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  • 10.05.2014 16:20

Marko: "Momentan ist einfach der Wurm drin"

Red-Bull-Konsulent Helmut Marko spricht über den Getriebedefekt von Sebastian Vettel im Qualifying von Spanien und erklärt, wie das Team damit umgehen will

(Motorsport-Total.com/Sky) - Wieder steht ein Red Bull. Wieder ist es Sebastian Vettel. Und wieder springt Daniel Ricciardo für das Team in die Bresche. So geschehen im Qualifying zum Großen Preis von Spanien in Barcelona, wo Vettel gleich zu Beginn von Q3 die Segel streichen musste - das Getriebe hatte gestreikt. Ricciardo fuhr hingegen problemlos bis zum Schluss und sicherte sich Rang drei. Wie all dies einzuschätzen ist, erklärt Red-Bull-Konsulent Helmut Marko in einer ersten Stellungnahme nach dem Zeittraining.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Helmut Marko

Helmut Marko und Sebastian Vettel (li.) haben wieder einiges zu besprechen... Zoom

Frage: "Helmut, wie groß ist die Enttäuschung im Team nach dem neuerlichen Defekt am Auto von Sebastian Vettel?"
Helmut Marko: "Die Enttäuschung ist riesengroß. Und wir wissen noch gar nicht, ob es nur der zehnte Platz ist."

"Es war ein Getriebedefekt. Und wenn das Gangrad, das offensichtlich gebrochen ist, noch weitere Beschädigungen angerichtet hat, dann müssen wir das Getriebe wechseln. Das würde bedeuten: weitere fünf Plätze zurück. Das ist besonders ärgerlich, weil Sebastian in einer guten Stimmung, in einer anderen Einstellung, wieder voller Motivation gekommen ist. Das trifft ihn wieder mit vollem Hammer."

Frage: "Sebastian Vettel meinte, es liege nicht am Einzelnen, sondern es sei Pech. Wie sehen sie das?"
Marko: "Das ist Pech. Weil all diese Zahnräder gehen in der Qualitätskontrolle durch die gleiche Prozedur. Es tritt halt mal ein Defekt auf. Es trifft aber so massiv auf Sebastian zu. Wir bauen die gleichen Mappings ein. Bei Sebastian funktionieren sie nur bedingt, bei Ricciardo problemlos. Wir gehen auf das Setup von Ricciardo und die Reifen halten, aber bei Sebastian nicht."

"Momentan ist einfach der Wurm drin. Da muss man raus. Es hilft nicht, Schuld zuzuweisen. Die Burschen arbeiten alle mehr wie hart. Und ich bin überzeugt davon: Es kommt wieder. Hoffen wir, dass das Getriebe nicht kaputt ist, damit wir am Sonntag wenigstens von Platz zehn starten können."


Großer Preis von Spanien

Ratlosigkeit bei Red Bull?

Frage: "Das hört sich gerade so an, als ob die Ingenieure mit ihrem Latein am Ende wären..."
Marko: "Nein. Man hat solche Phasen. In der Vergangenheit hatte Mark Webber mal eine solche Phase. Und es gibt ja auch andere Teams, bei denen es immer mal nur einen der Piloten trifft."

"Aber natürlich arbeiten und entwickeln wir mit Hochdruck. Wir müssen alles an das absolute Limit treiben, damit wir nur irgendwo in die Nähe von Mercedes kommen. Auch die Aufholjagd von Ferrari in China war alarmierend. Das scheinen wir aber pariert zu haben."

Frage: "Daniel Ricciardo hat mit Platz drei ja gute Arbeit geleistet. Einmal mehr..."
Marko: "Wenn es darauf ankommt, dann hat er die entsprechende Runde parat. Ich glaube, er ist sogar eine Spur zu konservativ gefahren. Aber ob wir jetzt eine Sekunde oder acht Zehntel zurückliegen, das ist auch schon wurscht."