MF1 Racing erwartet 2006 deutliche Fortschritte
Weil man diesen Winter nicht so stark improvisieren musste wie vor zwölf Monaten, erwartet sich MF1 Racing eine wesentlich bessere Saison als 2005
(Motorsport-Total.com) - Vor etwas mehr als einem Jahr gab der Midland-Konzern überraschend die Übernahme des Jordan-Teams bekannt, obwohl man eigentlich erst 2006 mit einem aus dem Nichts aufgebauten Rennstall in die Formel 1 einsteigen wollte. Nun steht die russische Truppe mit Sitz in Silverstone unmittelbar vor dem Neubeginn, mit dem alles besser werden soll.

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Adrian Burgess (rechts) traut MF1 Racing 2006 eine solide Debütsaison zu
"Es passt langsam alles zusammen", erklärte Sportchef Adrian Burgess diese Woche. "Natürlich ist es zu dieser Zeit des Jahres immer hektisch, aber wir haben alles unter Kontrolle und werden mit dem Auto rechtzeitig fertig. Wir spüren, dass wir dazu in der Lage sind, ein viel besseres Gesamtpaket als vor einem Jahr zu bauen. Wir haben jetzt zwölf Monate Stabilität, wir wissen, der der Eigentümer ist, wir wissen, was wir tun, und wir kennen den Eigentümer."#w1#
Andere Vorzeichen als nach der Jordan-Übernahme
Im Januar 2005 sah dies ganz anders aus, denn weil die alte Jordan-Belegschaft im Dezember 2004 noch nicht einmal wusste, ob es überhaupt weitergehen würde, stand natürlich kein neues Chassis für die bevorstehende Saison zur Verfügung. Unter Midland-Regie wurde erst nach Saisonmitte der EJ15B eingeführt, der sich jedoch auch nicht als Stein der Weisen erwies, und erst am 12. März in Bahrain wird der erste reinrassige Midland-Bolide unter MF1-Racing-Banner an den Start gehen.

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Christijan Albers ist der große Hoffnungsträger des MF1-Racing-Teams Zoom
"Letztes Jahr", erinnerte sich Burgess, "mussten wir den Toyota-Motor einfach in das Heck des vorherigen Autos klatschen. Die Installation war okay, und auch die Zuverlässigkeit hat gezeigt, dass unsere Arbeit nicht schlecht war, aber für das diesjährige Paket hatten wir doch um einiges mehr Zeit. Wir konnten uns Details widmen, für die wir letztes Jahr einfach keine Zeit hatten. Daher sind wir alle aufgeregt und ganz heiß auf die Saison!"
Natürlich hat es seit dem Midland-Einstieg bei Jordan auch die eine oder andere Umbesetzung gegeben, zum Beispiel die Beförderung des jungen Briten James Key zum Technischen Direktor. John McQuilliam, ein Formel-1-Veteran, leitet als Chefdesigner die Entwicklung des jeweils aktuellen Fahrzeugs, während Simon Philips, ebenfalls ein Vertreter der alten Jordan-Garde, für die Aerodynamikabteilung verantwortlich ist.
Lob für den Technischen Direktor James Key
Burgess: "Sie alle sind schon ein Weilchen hier. Wir haben umstrukturiert und James zum Technischen Direktor gemacht, denn er leistet gute Arbeit. Er ist der neueste Technische Direktor in der Boxengasse, aber er ist schon lange in der Formel 1 und er hat in den wichtigsten Abteilungen gearbeitet", erklärte er. "Außerdem hat er ein Gespür dafür, welche Bereiche am meisten zum Gesamtpaket beitragen. Seine Aufgabe ist es, die einzelnen Elemente zusammenführen, woran er gerade arbeitet."
Der neue M16 soll am kommenden Dienstag in Silverstone offiziell enthüllt werden: "Wir sind happy mit den Windkanaldaten, weil die Verbesserungen gegenüber dem Auto, das wir letztes Jahr in China hatten, signifikant sind", gab der Brite zu Protokoll. "Durch das neue Chassis haben sich uns im Windkanal viele neue Möglichkeiten eröffnet, von denen wir uns etwas erhoffen. Bisher hatten wir auch schon laufend neue Teile am alten Chassis, die aber nur selten funktioniert haben."

