto ist schneller als der Mercedes." Weitere Updates sollen helfen.

Dabei handelt es sich allerdings nicht um größere Bauteile, sondern vielmehr um gezieltes Feintuning der Modifizierungen, betont Morris. "Den letzten Schwung haben wir bereits verbaut. Es werden ab sofort noch leicht überarbeitete Teile sein, die in unseren Augen noch nicht völlig optimiert sind." Damit will Sauber dem Silberpfeil-Werksteam noch den Rang ablaufen. Morris: "Das kann klappen."

Ressourcen intelligent nutzen

"Es ist unser Ziel und ich sehe keinen Grund, weshalb es nicht gelingen kann." Auch Kaltenborn wittert "eine gute Chance", weil Sauber in dieser Saison bislang eine gute Konstanz bewiesen habe. "Ich glaube, die Podestergebnisse gehen auf unser eigenes Konto und zurück auf die Strategie und darauf, dass unser Auto besser mit den Reifen umgeht", sagt sie nach dem sechstletzten Rennen.

"Hier in Suzuka hatten wir in dieser Hinsicht keinen Vorteil und unsere Taktik war ziemlich normal. Das zeigt uns: Wir haben ein konkurrenzfähiges Auto." Aber weshalb eigentlich? Lauda erklärt: "Das ist relativ einfach. Sauber hat eine sehr gute Grundbasis. BMW hat ihnen das alles hingebaut. Die sind technisch mit einem super Windkanal in der Schweiz situiert und haben dort eine super Truppe."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Japan


Und in Hinwil wisse man geschickt mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen. Die Mannschaft sei hochmotiviert und erreiche mit wenig Geld sehr vieles, meint Lauda. "Das ist der springende Punkt. Geld ist nicht alles. Du musst Leute haben, die wollen, die alle am gleichen Strang ziehen - und die tun das." Und vielleicht gelingt ihnen ja auch noch der Coup, Mercedes hinter sich zu lassen.

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