• 28.05.2012 18:31

  • von Stefan Ziegler

McLaren oder Red Bull: Hamilton vor der Qual der Wahl?

Weiter am Bewährten festhalten oder etwas ganz Neues versuchen? Lewis Hamilton steht vor seiner vielleicht größten Entscheidung in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton und McLaren - diese beiden Namen sind schon so lange miteinander verbunden, dass es undenkbar scheint, dass beide Parteien einmal getrennte Wege gehen. Und doch könnte eben dieser Schritt bald Wirklichkeit werden, sollte sich Hamilton zu einem Wechsel entscheiden. Es ist schließlich kein Geheimnis: Der Ex-Champion sieht sich auch nach anderen Möglichkeiten um.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton: Weiter für Silber fahren oder doch einmal andere Farben tragen?

Ob es aber wirklich klug wäre, dem "gemachten Nest" bei McLaren den Rücken zu kehren? Der ehemalige Formel-1-Pilot Jackie Stewart hat seine Zweifel daran und schildert in der 'Daily Mail' seine Sicht der Dinge: "Ich vertraute Ken Tyrell und seinen Mechanikern bei meinem Leben und bei meinem Geld. Du musst ein solches Vertrauen in dein Team haben. Dies aufzubauen, braucht einige Jahre."

Ein Teamwechsel käme also einem Sprung ins kalte Wasser gleich, was Hamilton so nicht kennt. Der britische Rennfahrer war nämlich bereits ein McLaren-Zögling, als er noch in den Nachwuchsklassen fuhr. Und Stewart stellt klar: "Ohne McLaren würde Lewis Hamilton nicht existieren. Zumindest nicht im Hinblick darauf, auf welcher Karrierestufe er derzeit steht." Ein Abschied erscheint also unlogisch.

Andererseits macht Hamilton selbst keinen Hehl daraus, nur zu gern einmal in einem Auto zu sitzen, das von Formel-1-Stardesigner Adrian Newey entworfen wurde - und dieser arbeitet bekanntlich für Red Bull. Dabei handelt es sich just um das Team, das in den vergangenen beiden Jahren einer der größten Konkurrenten von McLaren war. "Sie sind die einzige Alternative zu McLaren", meint Stewart.

Fraglich sei aber, ob das österreichisch-britische Team langfristig eine ähnliche Stärke aufweisen könne wie McLaren, wo man "in das Siegen investiert", wie Stewart es ausdrückt. Alternativen wie Mercedes, die noch immer auf den ganz großen Durchbruch warten, und Ferrari, die zuletzt nur bedingt überzeugten, erscheinen in diesem Zusammenhang nicht gerade allererste Wahl zu sein.

Zumal bei Ferrari ein Faktor erschwerend hinzukommt: Fernando Alonso. Dies sieht auch Stewart nicht anders. "Selbst wenn sie ein Siegerauto bauen, Hamilton hätte dort Fernando Alonso als seinen Teamkollegen", erklärt der Schotte. Und vielen Fans dürfte der erbitterte Stallkrieg noch in bester Erinnerung sein, als beide für McLaren fuhren. Inzwischen haben sich die Wogen aber geglättet.

Trotzdem macht es nicht den Anschein, als würde Hamilton ernsthaft über die Option Ferrari nachdenken, mit der zuletzt auch Sebastian Vettel in Verbindung gebracht wurde. Laut Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo habe man auch "noch nie" überlegt, Hamilton zu verpflichten, obwohl er "einer der drei besten Fahrer in der Formel 1 sei. Der Grund: "Jedes Team braucht eine Balance ..."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Monaco


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