• 07.07.2012 01:02

  • von Stefan Ziegler

Marussia: Große Schritte mit kleinen Schritten

Im Regen von Silverstone konnte Marussia das umfangreiche Update-Paket am Rennwagen nur bedingt austesten - Positive erste Eindrücke

(Motorsport-Total.com) - Für das britische Marussia-Team bedeutete der Trainingstag in Silverstone die Rückkehr zur Normalität. Eben diese war zu Beginn der Woche verschwunden, als Testpiloten Maria de Villota bei Geradentests einen heftigen Unfall erlitt und sich schwerste Verletzungen zuzog. Die Spanierin befindet sich noch immer in Behandlung, doch das Team war nun trotz allem wieder gefordert.

Titel-Bild zur News: Charles Pic

Charles Pic schätzte die Erfahrung, im Freien Training im Nassen zu fahren

Vor allem, wo Marussia für das Heimrennen in Silverstone doch ein umfangreiches Paket geschnürt hat, das neben einem neuen Auspuff auch noch einen modifizierten Unterboden, neue Seitenkästen und einen veränderten Frontflügel umfasst. Und trotz des Regens sammelten die Fahrer "positive erste Eindrücke", wie das Team vermeldet. Man landete dennoch wieder einmal im Hinterfeld.

Timo Glock, der schnellere der beiden Marussia-Piloten, erreichte in 2:00.820 Minuten den 21. Platz und war damit rund drei Sekunden besser unterwegs als sein Teamkollege Charles Pic. Auf die Tagesbestzeit von Lewis Hamilton (McLaren) fehlten aber auch Glock bereits 4,5 Sekunden - und das an einem "für alle ungewöhnlichen Freitag", wie der Deutsche meint. "Das lag an den Bedingungen."

Glock setzt auf eine Steigerung

"Der Tag hatte sehr nass begonnen. Im ersten Freien Training fuhren wir daher nicht sehr viel. Im zweiten Freien Training regnete es ebenfalls. Gegen Ende der Session brachten wir aber doch noch ein paar längere Ausfahrten unter, als der Regen allmählich nachließ. Es war trotzdem schwierig, auf der Strecke zu fahren, denn es gab sehr viel Aquaplaning", berichtet Glock von seinen Erlebnissen.

"Ich denke, wir können im Nassen noch einiges an Tempo finden." Timo Glock

Der Formel-1-Routinier zeigt sich trotz allem zuversichtlich: "Ich denke, wir können im Nassen noch einiges an Tempo finden. Am Samstag dürfte es ziemlich unvorhersehbar werden. Das macht es sicher knifflig, die richtige Setupwahl zu treffen", sagt Glock. Sein Stallgefährte Pic spricht indes von einem "etwas frustrierenden Tag", an dem man die eigenen Ziele nur bedingt umgesetzt habe.

"Es war doch so wichtig, ein paar Fahrten auf der Strecke zu unternehmen, um den Motor mit dem neuen Auspuffsystem zu kalibrieren. Das sind ganz normale Aufgaben, die man meist recht schnell erledigt hat. In diesen Bedingungen war es aber schwierig, die notwendigen Fahrten zu absolvieren", meint der Franzose. "Diese Informationen sind aber sehr wichtig für den Rest des Wochenendes."

Booth zeigt sich zufrieden mit dem Update

"Es war gut, zum Abschluss des zweiten Freien Trainings mit den Regenreifen zu fahren. Damit habe ich in diesem Jahr noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt. Das wird uns dabei helfen, uns auf das restliche Wochenende und die wahrscheinlichen Wetterverhältnisse vorzubereiten", sagt Pic. John Booth, der Teamchef von Marussia, zeigt sich angesichts der Umstände ebenfalls recht zufrieden.

"Das Wetter hat es uns schwierig gemacht." John Booth

"Wir haben an diesem Wochenende beide Autos mit einem kompletten Update-Paket am Start. Deshalb hatten wir es natürlich auf trockene Bedingungen abgesehen, um das Setup und die neuen Aero-Elemente zu optimieren", meint der Brite. "Das Wetter hat es uns schwierig gemacht, nützliche Daten zu Vergleichszwecken zu sammeln. Wir mussten es dabei auch vorsichtig angehen lassen."


Fotos: Marussia, Großer Preis von Großbritannien


Deshalb fuhren die Piloten nur wenige Runden, leisteten laut Booth aber "klasse Arbeit". Gleiches gelte für das Team. "Dieser Tag wurde mit der üblichen Professionalität bestritten. Es ist natürlich sehr schwierig, das volle Potenzial der Modifizierungen abzuschätzen, doch die ersten Zeichen deuten darauf hin, dass wir keine Probleme mit der Leistung oder der Zuverlässigkeit bekommen werden."

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