• 19.07.2002 14:24

  • von Fabian Hust

Magny-Cours: Goldene Ananas für Silber

Im Freien Training zum Großen Preis von Frankreich in Magny-Cours hinterließ Michelin einen überragenden Eindruck

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard ist im Freien Training zum Großen Preis von Frankreich am Freitag mit 1:14.025 Minuten die schnellste Runde gefahren. Teamkollege Kimi Räikkönen untermauerte die starke Vorstellung der Silberpfeile mit dem zweiten Platz nach 39 Runden und nur 0,072 Sekunden Rückstand. Das Team dürfte von sehr gut funktionierenden Michelin-Reifen profitieren, nur Ferrari gelang es mit Bridgestone-Reifen in die Top 10 zu fahren.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard war am Freitag in Magny-Cours der Schnellste

An die Roten gingen dann auch die Plätze drei und vier wobei Michael Schumacher nach 50 Runden mit 0,2125 Sekunden etwas mehr als eine halbe Sekunde schneller als Rubens Barrichello war. Beide Fahrer leisteten sich während der 120 Trainingsminuten heute einen harmlosen Dreher. Auf eine Runde scheint Michelin im Moment einen besseren Reifen zu haben, im Renntrim auf längere Distanzen gesehen sieht es ein wenig ausgeglichener aus.

Schnellster BMW-Williams-Pilot war Ralf Schumacher, der sich ebenfalls einen Dreher leistete. Der Kerpener kam mit 0,945 Sekunden Rückstand auf den fünften Platz. Teamkollege Juan-Pablo Montoya hatte in der zweiten Trainingseinheit einen bösen Abflug, als ihm bei über 250 km/h das Heck urplötzlich ausbrach. Nach einigen Drehern durch das Kiesbett kam der Kolumbianer unbeschadet zum Stehen, sein Auto benötigte aber einen Rundumservice, da mehrere Kohlefaserteile abbrachen. Mit 1,246 Sekunden Rückstand belegte der 26-Jährige nach 36 Runden den zehnten Platz.

Gut verläuft das Wochenende bisher für das Jaguar-Team, das den ganzen Tag über heute in der Top 10 fahren konnte. Eddie Irvine beendete den Tag mit 0,958 Sekunden Rückstand auf dem sechsten Platz, Teamkollege Pedro de la Rosa hatte als Achtschnellster nach 46 Runden 1,154 Sekunden Rückstand. Der Jaguar R3B scheint so langsam sein Potenzial zu offenbaren und die Michelin-Reifen taten am Freitag ihr Übriges.

Auch die Toyota funktionieren auf der extrem ebenen Strecke sehr gut, Mika Salo musste seinen TF102 zwar nach 28 Runden mit einem kapitalen Motorschaden abstellen, war davor aber mit 1,136 Sekunden Rückstand die siebtschnellste Zeit gefahren. Teamkollege Allan McNish konnte 44 Runden fahren und wurde mit 1,386 Sekunden Rückstand auf dem elften Platz geführt.

Auf dem neunten Platz folgte Jenson Button im Renault, dem nach 42 Runden 1,193 Sekunden auf die Bestzeit von Landsmann David Coulthard fehlten. Teamkollege Jarno Trulli drehte sich nach einem Fahrfehler schon in den ersten Trainingsminuten der zweiten Trainingseinheit von der Strecke und kam aus diesem Grund über 18 Runden und den 19. Platz mit 2,738 Sekunden Rückstand nicht hinaus.

Mit Giancarlo Fisichella fand sich der nächste Bridgestone-Pilot erst auf dem 12. Platz wieder. Der Jordan-Honda-Pilot hatte sichtbar mit seinem Auto zu kämpfen, was sich mit zwei Ausrutschern ins Kiesbett äußerte. Am Ende fehlten dem Italiener 1,397 Sekunden auf die Konkurrenz. Auch Teamkollege Takuma Sato war bei Drift-Einlagen im Kiesbett zu bestaunen, der Japaner kam mit 2,142 Sekunden Rückstand auf den 15. Platz.

Bei Sauber war Felipe Massa nach 50 Runden mit 2,005 Sekunden Rückstand der Schnellste. Teamkollege Nick Heidfeld war auf Platz 16 liegend drei Plätze und rund 0,180 Sekunden schlechter als der Brasilianer. Hinter Massa platzierte sich Olivier Panis im BAR-Honda auf dem 14. Platz, der sich ebenfalls einen Ausrutscher ins Kiesbett leistete. Teamkollege Jacques Villeneuve kam nach 35 Runden mit 2,432 Sekunden Rückstand nicht über Platz 17 hinaus.

Die Plätze 18 und 20 belegten am Ende des 2. Freien Trainings in Frankreich die beiden Minardi-Piloten Mark Webber, dem 2,471 Sekunden auf die Bestzeit fehlten, und Alex Yoong, der 4,990 Sekunden Rückstand hatte. Die beide Arrows-Fahrer Heinz-Harald Frentzen und Enrique Bernoldi konnten wie schon in Silverstone am Freien Training nicht teilnehmen. Derzeit ist auch noch unklar, ob die internen Streitigkeiten zwischen Teamchef Tom Walkinshaw und Anteilseigner Morgen Grenfell beigelegt werden, so dass man am Samstag an der Qualifikation teilnehmen kann.