• 08.05.2015 19:24

  • von Rebecca Friese & Dominik Sharaf

Lotus: Unter der losen Verkleidung noch Potenzial?

Romain Grosjean sorgt in Barcelona für Aufsehen, Pastor Maldonado leidet unter Getriebe-Problemen und Jolyon Palmer schürt Hoffnung

(Motorsport-Total.com) - Lotus erwischte einen durchwachsenen Auftakt in das Rennwochenende zum Grand Prix von Spanien. In den ersten Trainingseinheiten kamen Romain Grosjean und Pastor Maldonado nicht problemfrei durch den Freitag und daher auch nicht an die Top-10-Zeiten heran. Grosjean sorgte dabei für eine Schrecksekunde, als ihm mitten auf der Strecke die Motoren-Verkleidung abflog. Die Performance von Testpilot Jolyon Palmer im ersten Freien Training stimmt das Team aber zuversichtlich für den Rest des Wochenendes.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Lotus konnte in Barcelona noch nicht das volle Potenzial ausschöpfen Zoom

Die Nachmittagseinheit war gerade einmal eine gute Viertelstunde im Gange, als die roten Flaggen geschwenkt werden mussten. Der Grund: Die gesamte Heck-Verkleidung des E23 von Grosjean hatte sich bei voller Fahrt explosionsartig auf der Strecke verteilt. Eine lose Befestigung hatte die spektakuläre Szene ausgelöst.

Für Grosjean selbst bedeutete das eine weitere Einschränkung in seiner Streckenzeit. Der Franzose hatte bereits die Vormittags-Einheit zu Gunsten von Palmer aussetzen müssen. Im zweiten Freien Training gelangen ihm dann nur 14 Runden und eine Zeit von 1:29.086 Minuten. Damit war er Zwölftschnellster und lag 2,234 Sekunden hinter der Bestzeit von Lewis Hamilton.

Auch Maldonado mit nur wenigen Runden

"Das bedeutet, dass ich im dritten Training viel zu tun haben werde", so Grosjean. "Wir kennen die Strecke zwar alle ziemlich gut, aber man möchte immer so viel Zeit zum Fahren wie möglich. Wir wissen aber, dass gutes Potenzial im Auto steckt. Wenn wir morgen einen sauberen Tag erwischen, können wir am diesem Wochenende noch gute Ergebnisse erreichen."

Doch auch Teamkollege Maldonado hatte sein Päckchen zu tragen. Dem Venezolaner schränkte am Morgen ein Getriebe-Problem ein, das laut dem Team zwar einfach behoben werden konnte, ihn aber lange in der Garage hielt. In nur sieben Runden gelang ihm daher nur eine Zeit von 1:30.110 Minuten. Das bedeutete Platz 18 und einen Abstand von 3,282 Sekunden zur Spitze.

Im zweiten Freien Training konnte Maldonado dafür Gas geben und mit einer Zeit von 1:29.217 Minuten auf Platz 14 landen, was allerdings noch immer 0,131 Sekunden langsamer war, als die Zeit des eingeschränkten Grosjean. "Der Morgen war frustrierend, aber der Nachmittag dafür umso produktiver", freut sich Maldonado dennoch. "Wir wissen, dass diese Strecke unserem Auto liegt und das Wetter sieht auch gut aus. Ich denke, wir haben das Potenzial für einen guten Tag morgen und einen noch besseren am Sonntag."

Palmer überrascht

Ohne Probleme und mit beeindruckender Pace kam Testpilot Palmer durch seine zweite Trainingseinheit der Saison. Dem 24-Jährigen Briten gelang eine persönliche Bestzeit von 1:29.676 Minuten, womit er beim ersten Freien Training 13. wurde.


Fotos: Lotus, Großer Preis von Spanien, Freitag


"Das war vermutlich meine beste Trainingseinheit bisher", so Palmer. "Es hat geholfen, dass ich die Strecke kannte, so konnte ich von Beginn an Gas geben. Da es die erste Einheit des Wochenendes war, gab es allerdings nicht viel Grip. Es war auch recht windig, aber ich konnte einen guten Rhythmus und eine ordentliche Pace finden."

Auch das Team fand Gefallen an der Leistung des Ersatzmannes und Hoffnung in der Performance, die Palmer aus dem E23 herauskitzeln konnte. "Trotz der Probleme konnten wir heute viele Daten sammeln", zieht der technische Direktor Nick Chester ein erstes Fazit. "Am Ende gelang uns sogar noch einen Boxenstopp in 2,1 Sekunden. Das Team ist also sehr motiviert für dieses Wochenende."