McLaren: Kaum nützliche Daten gesammelt

Das typisch britische Wetter behinderte am Freitag die Testarbeit bei McLaren - Ob der neue Heckflügel ein Schritt vorwärts ist, konnte nicht beurteilt werden

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag hatten sich die beiden McLaren-Piloten Regen gewünscht. Am Freitag war es dann auch nass. Lewis Hamilton drehte im ersten Freien Training 21 Runden und klassierte sich an der achten Stelle. Teamkollege Jenson Button umrundete den umgebauten Traditionskurs 23 Mal und klassierte sich als 15. Die Zeiten waren an diesem Tag nicht aussagekräftig. Im zweiten Training fuhren die beiden Chrompfeile jeweils sechs Runden und landeten an der vierten Stelle (Hamilton) und auf Platz fünf (Button).

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Am Ende der neuen Boxengasse ist den Fans die Sicht auf die Autos verwehrt

Realistische Aussagen, wie sich das Zwischengas-Verbot auswirkt, konnten aufgrund der Bedingungen nicht getroffen werden. Auffällig war, dass mit unterschiedlichen Heckflügeln experimentiert wurde. So nutzte Hamilton ein neues Leitwerk, das die Idee von Red Bull übernahm. Aktiviert man DRS, dann würde der komplette Heckflügel weniger Luftwiderstand haben. Button fuhr mit dem alten Modell.

Da der Einsatz von DRS aufgrund des Regens nicht erlaubt war, ging Hamilton zu den Rennkommissaren. "Ich wollte den korrekten Einsatz von DRS bei nassen Bedingungen diskutieren. Die Regeln besagen nämlich nicht ganz klar, wie es mit Slicks auf feuchter Strecke ist. So sind wir am Vormittag gefahren", meint der Brite. Übrigens war auch Red-Bull-Pilot Mark Webber aus dem gleichen Grund bei den Rennkommissaren.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Großbritannien, Freitag


"Sie wollten das verstehen, damit sie die Formulierung des Reglements ab dem nächsten Rennen genauer definieren können", setzt Hamilton fort, "Ich habe auch ein paar Kleinigkeiten vorgeschlagen, damit die Regel klarer und sicherer wird. Es war ein nützlicher Besuch." Abgesehen davon konnten nicht viele Rückschlüsse aus dem verregneten Tag gezogen werden. "Schade, dass es so nass war. Ich wollte den Fans eine gute Show zeigen."

"Sie haben kalte und feuchte Bedingungen ausgehalten. Ich freue mich, dass sich das Wetter in den kommenden Tagen verbessern soll. Obwohl wir nicht viel gefahren sind, war der Tag recht ermutigend", findet der Weltmeister von 2008. "Wir haben ein paar Dinge getestet und ich hatte ein anderes Gefühl im Auto.

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton rückte mit dem neuen Heckflügel in den Freien Trainings aus Zoom

"Sollte es am Samstag trocken sein, dann wird es interessant, weil ich glaube, dass unser Auto recht gut aussieht. Der neue Heckflügel hat sich ebenfalls positiv angefühlt. Wir müssen aber noch entscheiden, ob wir ihn am Samstag und im Rennen auch einsetzen." Teamkollege Button fuhr einen Vergleichstest mit dem alten Heckflügel.

"Es war ein leicht frustrierender Tag für mich. Wie hatten gehofft, dass wir am Nachmittag einige Runden fahren können, aber der Regen hat das verhindert. Wir hatten eigentlich keine Chance, irgendetwas zu evaluieren", meint der Weltmeister von 2009. "Im ersten Training war die Balance gut. Hoffentlich regnet es nicht auch an den nächsten beiden Tagen, damit wir die neuen Regelinterpretationen besser lesen können."

"Wir wissen nicht, ob unser neuer Heckflügel eine Verbesserung zur alten Version ist. Er hat ein anderes Abtriebsniveau. Ich bin mir aber nicht sicher, welche Version wir weiter verwenden werden. Die neuen Bauten hier in Silverstone sind großartig. Das Problem ist nur, dass wir am Ende der Boxengasse die Fans nicht sehen können. Sie sehen uns dort auch nicht."

Jenson Button

Jenson Button setzte am Freitag noch auf die alte Variante des Heckflügels Zoom

Teamchef Martin Whitmarsh war mit dem Tag nicht ganz glücklich. "Von technischer Seite war es frustrierend, weil die ständig wechselnden Bedingungen es schwierig gemacht haben, irgendwelche nützlichen Daten für die neuen Teile und die Motoreinstellungen zu sammeln. Trotzdem waren die Runden nützlich. Die Ingenieure stehen nun vor der Herausforderung, eine gute Richtung für das restliche Wochenende zu erarbeiten. Das Wetter sollte nicht so wechselhaft sein."

"Abgesehen davon ist es immer aufregenden nach Silverstone zu kommen. Ich möchte allen involvierten Leuten für die neuen Anlagen gratulieren. Silverstone war immer schon eine der besten Strecken der Welt. Mit dem neuen Boxenkomplex ist es weiterhin ein weltklasse Veranstaltungsort, der keinen Vergleich mit anderen Orten scheuen braucht. Ich freue mich weiter auf ein fantastisches Wochenende mit engem Rennsport."