• 15.11.2005 12:09

  • von Fabian Hust

Mateschitz: "Wir haben Adrian Newey nicht geködert"

Der Red Bull-Boss dementiert Berichte, wonach McLaren-Mercedes das "Duell" um Adrian Newey aus finanziellen Gründen verloren hat

(Motorsport-Total.com) - Die Verpflichtung von Stardesigner Adrian Newey durch Red Bull Racing ist eine kleine Sensation in der Winterpause der Formel 1, die dem Team neuen Schwung verleihen wird. Das Gerücht, wonach das Team Newey seinem ehemaligen Arbeitgeber McLaren-Mercedes mit einem "Köder-Gehalt" regelrecht "weggenommen" haben soll, lässt Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz nicht unkommentiert im Raum stehen.

Titel-Bild zur News: Dietrich Mateschitz

Mateschitz glaubt nun ein "sensationell" gutes Design-Team zu haben

Vielmehr hätte der 46-Jährige seinen Arbeitgeber so oder so verlassen, und da sei es nur logisch gewesen, dass man mit ihm über einen Wechsel zu Red Bull Racing gesprochen hat: "Wir haben Adrian Newey gar nicht umgarnt oder geködert", so der Österreicher in einem Interview mit der 'motorsport aktuell'. "Wir haben nur gehört, dass er bei McLaren-Mercedes nicht glücklich ist und sich verändern will."#w1#

Als Beweggründe für den Wechsel des Briten gibt Mateschitz an, dass der Ingenieur nicht mehr für ein Werksteam arbeiten möchte, sondern Aufbauarbeit bei einem Privatteam leisten möchte, das ihm mehr Freiheiten und Spielraum bietet: "Newey hat sich finanziell sicher nicht verbessert, ganz im Gegenteil. Wir sind kein unterfinanziertes Team, aber wir haben ein Drittel vom Budget der großen Teams."

Smith/Newey ist für Mateschitz die Ideallösung

Zunächst hatte Red Bull Racing Ex-Renault-Mann Mark Smith für die Rolle vorgesehen, die Newey ab Ende Februar einnehmen wird. Laut Mateschitz sei dies der beste Mann gewesen, der damals zu haben gewesen war: "Aber das ist eine andere Spezies von Designer. So jemanden wie den Mark Smith braucht auch der Adrian Newey, weil der in seiner Phantasie und Kreativität diesen technischen Gegenspieler braucht. Wirklich stark werden sie erst zusammen sein."

Diese "sensationelle Lösung" (Zitat Mateschitz) wird aber nur wenig Einfluss auf das nächstjährige Auto haben, das nach Aussage von Mateschitz schon "zu 90 Prozent" fertig ist. Newey, der nach Aussage des 61-Jährigen ein höheres Grundgehalt als David Coulthard erhält, wird sich "auch für uns bezahlt machen", auch wenn das erste "Newey-Auto" erst jenes von 2007 sein wird, das dann auch komplett im neuen Windkanal entstehen wird.

Newey könnte sich auch um das Squadra Toro Rosso-Auto kümmern

Newey könnte sich übrigens auch um das Auto des zweiten Red Bull Teams, Squadra Toro Rosso, kümmern: "Wir sind dabei, die Design-Abteilung von Minardi zu verdoppeln. Aber es spricht nichts dagegen, dass Newey auch auf das Toro Rosso-Auto schaut. Das ist nicht verboten. Wenn einer gescheit genug ist, zwei Autos parallel zu verbessern, dann ist das in Ordnung". Grundsätzlich werde man aber bis mindestens 2008 zwei unterschiedliche Autos mit zwei separaten Teams bauen.