Massa: Vom Geheimfavoriten zum großen Pechvogel

Felipe Massa wurde in Monaco im Qualifying von Marcus Ericsson abgeschossen - Der Vorfall passt in die bisher völlig verkorkste Saison des neuen Williams-Piloten

(Motorsport-Total.com) - Vor der Saison galten Williams und Felipe Massa noch als Geheimfavoriten auf Rennsiege und vielleicht sogar den Titel in dieser Saison. Doch für den Brasilianer, für den der Wechsel zu dem Team aus Grove ein Neuanfang sein sollte, kam in der bisherigen Formel-1-Saison 2014 alles anders. Auch im Qualifying in Monaco war er wieder einmal der große Pechvogel, als er in der Mirabeau in Q1 von Marcus Ericsson abgeräumt wurde.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Marcus Ericsson

Felipe Massa kann sein Pech nach dem Unfall mit Ericsson einfach nicht fassen Zoom

"Ich habe ihm Platz gelassen, und er hat die Kurve nicht bekommen", berichtet Massa und erklärt: "Er hat seine Räder blockiert und ist in mich reingefahren. Ich kann nicht viel dazu sagen, aber wenn es nicht Kobayashi ist, dann ist es Ericsson." Eine Anspielung auf den Saisonauftakt in Melbourne, als Massa beim Start noch vor der ersten Kurve vom anderen Caterham-Piloten abgeräumt wurde.

Durch Ericssons Missgeschick wird Massa nur von Startplatz 16 aus ins Rennen gehen. Auf der engen Strecke in Monaco scheinen Punkte für den Brasilianer damit fast schon ausgeschlossen zu sein. "Ich habe schon viele Punkte verloren. Im ersten Rennen wurde ich in der ersten Kurve abgeschossen", klagt Massa sein Leid.


Fotos: Felipe Massa, Großer Preis von Monaco, Samstag


"In Bahrain habe ich gekämpft, bin durch das Safety-Car aber zurückgefallen und Siebter geworden. In China hatte ich das Problem beim Boxenstopp. Das war kein Pech, das war ein Fehler. Und hier hatte ich das Problem, das vielleicht etwas unglücklich ist. Aber dadurch verlieren wir Punkte."

Im Qualifying-Duell mit Teamkollege Valtteri Bottas steht es nun 3:3, in den Rennen war der Finne bisher dreimal schneller und hat bereits mehr als doppelt so viele Punkte gesammelt wie der Brasilianer. Dabei hatte Massa beim letzten Wintertest in Bahrain noch ein Ausrufezeichen gesetzt und die beste Zeit aller 22 Fahrer in den Asphalt gebrannt. Die gute Form konnte er allerdings nicht mit in die ersten Rennen der Saison nehmen.

Fernando Alonso, Felipe Massa

Bei Ferrari war Felipe Massa hinter Fernando Alonso die klare Nummer zwei Zoom

"Wir hätten vielleicht mit Force India kämpfen können, die weit vor uns liegen - aber einfach nur, weil sie konstant waren", sagt Massa und erklärt: "Sie waren nicht viel schneller als wir, sie waren einfach konstant. Aber es kommen noch viele Rennen. Es ist frustrierend, aber die Meisterschaft ist noch nicht gelaufen. Vieles kann sich ändern, wir haben sogar am Ende noch ein Rennen, bei dem es doppelte Punkte gibt."

Force India belegt mit 57 Punkten aktuell Rang vier in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, Williams liegt mit 46 Zählern einen Platz dahinter. Vor allem dürfte Massa aber daran zu knabbern haben, dass er Bottas aktuell nicht im Griff hat. In der vergangenen Jahren war der 33-Jährige bei Ferrari nur der Wasserträger von Fernando Alonso gewesen, mit dem Wechsel zu Williams sollte eigentlich alles besser werden.

Stattdessen schien sich die Geschichte bereits beim zweiten Saisonrennen in Malaysia zu wiederholen. Dort wurde Massa per Funk aufgefordert, Platz für den schnelleren Bottas zu machen. Der Brasilianer widersetzte sich der Anweisung des Teams, doch alleine die Tatsache, dass Massa dazu aufgefordert wurde, passt irgendwie in diese bisher verkorkste Saison.