McLaren in Monaco mit beiden Autos in den Punkten

Kein Formel-1-Rennstall hat in Monaco so häufig gewonnen wie McLaren, 2014 muss sich das Traditionsteam allerdings mit den Plätzen sechs und zehn zufriedengeben

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen drei Rennen hatte McLaren keinen einzigen Zähler geholt, in Monaco schafften es dafür gleich beide Autos in die Punkte. Obwohl die "Chrompfeile" in der Weltmeisterschaft damit wieder an Williams vorbeigezogen sind, ist man mit dem Verlauf des Rennens nicht komplett glücklich. Vor allem Rookie Kevin Magnussen hatte gleich mit mehreren Problemen zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Für Kevin Magnussen reichte es nach einem starken Kampf nur zu einem Punkt Zoom

"Obwohl heute eine Menge Dinge gegen uns liefen - nach meinem Boxenstopp hing ich lange im Verkehr fest, die unsichere Freigabe vor mir in der Box, das Problem mit dem Antrieb - kann ich eine Menge daraus ziehen, dass sich unser Auto wirklich gut anfühlte", berichtet Magnussen und ergänzt: "Das ist sehr positiv. Von außen ist das vielleicht nicht gut erkennbar, aber die Dinge im Team gehen in die richtige Richtung."

Trotzdem weiß der Däne, dass für ihn am Ende mehr als nur Platz zehn möglich gewesen wäre. In der zweiten Safety-Car-Phase kollidierte er in der Boxengasse beinahe mit Jean-Eric Vergne. "Das ist nie die Schuld des Fahrers. So etwas passiert einfach", nimmt Magnussen den Toro-Rosso-Piloten in Schutz.

Viele Probleme für Magnussen

Damit war der Däne allerdings noch lange nicht aus dem Gröbsten raus. Gegen Ende des Rennens verlor sein MP4-29 auf Rang sechs liegend plötzlich Leistung. "Es war eine Schande, dass ich meinen Kampf mit Nico (Hülkenberg; Anm. d. Red.) nicht zu Ende bringen konnte", ärgert sich der Rookie und fügt hinzu: "Ich hatte meine Reifen geschont, da ich erwartete, dass er Probleme bekommen würde. Aber dann hatte ich ein Problem mit meinem Antrieb, das mich zurückgeworfen hat."

Einige Runden vor Schluss geriet er dann in der Loews-Kurve auch noch mit Kimi Räikkönen aneinander: "Ich bin mir noch immer nicht sicher, was genau am Ende des Rennens mit meinem Auto passiert ist. Ich sah auch nicht, was mit Kimi passierte. Ich ging nach innen, um seinen Eingang in die Haarnadelkurve zu blockieren, aber er versuchte es trotzdem. Es ist schwierig, dort zu überholen, aber er versuchte es und es funktionierte nicht. That's Racing."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Monaco, Sonntag


Während Räikkönen bis auf Platz zwölf zurückfiel, nahm Magnussen immerhin noch einen Zähler mit. Teamkollege Jenson Button hatte deutlich weniger Probleme und landete am Ende auf Rang sechs, besser war er nur beim Saisonauftakt in Melbourne gewesen. "Wie immer hat Jenson all seine Fingerspitzengefühl und seine Erfahrung ausgespielt, um vom zwölften Startplatz aus nach vorne zu fahren", freut sich Renndirektor Eric Boullier.

Boullier lobt gute Leistung

"Er war in einer guten Position, um von den Vorfällen und der Action vor ihm zu profitieren. Er hat die zweite Safety-Car-Phase perfekt eingeschätzt und ist genau zur richtigen Zeit an die Box gefahren." Allerdings ärgert sich der Brite selbst darüber, dass er Hülkenberg im Kampf um Platz fünf am Ende nicht mehr überholen konnte.

"Platz sechs und zehn ist nicht, wo wir sein wollen, aber wir müssen realistisch sein." Eric Boullier

Boullier erklärt: "Platz sechs und zehn ist nicht, wo wir sein wollen, aber wir müssen realistisch sein und anerkennen, dass das eine gute Leistung war. Sowohl aus Sicht des Teams, das perfekt zusammengearbeitet hat, als auch für beide Fahrer, die das ganze Wochenende über hartnäckig geblieben sind."

In der Weltmeisterschaft ist McLaren immerhin wieder auf Rang fünf nach oben geklettert, in der Fahrerwertung liegen Button (31 Punkte) und Magnussen (21) auf den Rängen acht und neun. Für die Ansprüche des Traditionsteams ist das eigentlich viel zu wenig, doch bei McLaren muss man sich aktuell eben auch über die kleinen Dinge freuen.