• 28.09.2006 19:20

McLaren-Mercedes auf Reisen

Die anstehenden Überseerennen in China, Japan und Brasilien stellen die Logistikabteilungen der Formel-1-Teams vor schwere Aufgaben

(Motorsport-Total.com) - Der Formel-1-Tross reist auch in diesem Jahr zum Saisonabschluss zunächst nach Asien und danach weiter nach Südamerika. Für die Teams sind diese Rennen vor allem logistisch eine Herausforderung. Flugfracht nach Shanghai ist teuer, doch nur ein Teil der 33 Tonnen an Material kann schon Wochen zuvor auf den Seeweg geschickt werden. Das McLaren-Mercedes-Team hat zusammengetragen, welcher Aufwand für den China-Grand-Prix zu bewältigen war.

Titel-Bild zur News: Container in der Boxengasse

Bereit für das Auspacken: Die Container haben eine lange Reise hinter sich

- Fünf Tonnen der Fracht wurde auf dem Seeweg nach Shanghai gebracht. Dazu zählen Dinge wie Bildschirme, Kabel, Koffer, Generatoren und Tische. Treibstoff und andere gefährliche Güter wurden dabei in einem eigenen Container untergebracht.#w1#

- Das Material des McLaren-Mercedes-Teams füllt einen 40-Fuß-Container.

- 27 Tonnen Material, darunter die drei Autos, wurden per Flugzeug transportiert. Mit der Luftfracht kamen auch Ersatzteile, Ausstattungen der Boxen, Werkzeuge und der Kommandostand an.

- Sieben Motoren von Mercedes gingen mit auf die Reise. Drei davon sind bereits in den Autos verbaut, vier Motoren erreichen das Ziel mit einer getrennten Lieferung, die erst am Mittwoch vor dem Rennen ankommt.

- Für alle Ersatzteile und Werkzeuge, die ausschließlich für die Formel-1-Motoren verwendet werden, wird ein Container mit 3.500 Kilogramm Nutzlast benötigt.

Die zeitlichen Rahmen:

- Die Seefracht verließ den Hafen in Tilbury, Essex, am 7. August. In Shanghai liefen die Containerschiffe dann ab dem 11. September ein.

- Die Luftfracht wird von der FOM übernommen. Am 21. September startete das Flugzeug vom Flughafen London Stansted, am 22. September war alles in Shanghai.

- Der Transport zur Rennstrecke begann am vergangenen Sonntagmittag.

- Die Luftfracht wird bis zum Saisonende nicht mehr in Europa ankommen, denn die Container gehen ohne Verzögerungen weiter nach Japan und Brasilien.

- Ein Teil der Ladung wird aber wieder nach Woking zurückgehen. Darunter sind Getriebe, Aufhängungen, Lenkgestänge, Dämpfer und Front- und Heckflügel. Der Rückflug wird jedoch erst nach dem Japan-Grand-Prix am 8. Oktober starten.

- Die Seefracht existiert gleich dreifach, so dass zu jedem Rennen eine eigene Lieferung unterwegs ist. Die Luftfracht existiert natürlich nur in einfacher Ausführung.

- Für das Verstauen im Flugzeug werden Metallcontainer eingesetzt, die drei Meter lang, drei Meter breit und 2 Meter hoch sind. Sechs dieser Container werden benötigt. Hinzu kommen noch zwei Paletten und eine Box für das Ersatzchassis.

- Für den Transport der Autos werden die Front- und Heckflügel entfernt, ebenso das Lenkrad, die Spiegel und die Windabweiser. Schutzplatten aus Holz werden unter dem Boliden und an den Seiten angebracht. Eine Stoßleiste am Heck des Autos schützt das Getriebe.

- Die Lenkungssysteme und der gesamte Vorderbau wird durch eine Box geschützt. Das gesamte Auto wird danach mit einer maßgeschneiderten Hülle überzogen.

- Insgesamt gehen zusammen mit dem Material 95 Mitarbeiter des McLaren-Mercedes-Teams auf Reisen.