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Manor-Marussia "überglücklich": Stevens und Merhi gesetzt

Von der Fahrerpaarung Will Stevens und Roberto Merhi ist Manor-Marussia derzeit überzeugt - Ersatzpilot Fabio Leimer soll noch zu seinem Freitagseinsatz kommen

(Motorsport-Total.com) - Sie fahren am Ende des Feldes und meist unter sich - aber sie fahren. Nachdem sich das Manor-Marussia-Team eine Saisonteilnahme erarbeitet hat und sich nun Schritt für Schritt stabilisieren und verbessern kann, rücken dabei nun aber mehr und mehr auch die Piloten und deren individuelle Leistung in den Vordergrund. An Will Stevens und Roberto Merhi haben Teamchef John Booth und Sportdirektor Graeme Lowdon dabei nichts auszusetzen. Vor allem Wackelkandidat Merhi scheint überzeugt zu haben.

Titel-Bild zur News: Will Stevens, Roberto Merhi, Graeme Lowdon

Graeme Lowdon hat erst malnicht vor, sich von Stevens oder Merhi zu trennen Zoom

Der junge Spanier war im Gegensatz zum gesetzten Stevens nur für "die ersten Rennen" der Saison verpflichtet worden und musste nach dem Auftakt der Saison, der für das Team erst beim Grand Prix von Malaysia stattfand, Rennen für Rennen um sein Cockpit zittern. "Er macht einen tollen Job und kriegt langsam den Dreh raus", lobt ihn Booth aber mittlerweile gegenüber 'Formula1.com' und deutet keine geplante Veränderung an der derzeitigen Fahrerpaarung an.

"Wir haben zwei Rookies ohne Tests vor der Saison ins kalte Wasser geworfen und von ihnen verlangt, Leistungen zu bringen", erklärt Booth die schwierige Situation für die Piloten. "Das haben sie auf überzeugende Weise getan. Wir sind mit unseren Fahrern überglücklich. Wir haben ihnen bis jetzt nur ein Auto geben können, dass nicht leicht zu fahren ist mit einem Motor, der mindestens eine bis anderthalb Sekunden langsamer als der Rest ist. Wir haben ihnen das Leben nicht einfach gemacht."

Teaminternes Duell beginnt

Während der MR03B von Rennen zu Rennen stabiler, schneller und dank aufspringender Sponsoren auch ansehnlicher gemacht wird, entwickeln sich auch seine Piloten langsam zu Konkurrenten. Hatte Stevens beispielsweise Merhi anfangs noch stets klar im Griff, setzt sich der Spanier immer öfter auch einmal gegen seinen britischen Teamkollegen durch.

Roberto Merhi, Will Stevens

Der Manor-Marussia-Bolide ist bereits bunter geworden Zoom

"Vor ein paar Rennen haben sie begonnen, sich miteinander zu messen", ist auch Booth die Rennfahrer-Lust unter seinen Schützlingen aufgefallen. "Sie scheinen aber schon unter sich geklärt zu haben, wie sie auf der Strecke miteinander umgehen. Sie sind beide sehr intelligent und kennen sich gut. Ich denke, sie entwickeln sich gerade zu einem starken Team."

Und im Hintergrund lauert auch schon das nächste Talent. Mit Fabio Leimer hat sich Manor-Marussia den GP2-Champion von 2013 als Ersatzpiloten sichern können, der ungeduldig auf seinen ersten Formel-1-Einsatz wartet. "Er ist ein weiterer exzellenter Fahrer mit einer ausgezeichneten Herkunft. Wir werden Fabio vor Ende der Saison auf jeden Fall noch eine Chance geben", verspricht Booth weiterhin einen Freitags-Trainingseinsatz für den 26-Jährigen Schweizer.

Fabio Leimer

Ersatzpilot Fabio Leimer steht bereits in den Startlöchern Zoom

Dass das Team auch bei der Fahrerwahl immer auch ein Auge auf Finanzen haben muss und deshalb stets auch auf eine möglichst lohnende Mitgift schielt, hält Sportdirektor Lowdon dafür keinesfalls für ungewöhnlich oder der Situation geschuldet. "Das gehört zum Gesamtbild der Formel 1", sagt er. "Ich kenne kein Team in der Boxengasse, das nicht auf die eine oder andre Weise den Fahrer auch im Zusammenhang mit Geld betrachtet." Und auch Booth räumt ein: "Egal wer der Fahrer ist und wo er in der Startaufstellung steht - es gibt immer kommerzielle Überlegungen."