• 24.10.2010 13:35

  • von Stefan Ziegler

Lotus schnuppert an Platz zehn

Das Lotus-Team ist seinem großen Ziel in Südkorea wieder ein Stückchen näher gekommen - Jarno Trulli wurde wieder einmal von Hydraulikproblemen geplagt

(Motorsport-Total.com) - Das neue Lotus-Team wertet den Großen Preis von Südkorea als einen Erfolg, doch nur einer der beiden Fahrer kam über die Distanz: Während Heikki Kovalainen das erste Rennen in Yeongam auf Position 13 und damit unmittelbar hinter Titelverteidiger Jenson Button (McLaren) beschloss, musste Jarno Trulli seinen T127 vorzeitig und mit einem technischen Defekt in der Boxengasse abstellen.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen hielt die Rivalen von HRT in Südkorea klar und deutlich auf Distanz

Der Italiener spricht daher zurecht von einem "enttäuschenden Tag", zeigt sich aber zufrieden mit der Gesamtleistung seines Rennstalls: "Ich freue mich, dass das Team einen weiteren Schritt in Richtung des zehnten Platzes unternehmen konnte. Als wir hinter dem Safety-Car fuhren, fühlte ich ein mögliches Problem mit der Hydraulik, denn die Servolenkung war auf einmal sehr schwergängig."

"Ich hatte große Schwierigkeiten damit, in Kurve eins einzulenken, und hatte einen Dreher. Das Team versuchte noch, mich erneut auf die Strecke zu bringen, doch es war alles zu Ende", berichtet Trulli. Teamkollege Kovalainen sah indes die Zielflagge: "Das Team hat erneut ein gutes Ergebnis erzielt. Bei diesen kniffligen Bedingungen passieren Fehler und wir sahen unseren zehnten Platz in Gefahr."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Südkorea


"Letztendlich waren wir aber da und das ist, was zählt. Ich habe das Rennen sehr genossen. Ich hatte keine Probleme, mit denen wir nicht ausgekommen wären. Das Team hat immerzu die richtigen Entscheidungen getroffen, was uns zum Ende hin in eine starke Position gebracht hat. Bei der Zieldurchfahrt war es schon ziemlich dunkel, doch diesbezüglich saßen wir alle im selben Boot."

Kovalainen fährt durch, Trulli muss aussteigen

"Nun geht es weiter nach Brasilien. Noch stehen zwei Rennen aus, in denen wir unsere Position als bestes der neuen Teams zementieren wollen", erklärt der finnische Rennfahrer. Technikchef Mike Gascoyne ergänzt seine Sicht der Dinge: "Zunächst einmal muss man sagen: Es war klasse, dass wir hier antreten und den koreanischen Fans und den Beteiligten eine gute Show bieten konnten."

"Wir hatten einen Tag mit Licht und Schatten." Mike Gascoyne

"Es wurden sehr viele Bemühungen in die Realisierung dieses Rennprojekts gesteckt. Ihnen allen wurde ein wahrhaft historischer Event vorgesetzt. Das Rennen endete in der Dunkelheit, nachdem wir im gesamten Starterfeld richtig viel Action gesehen hatten. Wir hatten indes einen Tag mit Licht und Schatten", sagt der Technische Direktor von Lotus. "Einmal mehr waren wir die besten Neueinsteiger."

"Heikki ist bei schwierigen Bedingungen ein tolles Rennen gefahren. Für Jarno war es enttäuschend, denn er erlitt einen weiteren hydraulischen Defekt, wodurch er das Rennen vorzeitig aufgeben musste. Insgesamt war es aber ein großartiges Wochenende für uns. Wir lagen jeweils vor unseren direkten Rivalen. Dadurch konnten wir unseren zehnten Platz verteidigen. Das war unser Hauptziel."

Fernandes schwitzt am Kommandostand

Teamchef Tony Fernandes ist erleichtert über den Rennausgang: "Ich habe den Grand Prix sehr angespannt verbracht. Von all den 17 WM-Läufen, die wir in diesem Jahr bereits absolviert haben, war dies der schlimmste für mein Nervenkostüm. Ich fühle mich, als hätte man mich den gesamten Nachmittag über in die Mangel genommen", gibt der Malaysier rückblickend zu Protokoll.

"Dieser Sonntag unterstrecht den Eifer dieses Teams." Tony Fernandes

"Dieser Sonntag unterstrecht den Eifer dieses Teams. Heikki ist ein fantastisches Rennen gefahren. Auch wenn bei ihm 20 Runden vor Schluss ein mögliches Hydraulikproblem auftrat, kämpfte er sich wacker über die Distanz. Eine tolle Leistung des Teams hielt ihn auf der Strecke. So konnte er durchfahren und sich den 13. Platz sichern. Wir kommen dem zehnten Platz immer näher."

"Jarno steckte einmal mehr in hydraulischen Schwierigkeiten", meint Fernandes, fügt im Hinblick auf die neue Rennsaison allerdings hinzu: "Wir haben bereits die notwendigen Schritte eingeleitet, um 2011 einige Änderungen umzusetzen. Solche Erfahrungen wie heute stehen uns im Hinblick auf die kommende Saison und darüber hinaus gewiss gut zu Gesicht", hält der Teamchef abschließend fest.