• 19.07.2012 14:48

  • von Dominik Sharaf

Michael gibt sich als Schönwetter-Optimist

Der McLaren-Sportdirektor nennt die Arbeit am Setup die wichtigste Aufgabe der Teams in der laufenden Saison - Dank Upgrades viel Zuversicht für Hockenheim

(Motorsport-Total.com) - McLaren will beim Deutschland-Grand-Prix mit Upgrades raus aus der Krise. Um das Potenzial des als "optisch deutlich verändert" angekündigten Boliden auch ausschöpfen können, braucht die Truppe aus Woking aber zunächst Zeit auf der Strecke - und das im Trockenen. "Regen kann schmerzlich sein, speziell wenn man am Auto verschiedene Dinge ausprobieren will", sagt Sam Michael gegenüber 'Sky Sports News' und spielt damit auf das verkorkste Silverstone-Rennen an, bei dem McLaren so gar nicht in Fahrt kam.

Titel-Bild zur News: Sam Michael

Sam Michael ist optimistisch für Hockenheim - wenn das Wetter mitspielt

Der Sportdirektor sieht sein Team, das dem Entwicklungstempo von Red Bull und Ferrari zuletzt nicht folgen konnte, einem besonderen Nachteil ausgesetzt. "Es ist für jeden das Gleiche, aber wenn man mit einer Wagenladung Upgrades kommt, wird es schwierig, sie zu testen", so Michael weiter. Überhaupt misst er der Abstimmungsarbeit einen großen Stellenwert bei: "Es ist extrem eng und so ist das Setup wichtiger geworden als in der Vergangenheit", erklärt der Brite.

Vorbei sind die Zeiten, in denen ein schnelles Auto die halbe Miete war: "Wenn dich deine Abstimmung früher einige Zehntelsekunden gekostet, du aber noch immer eine Sekunde vor dem Rest des Feldes gefahren bist, war das nicht tragisch", erinnert sich Michael an Zeiten der Dominanz einzelner Fahrzeuge. In der Saison 2012 scheint die passé und die Ingenieure müssen mehr tüfteln denn je.

Der McLaren-Verantwortliche betont: "Nun ist es die wichtigste Aufgabe, weil die Abstände so klein sind. In der jüngsten Session im Trockenen - Q2 in Valencia - lagen die besten 13 Autos binnen 0,291 Sekunden", verweist Michael exemplarisch auf eine der extrem spannenden Qualifikationen des Jahres. "Das sagt einiges darüber, wie viel Wettbewerb in der Formel 1 aktuell herrscht."

Strategiefehler, verkorkste Boxenstopps und mangelnder Speed haben ihm seinen Optimismus nicht geraubt: "Wir haben noch nicht einmal die Halbzeit der Saison erreicht und alles ist noch offen. Wir sollten in der Lage sein, an diesem Wochenende einen großen Schritt nach vorne zu machen", insistiert Michael und gibt für Lewis Hamilton und Jenson Button ein ehrgeiziges Ziel vor. "Wir erwarten, dass wir an der Spitze mitkämpfen. Das ist unser Ziel."