McLaren: "Wir attackieren morgen"

(Motorsport-Total.com) - Im Lager von McLaren-Mercedes ist man nach dem Qualifying in Barcelona guter Dinge. Der Grund dafür sind nicht nur die Startpositionen drei für Lewis Hamilton und fünf für Jenson Button, die damit beide von der sauberen Seite in den Grand Prix von Spanien gehen.

© xpb.cc

Jenson Button und Lewis Hamilton wollen den Red Bull direkt am Start einheizen

Auch und vor allem die Tatsache, dass die beiden Piloten des britischen Teams im Vergleich zu den Red-Bull-Piloten Mark Webber und Sebastian Vettel - die erneut in der ersten Startreihe stehen - am Sonntag über etwas frischere Reifen verfügen, sorgt im Vorfeld des Rennens für Optimismus im McLaren-Lager.

"Wir waren fest entschlossen, Q1 mit beiden Fahrzeugen auf dem Prime zu bestreiten", verrät Teamchef Martin Whitmarsh und verweist darauf, dass es "hier einen großen Unterschied zwischen dem Prime- und dem Option-Reifen gibt". Da man den ursprünglichen Plan durchziehen konnte, sieht Whitmarsh das Team für das Rennen gut gerüstet. "Im Gegensatz zu Red Bull haben wir mit den Option-Reifen etwas besser haushalten können."

Bei optimalem Verlauf der Dinge wäre in Q3 nach Ansicht des Teamchefs unter Umständen sogar etwas mehr drin gewesen. "Als unsere beiden Jungs auf der Strecke waren, drehte gerade der Wind", analysiert Whitmarsh. "Das sowie die Tatsache, dass wir unser KERS nicht auf optimale Betriebstemperatur gebracht haben, hat uns etwas Zeit gekostet."

Dass es gereicht hätte, die Red-Bull-Piloten zu schlagen, daran glaubt er allerdings nicht. Vielmehr zählt Whitmarsh auf die Erfahrungswerte, wonach McLaren im Renntrimm in der Regel etwas näher am Weltmeisterteam dran ist als unter Qualifikationsbedingungen.

Hamilton will direkt am Start zuschlagen

Hamilton, der den Grand Prix von Spanien unmittelbar hinter den dominierenden Mark Webber und Sebastian Vettel als Dritter in Angriff nimmt, setzt seine Hoffnungen in einen guten Start. "Ich werde alles versuchen, mindestens einen der beiden, wenn nicht sogar beide direkt beim Start zu packen", so der Brite.

"In dieser Saison stand ich bisher meist auf der schmutzigen Seite. Das ist morgen anders, weshalb ich direkt von Beginn an attackieren möchte." In seiner letzten Runde in Q3 blockierte am Wagen des Weltmeisters von 2008 auf der Jagd nach einer noch schnelleren Zeit ein Vorderrad. "Das kann passieren, wenn du versuchst, das letzte Quäntchen aus dem Wagen herauszuholen", sagt Hamilton.

Teamkollege Button war zwar nur drei Hundertstelsekunden langsamer als Hamilton, musste sich im engen Feld jedoch mit dem fünften Startplatz begnügen. Ferrari-Pilot Fernando Alonso schob sich noch zwischen die beiden McLaren. "Ich bin etwas enttäuscht, nicht auf dem dritten Startplatz zu stehen", gesteht Button.

Als positiven Aspekt verbucht der Weltmeister des Jahres 2009 genau wie Teamkollege Hamilton die saubere Seite am Start und den Vorteil der zur Verfügung stehenden Option-Reifen für den Rennsonntag. "Die Reifen werden morgen das Rennen entscheiden. Wir werden uns nun die Strategie für morgen genau ansehen. Ich bin überzeugt, dass wir auch den harten Reifen zum Funktionieren bekommen", so Button.