• 18.03.2012 13:09

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Maldonado begeistert: "Unser Auto ist schnell"

Williams-Pilot Pastor Maldonado warf sichere Punkte kurz vor Rennende in die Melbourne-Mauer: "Aber wir blicken zuversichtlich in die Zukunft"

(Motorsport-Total.com) - Pastor Maldonado hätte an einem einzigen Tag die Williams-Gesamtbilanz des Jahres 2011 übertreffen können. Der Venezolaner lag eine Runde vor dem Ende des Grand Prix in Australien auf Platz sechs. Er hätte dafür acht WM-Zähler kassieren können. Im gesamten Vorjahr hatte Williams gerade einmal fünf Punkte ergattert. Doch aus dem Punktesegen wurde nichts. Maldonado warf seinen Williams-Renault eine Runde vor dem Ende in die Mauer.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado, Mark Webber, Nico Rosberg

Unterhaltsam: Pastor Maldonado gegen Mark Webber und Nico Rosberg

"Es ging alles sehr schnell. Ich habe nur gespürt, dass ich das Heck verloren habe. Dann landete ich auch schon in der Mauer. Das war es dann. Schade", meint er. Der Williams-Pilot bot im ersten Rennen des Jahres eine gute Show. Er markierte viele schnelle Runden, zeigte wilde Überholmanöver. Wie in Runde drei: "Ich habe Grosjean überholt. Es gab keinen Kontakt, alles war sauber. Na gut, vielleicht habe ich sein Vorderrad einen Hauch berührt. Aber nicht so stark, dass dadurch etwas hätte kaputtgehen können."

Maldonado hatte damit dem Rennen des hoffnungsvollen Grosjean ein schnelles Ende bereitet. Er selbst kämpfte im weiteren Verlauf heftige Duelle aus. "Ich habe den Zweikampf mit Fernando sehr genossen. Ich habe Druck gemacht, aber gleichzeitig auch auf die Reifen aufgepasst", schildert er. Der Williams schien am Heck des Ferraris vom Ex-Weltmeister zu kleben. "Ich glaube, unser Speed überrascht so einige Beobachter. Wir können aber noch weiter zulegen. Die Basis ist sehr gut."

"Das war das beste Formel-1-Rennen bisher. Es war noch besser als Monaco im vergangenen Jahr. Dort musste ich das Auto regelrecht überfahren, um etwas ausrichten zu können. Nun ist das Auto viel besser. Man kann mal richige Rennen fahren", stellt Maldonado dem FW34 ein gutes Zeugnis aus. "Ich habe gekämpft. Ich kam leider meist nicht nahe genug an Fernando heran, weil ich in Runde drei ein Teil vom Flügel verloren hatte. Ich habe aber trotzdem jederzeit auf meine Chance gelauert. Fernando wurde auch etwas langsamer, er war heute nicht besonders schnell. Ich kam eben nur nicht nahe genug heran."


Fotos: Williams, Großer Preis von Australien


"Im Rennen waren wir konstant gut unterwegs. Unser Auto ist schnell", so die wichtigste Erkenntnis. "Einerseits bin ich natürlich enttäuscht. Auf der anderen Seite bin ich aber auch glücklich. Ich war schon nach den Wintertests sehr zuversichtlich, weil das Auto ganz besonders im Renntrimm einen guten Eindruck machte. Ich schaue positiv nach vorn. Das Auto läuft unter allen Bedingungen gut. Es war zum Start schnell, im mittleren Stint, auf Medium-Reifen und auch auf den weichen Pneus."

Williams will beim kommenden Rennen in Sepang endlich punkten. Maldonado sieht beste Chancen. "Das kommende Rennen wird sehr interessant. McLaren und Red Bull sahen hier gut aus, aber allzu weit sind wir nicht weg", sagt er. "Ich war in den ersten beiden Stints genauso schnell wie Webber, im ersten Abschnitt sogar ein wenig schneller. Wir sind dran. Im Augenblick sind wir jedenfalls schneller als Ferrari, Sauber und Force India."