powered by Motorsport.com
  • 02.05.2014 12:50

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

McLaren rüstet weiter auf: Sauber-Aerodynamiker kommt

Die Traditionsmannschaft aus Woking will mit aller Macht zu alter Stärke: Aerodynamiker Tony Salter und Guillaume Cattellani als Erste-Hilfe-Maßnahme

(Motorsport-Total.com) - Kaum sind die Formel-1-Cockpits zumindest bis Anbruch der kommenden "Silly Season" bezogen, dreht sich beim technischen Personal das Karussell auf Hochtouren. Im Mittelpunkt steht das McLaren-Team, das sich nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' zwei neue Aerodynamik-Experten geangelt hat. Zum einen kommt mit Tony Salter ein erfahrener Mann von Sauber nach Woking, zum anderen bringt der frühere Peugeot-Experte Guillaume Cattellani das Know-how aus der Langstrecken-Szene mit.

Titel-Bild zur News: McLaren, Logo

Hinter die McLaren-Absperrung dürfen demnächst einige neue Angestellte Zoom

Salter, bisher Aerodynamik-Leiter in Hinwil, folgt damit Matt Morris. Der frühere Sauber-Designer ist jetzt in führender Position bei den "Chrompfeilen" tätig. Salter arbeitet seit 2002 in der Formel 1 und stand bis 2011 bei Williams unter Vertrag. Zuvor sammelte der Brite bei Reynard Motorsport in den USA auch im Bereich Computersimulation viel Erfahrung. Cattellani zeichnete bei Peugeot für das LMP1-Projekt und die Aerodynamik des 908 HDi FAP verantwortlich. 2009 gewann das Auto die 24 Stunden von Le Mans. Bei Lotus war der Franzose zuletzt an der Entwicklung der zweigeteilten Nase beteiligt.

Die zwei Verpflichtungen sind als Sofortmaßnahme im Kampf gegen die sportlichen Probleme zu verstehen, die McLaren derzeit plagen. Schließlich lassen die Schwergewichte weiter auf sich warten: Peter Prodromou als neuer Aerodynamik-Chef darf aufgrund einer Klausel in seinem Red-Bull-Vertrag nicht vor 2015 in Woking anfangen, der Fall Dan Fallows beschäftigt demnächst wohl die Justiz. Trotz eines gültigen McLaren-Kontrakts will er lieber in Milton Keynes bleiben, was Ron Dennis und Co. nicht akzeptieren.

Hinzu kommt, dass Rennleiter Eric Boullier und Geschäftsführer Jonathan Neale auch ihr vorhandenes Personal besser einsetzen und für eine klare Aufgabentrennung zwischen Technikchef Tim Goss und Morris sorgen wollen. Der Franzose fordert eine "kluge Herangehensweise" und mehr Führungskraft auf allen Ebenen, um wieder die Erfolge der Vergangenheit zu feiern. "Wir müssen dafür sorgen, dass der Kommunikationsfluss im Unternehmen etwas simpler und dann auch schneller ist. Das ist der Schlüssel", meint Boullier. "Ich bin lieber mittelfristig erfolgreich als kurzfristig."