DRS erforderte neuen Ansatz beim Heckflügel

James Allison erklärt, wie die Einführung des DRS das Design des Heckflügels veränderte - Neue Regel zur Benutzung des Systems aus technischer Sicht irrelevant

(Motorsport-Total.com) - Zur Saison 2011 wurde in der Formel 1 das Drag-Reduction-System DRS eingeführt. Durch Flachstellen eines Heckflügel-Elements können die Piloten den Luftwiderstand des Fahrzeugs reduzieren und damit die Höchstgeschwindigkeit erhöhen, was vor allem im Rennen mehr Überholmanöver ermöglicht. Für die Ingenieure schuf die Einführung des DRS eine zusätzliche Herausforderung: "Der Heckflügel war aus Sicht der Aerodynamik eines der einfachsten Bauteile", erinnert sich James Allison, Technischer Direktor von Lotus, an die Zeit vor 2011.

Titel-Bild zur News: DRS

Das DRS kommt 2013 in den Trainings wesentlich seltener zum Einsatz Zoom

"Alle hatten mehr oder weniger den gleichen Heckflügel, einen großen für Monaco, einen kleinen für Monza und einen mittleren für alle anderen Strecken", so der Brite. Das hat sich zwar auch mit der Einführung des DRS nicht grundlegend geändert, allerdings mussten die Designer beim Entwurf des Heckflügels einen anderen Ansatz wählen. "Durch das DRS benötigt man einen Heckflügel, der im Normalbetrieb genau so viel Abtrieb wie vorher generiert, bei der Aktivierung des DRS aber zuverlässig einen Strömungsabriss erzeugt", beschreibt Allison die Herausforderung.

"Dadurch mussten wir ihn so gestallten, dass er im Normalbetrieb schon wesentlich näher am Strömungsabriss arbeitet als man es normalerweise machen würde", sagt der Brite. Das habe den Heckflügel deutlich anfälliger für Störungen gemacht: "Dadurch können kleine Fehler im Windkanal dazu frühen, dass der Flügel nicht stabil genug arbeitet. Das ist die Schwierigkeit bei der Abstimmung des Heckflügels, den richtigen Kompromiss aus Stabilität und dem Verhalten beim Flachstellen zu finden."

In dieser Saison wurden die Reglen zur Benutzung des DRS geändert. Während das System bisher im Freien Training und im Qualifying an jeder beliebigen Stelle der Strecke aktiviert werden durfte, ist in diesem Jahr die Nutzung des DRS auch dann nur noch in der Zone erlaubt, in der es auch im Rennen aktiviert werden darf. Bei der Abstimmung des Autos spielt das laut Allison aber keine Rolle: "Darauf hat die neue DRS-Regel keinen Einfluss. Sie sorgt nur dafür, dass der Einfluss des DRS auf die Rundenzeit sinkt."