• 24.08.2008 16:30

  • von Fabian Hust

Massa erleichtert und gleichzeitig besorgt

Diesmal hat der Motor gehalten und Felipe Massa konnte sich den Sieg sichern, doch dafür streikte diesmal das Aggregat in Kimi Räikkönens Auto

(Motorsport-Total.com) - Vor drei Wochen war Felipe Massa noch den Tränen nahe, als er den sicher geglaubten Sieg in Ungarn drei Runden vor Schluss durch einen Motorschaden verlor, nun fuhr der Rennfahrer aus Sao Paulo erneut ein makelloses Rennen, durfte diesmal jedoch über den wohl verdienten Sieg jubeln. Stattdessen erwischte es diesmal Teamkollege Kimi Räikkönen, der sein Auto nach einem kapitalen Motor-Platzer abstellen musste.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa ist derzeit der Überflieger der Formel 1

"Das ist wahnsinnig", jubelte Massa in der Pressekonferenz nach dem Rennen. "Toll, nach einem solch schlechten Resultat hier auf eine neue Strecke zu kommen, die für alle neu war, und dann zu gewinnen. Wir haben fantastische Arbeit geleistet. Wir hätten nicht mehr verlangen können, besonders nach einem solch schlechten Ergebnis. Daran müssen wir noch arbeiten, denn wir hatten bei Kimi ein weiteres Problem."#w1#

"Mein Start war großartig. Ich konnte vorne bleiben und hatte gesehen, dass es hinter mir einen kleinen Kampf gab", so Massa. "Gewonnen haben wir das Rennen dann aber im zweiten Abschnitt. Da ist das Auto von Runde zu Runde immer schneller geworden. Im dritten Abschnitt konnte ich das Rennen dann ruhig nach Hause fahren."

Vor allem an der Zuverlässigkeit muss Ferrari arbeiten, schließlich ist das Auto derzeit schnell genug: "Wir müssen uns anschauen, was bei Kimi passiert ist, denn wir haben keine Ahnung. Ich weiß, dass Kimi der Motor geplatzt ist. Wir müssen uns dies anschauen und für das kommende Rennen hart arbeiten. Die Zuverlässigkeit war für uns ein Problem, besonders im ersten Rennen, im vergangenen und in diesem Rennen. Wir müssen sehr hart arbeiten. Wir haben bis zum nächsten Rennen zwei Wochen Zeit. Alle konzentrieren sich intensiv darauf, etwaige Probleme aus der Welt zu schaffen."

Im Kampf um den WM-Titel ist es nun noch ein Stückchen knapper geworden zwischen Lewis Hamilton und Felipe Massa, sechs Punkte Rückstand hat der Ferrari-Pilot auf den McLaren-Mercedes-Konkurrenten: "Wir müssen nach vorn kommen, es liegen noch so viele Rennen vor uns. Nach einem Desaster, wie wir es in Ungarn erlebten, bin ich einfach nur glücklich."

Nach dem perfekten Rennen von der Pole Position aus, in dem er sogar noch die schnellste Rennrunde fuhr, kann sich der Brasilianer aber noch nicht ganz entspannen, denn nach einer Beinahe-Kollision in der Boxengasse mit Adrian Sutil, untersucht die Rennleitung den Vorfall nach dem Rennen, es droht eine Strafe, womöglich eine Strafversetzung für das kommende Rennen in Belgien.

"Ich habe hinter ihm angehalten, und wir haben die Boxengasse gemeinsam verlassen", kommentiert Massa die Situation - und fühlt sich unschuldig: "Als er vorbeifuhr, fuhren wir Seite an Seite. Ich war der Führende und er das überrundete Auto. Das war nicht sehr clever von ihm. Er muss mich eigentlich vorbei lassen. Es war blöd, mit ihm kämpfen zu müssen. Zumal die Mauer plötzlich sehr nah kam. Ich habe ihn dann fahren lassen. Zum Glück hatte ich genügend Vorsprung."