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  • 23.11.2009 14:04

  • von Marco Helgert

Manor ist "weiter als erhofft"

Manor-Chef John Booth zeichnet ein positives Bild der Formel-1-Vorbereitungen - alles laufe nach Plan; und vielleicht sogar etwas besser

(Motorsport-Total.com) - Das Jahr klang für Manor-Chef John Booth motorsportlich so aus, wie viele Jahre zuvor auch: In Macao fuhren seine Formel-3-Renner den Saisonabschluss. Nun steht die Winterpause an, doch 2010 wird nicht die Formel 3 den Startschuss geben. Manor wird in Bahrain zum ersten Formel-1-Grand-Prix an den Start gehen. Der Weg dahin ist noch lang, durchaus beschwerlich - doch Booth und das Manor-Team schweben derzeit von Wolke zu Wolke.

Titel-Bild zur News: John Booth

John Booth bleibt der gewohnte Realist, doch das Formel-1-Projekt läuft gut

"Derzeit haben wir so viel zu tun, dass wir gar nicht darüber nachdenken können, was das bedeutet", wird Booth von 'Autosport' zitiert. Doch die Vorfreude verdrängt allmählich die Bedenken - auch, weil sich das Formel-Projekt bei Manor besser als geplant entwickelt.#w1#

Dabei war noch vor wenigen Jahren nicht einmal der Traum von der Formel 1 vorhanden. "Als die Budgets in der Formel 1 bei 300 Millionen Pfund lagen - oder was immer die Hersteller auch ausgegeben haben -, war der Schritt für jeden viel zu groß - wenn man nicht ein Hersteller oder eine arabische Bank war", so Booth.

Durch die Bestrebungen der FIA, die Budgets zu limitieren, war man auf einmal in der Lage, diesen Schritt zu wagen. Zwar sei weiterhin viel Geld im Spiel, "aber man hat nun die Chance, das durch Sponsorengelder einzunehmen", fuhr er fort. Manor konkretisierte die Formel-1-Pläne, holte sich Nick Wirth an Bord, der sich für das neue Auto verantwortlich zeigen wird.

Finanziell ist Manor gut aufgestellt, denn hinter dem Team steht die Virgin-Gruppe mit offenen Armen. Nicht zuletzt deshalb ließ sich auch Timo Glock überzeugen und heuerte als erster Fahrer an. Booth ist heute noch ganz vom Besuch des Hessen begeistert. "Er hat seine Entscheidung fast unmittelbar getroffen", erklärte er.

"Wir mussten noch die Verträge und diese Sachen machen, aber ihm gefiel, was er sah, und der wollte ein Teil davon sein", so Booth. "Jemand von seiner Qualität, mit seiner Erfahrung möchte ein Teil sein - nicht nur ein Angestellter. Das ist großartig." Nun soll sich in der Anfangsphase vor allem Glocks Erfahrung auszahlen.

Einen zweiten Fahrer möchte man in den kommenden zwei Wochen benennen, auch wenn man keine Eile habe. Dafür geisterte schon der Name Lucas di Grassi durch die Medien. Abgeneigt wäre Booth nicht. "Er ist ein Ex-Manor-Fahrer", erlärte er. "Er hat in Macao für uns gewonnen. Für uns wäre es toll, Lucas an Bord zu haben. Er hat ja auch Testerfahrung in der Formel 1."

Die weiteren Winterplanungen stehen bereits fest. Das Auto soll bis zum 24. Januar fertig sein. "Das Rollout findet dann am 29. Januar statt", so Booth. "Aber dieser Bereich ist eh der ruhigste, das ist unglaublich." Nick Wirth hat die technische Abteilung wohl gut im Griff. "Ich glaube, wir sind sogar schon etwas weiter, als wir das gehofft hatten."