• 02.05.2012 20:17

  • von Dieter Rencken

Massa: "Noch nicht alle Teile ausprobiert"

Felipe Massa spricht im Interview über seinen Testtag in Mugello und erklärt, warum diese Woche nur Fernando Alonso die neuen Teile ausprobieren darf

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Felipe, es war ein enttäuschender Saisonbeginn für Ferrari insgesamt, aber deine Probleme waren noch ein bisschen größer als die von Fernando Alonso. Kommt das, weil du das Auto anders fährst, oder ist es einfach Pech?"
Felipe Massa: "Für die ersten beiden Rennen stimmt das, aber für China und Bahrain nicht mehr, finde ich. Ich war nicht auf dem Podium und habe nicht gewonnen, aber für das Auto, das wir haben, waren das keine schlechten Rennen. In den ersten zwei Rennen hatte ich sicher große Schwierigkeiten, aber jetzt haben wir die Richtung gefunden, auch was meinen Fahrstil angeht. Ich hoffe, dass es jetzt besser wird."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa belegte heute mit 106 Runden den fünften Platz

Frage: "Dein Auto war heute mehr oder weniger das gleiche wie schon das ganze Jahr, während Fernando für morgen neue Teile bekommen soll. Ist es für dich ein Nachteil für Barcelona, nicht schon vorher damit getestet zu haben?"
Massa: "Es ist immer besser, neue Teile zu testen, aber das Programm war halt so, dass Fernando gestern den neuen Auspuff ausprobiert hat. Ich bin heute mit der normalen Version gefahren, um Vergleichsdaten zu sammeln, und morgen bekommt er dann einige weitere neue Teile, die erst heute Abend eintreffen. Das ist aber auch noch nicht alles, was bis Barcelona fertig werden soll. Aber unabhängig davon ist es immer gut, wenn man fahren kann, besonders auf einer netten Strecke wie hier. Hoffentlich können wir das Auto weiterentwickeln, damit es in Barcelona konkurrenzfähiger ist."

Frage: "Fernando glaubt, dass es für Barcelona realistisch ist, beide Ferraris in die Top 10 zu bringen. Siehst du das genauso?"
Massa: "Sicher sehe ich das genauso. Bis jetzt haben wir noch nicht alle neuen Teile ausprobiert, also müssen wir in Barcelona sehen, wie viel sie bringen. Erst dann können wir das genauer einschätzen. Aber natürlich habe ich auch solche Erwartungen."

Frage: "Glaubst du, dass ihr euren Rückstand mit all den neuen Teilen, die ihr schon habt oder die noch kommen, auf einen Schlag vernichten könnt?"
Massa: "Um den Rückstand aufzuholen, muss man sich viel, viel mehr steigern als die anderen, die aber auch arbeiten und sich verbessern. In drei Wochen werden die Autos teilweise um zwei, drei Zehntel schneller. Wir brauchen einen riesigen Schritt. Das wäre also definitiv ein bisschen zu optimistisch, aber wir werden sehen, wenn mal alle Teile am Auto sind. Dann können wir das besser einschätzen. Bevor wir die ganzen Teile nicht ausprobiert haben, bringt alles Gerede nichts. Aber den Abstand zu denen, die Rennen gewinnen, komplett aufzuholen, halte ich für etwas zu optimistisch. Trotzdem sind wir guter Hoffnung."

Frage: "Am Saisonbeginn wurde viel davon gesprochen, das Potenzial dieses Autos zu entfalten. Ist das wirklich möglich oder bedarf es einer fundamentalen Überarbeitung?"
Massa: "Um das zu schaffen, muss man besser arbeiten als die anderen. Man muss viele Teile am Auto wechseln, um es in den vielen Bereichen zu verbessern, in denen wir nicht glücklich sind. In der Formel 1 ist alles möglich, aber wir müssen hart arbeiten."


Fotos: Felipe Massa, Testfahrten in Mugello, Mittwoch


Frage: "Du bist heute 106 Runden gefahren. Hat dir das geholfen, die Reifen besser zu verstehen? Das ist dieses Jahr in Qualifying und Rennen besonders wichtig."
Massa: "Ja, ich verstehe das sicher ein bisschen besser. Auf einigen Strecken bauen die Reifen stärker ab, auf anderen weniger. Zwischen hier und Barcelona sollte der Unterschied aber nicht riesig sein. Ich glaube, dafür war es ein wichtiger Tag, auf jeden Fall."