• 02.06.2010 10:42

  • von Britta Weddige

"Lotus hat unser geistiges Eigentum genutzt"

Force India äußert sich zur Klage gegen die Lotus-Mutterfirma 1Malaysia Racing Team und Aerolab: "Schwere Vorwürfe, aber ausreichend Beweise"

(Motorsport-Total.com) - Das Force-India-Team hat nun in einem Statement zu der Klage geäußert, die unter anderem gegen die Firmen, die das Lotus-Team führen, eingereicht wurde. Konkret geht es um die Frage, ob Lotus bei Aerolab SRL ein Windkanalmodell von Force India benutzt hat, um den Lotus T127 zu entwickeln.

Titel-Bild zur News: Force-India-Logo

Force India sieht sein geistiges Eigentum von Lotus missbraucht

"Das Force-India-F1-Team bestätigt, dass es in Großbritannien rechtliche Schritte gegen 1Malaysia Racing Team SDN BHD (ein malaysisches Unternehmen), 1Malaysia Racing Team (UK) Limited (Lotus Racing's Mutterfirma), Michael Gascoyne und Aerolab SRL eingeleitet hat", heißt es in der Presseaussendung des Teams. Und weiter: "Force India bestätigt zudem, dass im Dezember 2009 bei den zuständigen Behören in Italien Klage wegen der Preisgabe von vertraulichen Informationen eingereicht wurde und dass entsprechende Ermittlungen laufen.#w1#

Force India hatte bis September 2009 eine technische Partnerschaft mit der italienischen Windkanalfirma Aerolab, mit der Lotus beim Design des 2010er-Autos zusammengearbeitet hat. "Force India glaubt, dass Lotus durch die Nutzung der Einrichtungen und Daten von Aerolab und Fondtech vom geistigen Eigentum des Force-India-Teams Gebrauch gemacht und profitiert hat", teilt das Team weiter mit. Dem Vorwurf zufolge soll Lotus bei der Arbeit im Windkanal auch ohne Erlaubnis von Force India Komponenten und exlusiv für das indische Team lizensierte Bridgestone-Reifen genutzt haben.

"Force India räumt ein, dass das sehr ernsthafte Vorwürfe sind und würde keine solchen Schritte einleiten, wenn nicht ausreichend Beweise vorliegen würden", heißt es weiter.

Lotus behauptet, dass dieser rechtliche Vorgang lediglich "zwischen Force India und Aerolab" abspielt: "Dieses Verfahren unterstellt keinerlei Fehlverhalten von Lotus. Aerolab dementiert jegliches Fehlverhalten und hat Lotus in Bezug auf die Klage Schadloshaltung zugesichert", ließ das Team ausrichten.

Force India bestätigt auch, dass der Vertragsstreit mit Aerolab vor Gericht geklärt werden soll. Die Windkanalfirma hatte dem Team "ernsthaften und wiederholten Vertragsbruch" vorgeworfen, Force India sei "den Verpflichtungen nicht nachgekommen".

"Force India hat im Herbst 2009 rund eine Million Euro bezahlt, um die finanziellen Forderungen von Aerolab zu erfüllen. Nun liegt es an den Gerichten zu klären, ob diese enorme Summe in Anbetracht der schwerwiegenden aktuellen Anschuldigungen an Aerolab bezahlt werden sollte", schließt das Force-India-Statement.