Marussia macht in Schanghai weitere Fortschritte

Neue Teile und veränderte Abläufe: Marussia macht in China weitere Fortschritte - Max Chilton zwei Mal durch ein Öl-Leck gebremst

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag setzte Marussia beim Freien Training zum Großen Preis von China in Schanghai den Aufwärtstrend der ersten beiden Rennen fort. Am Vormittag testete das Team neue Aufhängungsteile und überarbeitete Bremsbelüftungen und zog im Anschluss ein positives Fazit. Außerdem wurden im ersten Freien Training die Arbeitsabläufe umgestellt, wobei die Arbeit mit der härteren Reifenmischung im Mittelpunkt stand. Nach dem ersten Freien Training lagen Jules Bianchi und Max Chilton dicht hintereinander auf den Plätzen 19 und 20 und damit vor beiden Caterham.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi setzte sich in Schanghai erneut gut in Szene Zoom

Am Nachmittag setzte Bianchi die Abstimmungsarbeit fort und war als 19. (1:38.725 Minuten, + 3,385 Sekunden) erneut schneller als beide Caterham. "Es war ein guter Tag für uns. Es ist sehr befriedigend, die Fortschritte im Vergleich zu den ersten beiden Rennen zu sehen. Das betrifft nicht nur die Ergebnisse, sondern auch unsere veränderten Arbeitsmethoden, damit wir das Beste aus unserem Paket herausholen."

"Es kam mir vor, als hätte ich schon lange nicht mehr im Auto gesessen", sagt der Franzose nach der dreiwöchigen Rennpause, "aber ich die Fortschritte unserer Entwicklungsarbeit in der Pause gleich gespürt. Das ist ein schönes Gefühl, da wir vor allem in der ersten Hälfte der Saison viel Druck machen müssen. Heute Vormittag war die Strecke sehr schmutzig, daher war es an einigen Stellen sehr schwierig, aber schon bald kam ich auf Speed und am Ende des Tages waren die Bedingungen besser. Bis jetzt bin ich glücklich."

Rückschlag für Chilton

"Nachdem der Tag heute Vormittag so positiv begonnen hatte, war der Rückschlag in der Nachmittags-Sitzung enttäuschend", sagt Chilton, der am Nachmittag sein Auto gleich zwei Mal wegen eines Öl-Lecks abstellen musste und daher nur fünf Runden fahren konnte. "Heute Vormittag war ich mit der Balance des Autos sehr zufrieden und spürte den Fortschritt durch die Updates. Ich lag im ersten Freien Training weniger als ein Zehntel hinter Jules zurück und hatte einen guten Rhythmus für das zweite Training."

"Das war aber nur von kurzer Dauer, schon nach vier Runden schaltete sich der Motor aus Sicherheitsgründen ab und ich musste an die Seite fahren. Ich muss den Jungs dafür danken, dass sie das Auto so schnell wieder fertiggemacht haben und ich noch einmal herausfahren konnte", so Chilton. Kurz vor Ende des Trainings fuhr der Brite wieder auf die Strecke, musste das Auto aber wieder abstellen.


Fotos: Marussia, Großer Preis von China, Freitag


"Offensichtlich hatten wir das Problem noch nicht voll im Griff, aber dennoch war es eine großartige Leistung", lobt Chilton seine Mechaniker. "Der morgige Tag wird eine Herausforderung, daher steht uns ein langer Abend mit den Ingenieuren bevor, an dem wir die Daten vergleichen und alles dafür tun werden, um gut vorbereitet ins dritte Freie Training und das Qualifying zu gehen."

Gemischte Gefühle beim Teamchef

"Das war ein Tag mit gemischten Gefühlen", bilanziert Teamchef John Booth. "Heute Vormittag waren wir sehr erfreut darüber, dass wir durch unser überarbeitetes Programm das Beste aus den Reifen herausholen und beiden Fahrer rasch eine schnelle Rundenzeit ermöglichen konnten. Dadurch erhielten die Ingenieure früh gute Daten über den mittelharten Reifen. Beide Fahrer haben nach dem ersten Freien Training über ähnliche Balance-Probleme berichtet, daher wurde die Abstimmung für das zweite Training entsprechend angepasst."

"Jules konnte im zweiten Freien Training fast sein komplettes Programm absolvieren, die Abstimmung weiterentwickeln und sowohl im Qualifying- als auch im Renn-Modus fahren. Insgesamt sind wir mit seinen Fortschritten und denen des Autos sehr zufrieden, die neuen Entwicklungsteile scheinen gut zu arbeiten", so Booth.

"Bei Max war das zweite Freie Training leider alles andere als ideal. Wir müssen uns bei ihm dafür entschuldigen, dass er nach dem positiven Auftakt heute Nachmittag wichtige Streckenzeit verloren hat. Wir hatten offensichtlich ein Motorenproblem, welches durch einen Schutzmechanismus ausgelöst wurde. Wir dachten zwar, wir hätten das Problem behoben, aber am Ende des Trainings tauchte es bei Max' letztem Run wieder auf", sagt der Teamchef.