• 16.07.2006 18:19

  • von Fabian Hust

McLaren-Mercedes dementiert "Vertragsbruch"

Das Team dementiert Gerüchte, wonach Alonso aus seinem Vertrag mit McLaren-Mercedes raus möchte - kein eindeutiges Dementi von Renault

(Motorsport-Total.com/sid) - Mercedes-Sportchef Norbert Haug hat Gerüchte zurückgewiesen, nach denen Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso den Vertrag bei den Silberpfeilen nicht erfüllen wolle. Das französische Fernsehen 'TF1' hatte am Sonntag während des Rennens in Magny-Cours berichtet, dass Alonso derzeit angeblich die Möglichkeit prüfen lasse, um sich aus seinem vor Saisonbeginn bei McLaren-Mercedes unterschriebenen Kontrakt für 2007 wieder rauszukaufen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso will seinen Renault-Anzug Ende der Saison ausziehen - oder doch nicht?

"Das stimmt ganz und gar nicht, und dafür haben wir die verbindliche Bestätigung", sagte Haug nach dem Frankreich-Grand-Prix, den Ferrari-Pilot Michael Schumacher vor Alonso gewonnen hatte. Der Spanier fährt seit 2003 für Renault, mit den Franzosen war der 24-Jährige in der vergangenen Saison jüngster Weltmeister der Formel-1-Geschichte geworden.#w1#

"Ich glaube nicht, dass wir in Bezug auf unsere Verträge einen schäbigen Job machen", so McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh gegenüber 'autosport.com'. "Zum einen glaube ich nicht, dass er das tun will, zweitens sind unsere Verträge meiner Meinung nach immer ziemlich schusssicher."

Renault-Insider behaupten, dass Renault-Teamchef Flavio Briatore und Fernando Alonso über die Möglichkeit gesprochen haben (Zitat Briatore: "Das habe ich nicht wirklich getan"), doch Whitmarsh denkt nicht, dass Alonso demotiviert ist, zu "Silber" zu kommen: "Das Gegenteil ist der Fall. Meiner Meinung nach ist Fernando ein geradliniger Typ, der eine Wahl getroffen hat", so Whitmarsh.

In der Winterpause verkündete McLaren-Teamchef Ron Dennis die Verpflichtung Alonsos, was durch den ungewöhnlich frühen Zeitpunkt für Kritik durch den Rivalen Renault sorgte. Renault-Teamchef Flavio Briatore wollte auf die jüngsten Gerüchte nicht näher eingehen: "Davon weiß ich überhaupt nichts", sagte der Italiener lächelnd. "Ich weiß nicht, woher das Gerücht herkommt. Das ist wohl ein Halloween-Scherz. Ich zwinge niemanden zu unterschreiben und ich mache nie jemandem Druck, dass er einen Vertrag brechen soll. Ich mache rein gar nichts." Das Gerücht wollte der Italiener aber nicht dementieren: "Das habe ich nicht gesagt."

"Das klingt nach einer sehr guten Idee", meinte Renault-Chefingenieur Pat Symonds grinsend. Aber ist an der Geschichte etwas dran? "Keine Ahnung. Selbst wenn ich es wüsste, würde ich es nicht sagen..."

Sollte Alonso aber tatsächlich seinen Vertrag nicht erfüllen wollen, hätte McLaren-Mercedes wohl ein Fahrerproblem. Erst vor wenigen Tagen hatte sich Juan-Pablo Montoya in die amerikanische NASCAR-Serie verabschiedet. Der Kolumbianer wurde in Magny-Cours durch Testfahrer Pedro de la Rosa ersetzt.

Auch der zweite Stammpilot Kimi Räikkönen hat angeblich schon seit Wochen Abwanderungsgedanken. Der Finne soll Gerüchten zufolge einen Vorvertrag bei Ferrari unterschrieben haben. Die spanische Zeitung 'AS' meldete unterdessen, dass eine Einigung zwischen dem "Iceman" und Renault nur noch eine Frage der Zeit sei.

Sollten Alonso und Räikkönen nicht zur Verfügung stehen, wären bei den Silberpfeilen beide Cockpits unbesetzt. Neben de la Rosa machen sich auch noch die Nachwuchsfahrer Gary Paffett und Lewis Hamilton (beide Großbritannien) leise Hoffnungen auf eine Festanstellung bei McLaren-Mercedes.

In Frankreich landeten beide Silberpfeile in den Punkterängen: Räikkönen wurde Fünfter, de la Rosa belegte Platz sieben. 2007 will McLaren-Mercedes in die Erfolgsspur zurückkehren, wieder Rennen gewinnen und in den Titelkampf zwischen Ferrari und Renault eingreifen.