Maldonado: "Altes Auto für diese Tests besser geeignet"
Williams setzt in Jerez den FW34 aus dem Vorjahr ein, was für Pastor Maldonado jedoch kein Nachteil ist - Schwerpunkt liegt auf den Reifen
(Motorsport-Total.com) - Während alle anderen Teams beim Test in Jerez schon ihr neues Auto einsetzen, kommt bei Williams noch ein letztes Mal der FW34 aus dem Jahr 2012 zum Einsatz. Erst in der zweiten Testwoche, die ab dem 19. Februar 2013 in Barcelona stattfindet, fährt auch Williams mit dem neuen FW35. In Jerez testet das Team vor allem die neuen Pirelli-Reifen. Dazu sei das alte Auto sogar besser geeignet, sagt Pastor Maldonado. Im Interview schildert der Venezolaner zudem seine Eindrücke von der neuen Reifen-Generation.

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Pastor Maldonados erster Eindruck von den neuen Pirelli-Reifen ist positiv Zoom
Frage: "Pastor, ihr habt gestern den Schwerpunkt auf die Reifen gelegt. Wie ist dein erster Eindruck von den neuen Reifen? Verhalten sie sich wie erwartet?"
Pastor Maldonado: "Die Reifen sind ein wenig anders als im vergangenen Jahr, deswegen müssen wir sie umso besser verstehen. Wir sind gestern die harte und die Medium-Mischung gefahren, müssen also die weiche Mischung noch testen. Sie fühlen sich recht gut an, aber 80 Runden reichen nicht aus, um sie ausreichend zu analysieren. Sie scheinen sehr empfindlich zu sein, vor allem bei diesen Temperaturen und unter diesen Bedingungen."
Frage: "Haben sie sich bei Temperaturschwankungen stark verändert?"
Maldonado: "Vielleicht schon, wobei es auf dieser Strecke etwas schwierig ist. Die schnellen Kurven, die es auf dieser Strecke gibt, findet man bei keiner anderen Strecke außer Spa. Aber ich denke, die Reifen funktionieren gut, vor allem das Aufwärmen. Da sind sie besser als die Reifen im vergangenen Jahr. Andererseits lassen sie auch schneller nach, man muss also noch mehr darauf achten, wie man sie behandelt. Wir haben am Auto kaum etwas verändert. Wir konnten unser Programm absolvieren und haben einige Teile des diesjährigen Autos getestet. Im Moment sieht für uns alles recht gut aus."
Frage: "Die neuen Reifen sollen vor allem in der Kurvenmitte etwas gutmütiger sein. Hast du das gespürt?"
Maldonado: "Das ist schwierig zu sagen. Es hängt vom Gewicht des Autos, den Bedingungen und von der Art, wie du fährst, ab. Ob du eine schnelle Runde fährst der einen Longrun machst. Es kommt darauf an, mit welchem Ansatz du herangehst. Die Ergebnisse sind dann völlig unterschiedlich. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Mischungen zu verstehen, ist das Wichtigstes. Wir müssen wissen, wie sich die weichen Reifen oder die anderen Mischungen verhalten. Wir wollen aber nicht nur die Reifen verstehen, sondern auch alle anderen Komponenten im Auto. Daher haben wir noch einiges zu tun."
Frage: "Ihr verwendet bereits einige Aerodynamik-Bauteile des neuen Autos. Ist das hier eingesetzte Auto also eine Mischung aus dem 2012er- und dem 2013er-Auto?"
Maldonado: "Das Auto entspricht im wesentlichen dem Stand des vergangenen Jahres. Es gibt nur ein paar kleine Änderungen. Wir testen ein paar Kleinigkeiten und verschiedene Abstimmungen. Wir analysieren einige Komponenten, und selbst wenn sie sich als unbrauchbar herausstellen sollten, wissen wir wenigstens, dass sie schlecht sind. Es ist wichtig, dass wir hier sind, auch mit dem alten Auto und den selben Testplan verfolgen."
Frage: "Ist es nicht beunruhigend, dass alle anderen schon mit ihren neuen Autos fahren?"
Maldonado: "Nicht wirklich, wir sind sehr zufrieden mit unserem neuen Auto. Für die Tests, die wir hier geplant haben, ist das alte Auto sogar besser geeignet. Wir wissen, was das Auto kann und haben viele Vergleichsdaten. Aber sicherlich erhalten wir mit dem neuen Auto mehr Klarheit."

