Mateschitz setzt Klien so gut wie vor die Tür

Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hat in Ungarn die Einigung mit David Coulthard bestätigt - Christian Klien soll keinen Vertrag mehr bekommen

(Motorsport-Total.com) - Seit nicht mehr am A1-Ring gefahren wird, ist Budapest so etwas wie ein sentimentaler Heim-Grand-Prix für alle Österreicher, so dass es auch nicht weiter verwunderlich war, als Dietrich Mateschitz zu einem seiner seltenen Besuche im Fahrerlager auftauchte. Der Red-Bull-Chef stellte sich auch einem Pressegespräch und gab dabei seinen Senf zur aktuellen Fahrersituation.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko und Dietrich Mateschitz

Red Bulls Dietrich Mateschitz (rechts) mit seinem Motorsportberater Helmut Marko

Ein Entscheidung ist in diesem Zusammenhang bereits gefallen: "David Coulthard ist bestätigt", erklärte er. "Der Vertrag ist lediglich eine Formalität, die eigentlich gar nicht notwendig ist. Die Verlängerung ist praktisch erfolgt. Sein Vertrag hat nichts mit dem dritten Platz in Monte Carlo zu tun. David hat im Vorjahr 90 Prozent der Punkte für uns eingefahren und hat mehrfach bewiesen, dass er sehr schnell sein kann, wenn er motiviert ist."#w1#

Schlecht sieht es hingegen für Christian Klien aus, denn nach dem ermutigenden Wochenende in Hockenheim musste der Red-Bull-Racing-Pilot heute gegen Coulthard eine Niederlage um 0,317 Sekunden in der zweiten Phase des Qualifyings hinnehmen. Seine letzte Chance auf eine Vertragsverlängerung wäre wohl gewesen, vor der Sommerpause den eigenen Teamkollegen noch einmal zu deklassieren, doch dies scheint ihm nicht zu gelingen.

"Im dritten Formel-1-Jahr wird man nicht mehr schneller." Dietrich Mateschitz

Damit ist die Schonfrist, die sich Klien erst kürzlich in einem Vieraugengespräch mit Mateschitz ausgehandelt hatte, vermutlich Schnee von gestern, denn: "Im dritten Formel-1-Jahr wird man nicht mehr schneller", betonte der Red-Bull-Chef kritisch vor versammelter Presse. "Man gewinnt höchstens noch an Erfahrung. Wir können nicht nach nationalen Gesichtspunkten agieren. Es geht um die besten verfügbaren Möglichkeiten und Leute."

Die besten Fahrer seien seiner Meinung nach im Moment Michael Schumacher, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen, doch "diese drei Ausnahmefahrer sind für uns vorerst noch außer Reichweite. Für sie geht es nur bedingt um Einkommen, sondern vor allem um eine Chance auf den Weltmeistertitel", so Mateschitz - und diese Perspektive könne man im Moment noch nicht bieten. Allerdings soll sich dies dank Starkonstrukteur Adrian Newey möglichst rasch ändern...