• 26.09.2015 11:19

  • von Dominik Sharaf

Lotus unter Druck: Rettet Renault das Team vor dem Fiskus?

Am Montag sind 3,7 Millionen Euro an Steuerschulden in Großbritannien fällig und Lotus kann nicht einmal das Catering bezahlen: PDVSA, Renault oder Insolvenz?

(Motorsport-Total.com) - Obwohl die Lotus-Mannschaft beim Japan-Grand-Prix in Suzuka an diesem Wochenende weder Gästen noch dem Teampersonal Catering bieten kann, zeichnet sich im entfernten Großbritannien ab, dass das Team einer Insolvenz entgeht. Grund für die drohende Pleite sind am Montag fällige Zahlungen an den Fiskus in Höhe von 2,7 Millionen Pfund Sterling (umgerechnet 3,7 Millionen Euro), die Renault mit einer Übernahme begleichen könnte. Aufschub gewähren die Behörden aber nicht mehr.

Titel-Bild zur News: Lotus Logo

Die Zukunft des Lotus-Teams steht seit geraumer Zeit in den Sternen Zoom

Geschäftsführer Matthew Carter versichert im Gespräch mit 'Autosport', dass sich der mögliche Retter aus Frankreich über den Zeitdruck im Klaren sei und "die Frist erfüllt werden" würde. Hinzu kommt, dass Lotus für einen zweiten Ausweg gesorgt hat, indem Paydriver Pastor Maldonado am vergangenen Sonntag überraschend als Einsatzfahrer für 2016 bestätigt wurde. Überraschend war die Bekanntgabe deshalb, weil der Venezolaner längst einen gültigen Vertrag mit den Schwarz-Goldenen besaß.

Möglich, dass so die Zahlungsmoral von Maldonados Geldgeber PDVSA gestärkt werden sollte. Der staatliche Ölkonzern könnte mit seinem Geld den Fiskus zumindest für eine Weile ruhigstellen - bis Renault einspringt und Lotus aus der Klemme hilft. Denn Carter sagt auch: "Wir hängen in der Luft, bis der gesamte Deal steht." Die Situation um die Hospitality in Japan will er beschwichtigen, obwohl es um die für Formel-1-Verhältnisse geradezu lächerlich wirkende Summe von 37.000 Euro geht.

Carter räumt ein: "Wir müssen bestimmte Entscheidungen treffen, wenn es darum geht, was wir bezahlen und wo wir das Geld reinstecken. Klar, dass es für das Team und den Sport insgesamt kein gutes Bild abgibt." Sollte Renault tatsächlich einstiegen und sich wie im Paddock bereits gemunkelt wird mit 65 Prozent der Geschäftsanteile am Team beteiligen, würden Lotus rund 80 Millionen Euro winken.