McLaren enttäuscht in Monza: "Frecher Affe" schlägt Button

McLaren konnte in Monza nicht an seine gute Form anknüpfen und musste sich mit den Rängen 13 und 15 zufriedengeben - Jenson Button hadert mit Niederlage

(Motorsport-Total.com) - Der Aufwärtstrend von McLaren ist vorerst gestoppt. Konnte Fernando Alonso am Freitag noch auf Rang sieben fahren, so musste sich das Team heute mit den Rängen 13 und 15 zufriedengeben. Mehr hatte man auf der Powerstrecke von Monza aber auch gar nicht erwartet, denn noch immer fehlt dem Honda-Antrieb einiges an Leistung gegenüber der Konkurrenz. "Gestern hatten wir aus irgendeinem Grund eine gute Performance, und heute sind wir zurück in die Realität gekehrt", erklärt Alonso nach dem Qualifying.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button muss sich mit einer teaminternen Niederlage anfreunden Zoom

Der Spanier wusste schon, dass ihn eine harte Session erwarten würde, nachdem er im Training am Morgen nur auf Rang 17 fuhr. In Q1 kam er auch nur hauchdünn eine Runde weiter, bevor in Q2 dann Schluss war. "Wir müssen mit Rang 13 glücklich sein", sagt Alonso, der durch die Strafversetzung von Romain Grosjean (Haas) noch eine Position nach vorne kommen wird. "Rang zwölf ist ein gutes Resultat und wir sind bereit, die Möglichkeiten zu ergreifen."

Teamkollege Jenson Button, der nach der Qualifikation seinen Rücktritt erklärte, haderte nach der Session mit dem Resultat. "Ich dachte, dass es ein wenig besser sein würde. Aber es war klar, dass es ein hartes Qualifying für uns werden würde", meint der Brite, der seine Runde als "ziemlicher Müll" beschreibt. "Die Balance hat gefehlt, in Q1 war es besser. Vielleicht sind wir mit zu wenig Abtrieb unterwegs", rätselt er.

Alonso: Kampf mit Manor darf nicht sein

Besonders ärgert ihn aber, dass er das teaminterne Duell gegen Alonso verloren hat: "Ich war eigentlich den ganzen Tag ein wenig vor Fernando, aber er hat im Qualifying einen rausgehauen und ist vorne - dieser freche, kleine Affe", scherzt Button. Der Spanier macht sich hingegen eher Gedanken darum, dass mit Pascal Wehrlein ein Manor zwischen beide McLaren kommen konnte - das dürfe bei dem Anspruch des Teams eigentlich nicht sein.


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"Sie waren schon in Spa schnell, und hier sind sie es auch. Es ist ein wenig traurig, wenn wir McLaren sind und mit einem Manor kämpfen", meint Alonso. "Aber das ist ihre Möglichkeit hier. Ich bin sicher, dass sie in Singapur viele Plätze hinter uns sein werden." Doch das ist erst in zwei Wochen ein Thema, vorher muss das Team den Großen Preis von Italien hinter sich bringen. "Wir werden es morgen wieder gutmachen", verspricht Button.

Wiederholung von Spa nicht möglich

Der Brite hofft auf einen guten Start und will sich danach nach vorne kämpfen. Weil McLaren meist eine bessere Rennpace hat, könnte noch etwas drin sein. "Das war immer unsere Stärke in den vergangenen Rennen", so Button. Alonso konnte das vor einer Woche in Spa nutzen, um von ganz hinten noch auf Rang sieben zu fahren. Das ist allerdings am morgigen Sonntag ausgeschlossen, glaubt der Spanier.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Italien, Samstag


"Das ist zu weit weg", winkt er ab. "Monza ist anders und härter für uns. Es gibt nur sechs Kurven, der Rest sind Geraden. In den Kurven können wir nicht viel Zeit aufholen, von daher werden wir Probleme haben. Wir versuchen das Rennen zu genießen. Punkte wären willkommen, wenn nicht, dann haben wir wenigstens etwas gelernt, weil wir einige Teile zum Experimentieren an Bord haben." Auch Button rechnet maximal mit Punkten und richtet den Blick eher nach Singapur: "Dort erwarten wir mehr."