MF1 Racing will den Aufwärtstrend fortsetzen
Der russische Rennstall will auch beim Heimrennen in Silverstone den Abstand auf die Konkurrenz weiter verringern und tritt mit vielen Updates am Auto an
(Motorsport-Total.com) - Während sich der Großteil der Teams in der vergangenen Woche auf dem 'Circuit de Catalunya' nahe Barcelona auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Silverstone, wo am kommenden Wochenende der Grand Prix von Großbritannien stattfinden wird, vorbereitete, bestritt MF1 Racing Testfahrten in britischen Elvington.

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MF1 Racing will in Silverstone mit neuen Teilen ein gutes Ergebnis einfahren
Die beiden Testfahrer Markus Winkelhock und Fabrizio del Monte wechselten sich hinter dem Steuer ab und absolvierten rund 300 Kilometer. Im Vordergrund standen dabei in Vorbereitung auf den schnellen Charakter der kommenden Kurse ausgedehnte Tests der Aerodynamik. Daneben wurden einige Arbeiten im Motorumfeld durchgeführt.#w1#
Heimrennen für MF1 Racing
In Silverstone steht für den russischen Rennstall nun das Heimrennen an, die Fabrik des Teams liegt in direkter Nachbarschaft der Strecke. "Silverstone ist unser Heimrennen, daher wird es für die Fahrer und das ganze Team sehr wichtig sein, das wir uns hier gut schlagen", gab Tiago Monteiro zu Protokoll. "Es werden eine Menge Fans und Sponsoren auf den Tribünen sein, und natürlich viele Angestellte und ihre Familien, das sollte der Garant für eine gute Atmosphäre sein."
"Wir testen hier eine ganze Menge, wir sind also mit dem erforderlichen Setup vertraut, allerdings ändern sich die Wetterbedingungen ständig, das kann die Sache hier etwas trickreich machen", erläuterte Monteiro weiter. Auch Teamkollege Christijan Albers kennt den Kurs mit all seinen Anforderungen und Eigenheiten von umfangreichen Testfahrten: "Ich freue mich wirklich auf Silverstone. Ich habe hier in diesem Jahr bereits einige Male getestet, Silverstone gehört also zu den Strecken, die ich sehr gut kenne."
"Die Midland-Fabrik liegt in Silverstone, direkt neben der Strecke, und das ganze Team dort arbeitet sehr hart an Fortschritten", strich auch der Holländer die Bedeutung des Rennens für sein Team heraus. "Für sie ist es ihr Heimrennen, daher ist das ein sehr wichtiges Rennen für uns alle." Unterstützt werden die beiden Einsatzpiloten dabei am Wochenende von Testfahrer Giorgio Mondini, der ebenfalls bereits Kenntnisse der Strecke besitzt.
Verpasste Chance in Monaco
"Ich mag diese Strecke, ich habe dort in diesem Jahr bereits mit dem Team getestet", erklärte der Schweizer. "Es war schon immer ein sehr schwerer, technischer Kurs, aber nun, wo die Kurvengeschwindigkeiten höher sind als jemals zuvor, muss man das Auto sehr präzise steuern, um in einen guten Fluss durch die Kurven zu kommen. Ich denke, das wird ein guter Test für alle Fahrer."
In den vergangenen Rennen konnte sich MF1 Racing Stück für Stück immer näher an das hintere Mittelfeld der Formel 1 heranschieben. Für Monaco hatte man sich daher viel vorgenommen und wollte die ersten Punkte der Saison einfahren, doch eine Kollision zwischen Monteiro und Albers machte gleich am Start alle Chancen zunichte.
Gerade Monteiro trauerte dem noch nach, blieb jedoch guter Dinge, in Silverstone eine gute Platzierung einfahren zu können: "Wir haben in Monaco eine gute Möglichkeit verpasst, wo wir das ganze Wochenende über eine gute Pace hatten, daher bin ich noch motivierter als sonst, eine gute Leistung abzuliefern und hoffentlich unsere ersten Punkte einzufahren", meinte der Portugiese. "Ich freue mich jedenfalls darauf, denn schnelle Strecken wie diese gehören zu meinen Favoriten."
Aufwärtstrend soll fortgesetzt werden
Auch Mondini will den Aufwärtstrend weiter fortsetzen: "Ich bin von den Fortschritten ermutigt, die wir in den vergangenen Rennen gemacht haben. Mit ein bisschen Glück können wir also hoffentlich das Maximum aus diesem Wochenende herausholen." James Key, der Technische Direktor des Teams, äußerte sich nach der starken Leistung von Monaco ebenfalls zuversichtlich: "Wir gehen in den britischen Grand Prix mit dem Wissen, dass wir in Monaco eine starke Leistung gezeigt haben."
"Auch wenn Silverstone eine ganz andere Strecke ist, hoffen wir, dass wir unsere Fortschritte weiterführen und den Abstand zu unseren Wettbewerbern verringern können", gab der Brite die Zielsetzung für das anstehende Rennen aus. "Das könnte allerdings etwas schwieriger werden als im vergangenen Rennen. Andererseits kennen wir die Strecke sehr gut, und die Kombination aus Hochgeschwindigkeitskurven und dem Komplex am Ende der Runde stellt eine großartige technische Herausforderung dar."
"Wie immer wird die Reifenwahl kritisch sein, denn Silverstone ist eine Strecke, die sehr hart zu den Reifen ist. Wir werden daher am Freitag unsere Hausaufgaben gut erledigen müssen", fuhr er fort. "Die Wetterbedingungen könnten auch eine gewisse Rolle spielen, es könnte also ein sehr interessantes Wochenende werden."
Hoffnung liegt auf vielen neuen Teilen
Wichtig ist für MF1 Racing laut Key vor allem eine gute Leistung am Samstagnachmittag in der Qualifikation, um dann anschließend ein Rennen ohne Zwischenfälle absolvieren zu können: "Am wichtigsten ist, dass wir im Qualifying so gute Fortschritte wie möglich machen und dann ein ereignisloses Rennen fahren. Die Verbesserungen unserer Performance sind ganz offensichtlich, aber wir müssen sicherstellen, dass wir aus den Qaulifying- und Rennsessions mehr herausholen."

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Johnny Herbert glaubt, dass es keine Kollisionen seiner Fahrer mehr geben wird Zoom
Teamchef Colin Kolles setzte indes seine Hoffnung auf die Erkenntnisse aus den Testfahrten im Vorfeld des Rennens: "Ich freue mich auf den britischen Grand Prix, wo wir neue aerodynamische Entwicklungen an den Autos haben werden. Hoffentlich bringen uns diese Upgrades näher an die Spitzenleute heran."
Chefingenieur Dominic Harlow erklärte die Anforderungen Silverstones: "Silverstone ist nun die zweitschnellste Strecke im Kalender, hinter Monza. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in jeder Runde über 230 km/h. Ein stabiles und gut ausbalanciertes Auto ist sehr wichtig, denn die Strecke erfordert aerodynamische Effizienz", erläuterte er. "Interessanterweise weist Silverstone eine sehr flache Charakteristik in Bezug auf den Abtriebslevel auf, und es ist möglich, sowohl hohe als auch niedrige Top-Speeds zu fahren, um eine ähnliche Rundenzeit zu erzielen."
Zweite Qualifying-Session liegt in Reichweite
"Überdies ist es natürlich unsere Heimstrecke, und wir testen hier regelmäßiger als überall sonst", fuhr er fort. "Die Tatsache, dass das Gelände früher ein Flugfeld war, bedeutet, dass aufgrund des Windes und der Auswirkungen des Mikroklimas immer wieder Herausforderungen bezüglich des Setups auf uns warten. Die Spezifikation unseres Autos wurde seit Monaco deutlich überarbeitet, mit einigen neuen aerodynamischen Teilen und einem ganz anderen mechanischem Setup. Wir erwarten also, dass sich die Lücke zur Spitze weiter verringert."
Abschließend blickte auch Sporting Relations Manager Johnny Herbert voller Vorfreude auf den Grand Prix voraus: "Nach einer weiteren zuverlässigen Zielankunft in Monaco habe ich das Gefühl, dass wir noch ein bisschen härter arbeiten müssen, um an diesem Wochenende das letzte bisschen Geschwindigkeit aus dem M16 herauszuquetschen. Obwohl unsere Fahrer am Start in Monaco ihr kleines Aufeinandertreffen hatten, werde ich sicherstellen, dass Tiago und Christijan immer als eine Einheit zusammenarbeiten werden."
"Dabei werden beide erneut versuchen, unsere Autos in die zweite Qualifying-Session zu hieven", erläuterte er weiter. "Unser technisches Paket wird immer besser. Nun ist es lediglich nötig, dass alle Teammitglieder gut zusammenarbeiten, um diese nächste Stufe erklimmen zu können", meinte der Brite abschließend.

