Lob von Lauda: "Neue Formel 1 ist die schönere"

Mercedes-Vorstand Niki Lauda ist mit der Formel 1 in ihrer aktuellen Form ziemlich zufrieden und verrät, dass er lieber heute als zu seiner aktiven Zeit gefahren wäre

(Motorsport-Total.com) - Was musste sich die Formel 1 in dieser Saison nicht alles anhören. Zu langsam sei man, zu leise und auch die Autos seien hässlich. Mercedes-Vorstand Niki Lauda bricht nun allerdings eine Lanze für die Königsklasse. Seiner Meinung nach ist die Formel 1 aktuell trotzdem eine bessere als zu seiner aktiven Zeit. Vor allem die enge Zusammenarbeit zwischen Fahrer und Ingenieur gefällt dem Österreicher.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

In Spielberg stieg Lauda zu Showzwecken noch einmal in seinen alten Ferrari Zoom

"Die neue Formel 1 ist natürlich die schönere, weil man sich im Leben weiterentwickelt", erklärt Lauda bei 'ServusTV' und ergänzt: "Die alte Formel 1 hat sich durch ein Riesen Risiko ausgezeichnet, wie man an meinem Ohr sieht, was plötzlich abgebrannt war. Man musste mit seinem Auto alleine umgehen. Ich habe fünf Gänge und einen Zwölfzylinder drin gehabt und war auf mich selbst gestellt, mit diesem Monster so schnell wie möglich zu fahren."

"Das war die alte Zeit. Die neue Zeit ist für mich wesentlich interessanter, weil es ein Zusammenspiel aus Technikern in der Box und den Fahrern ist. Das beginnt schon dabei, dass die Reifentemperaturen ständig gesagt werden." Ein Blick auf das Lenkrad macht die Unterschiede bereits deutlich. Wo es früher maximal einen Knopf für die Trinkflasche gab, befinden sich heute schier unendlich viele Schalter, Knöpfe und Hebel.

Faszination Technik

Genau dafür stand die Formel 1 zuletzt in der Kritik. Zu undurchsichtig sei es mittlerweile für den Zuschauer vor dem Fernseher, keiner könne mehr nachvollziehen, wer gerade mit wie viel Leistung fahre oder wie viel Sprit ein Fahrer noch zur Verfügung habe. Genau diese Komplexität macht für Lauda aber die Faszination der aktuellen Formel 1 aus.

"Schon in der Einführungsrunde werden uns viele Dinge mitgeteilt. Wir werden gefragt, ob wir alle Dinge synchronisiert haben, uns wird gesagt wie die Temperaturen in den Reifen sind oder wie viele Burnouts ich machen muss", berichtet Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo und ergänzt: "Es ist eine ständige Kommunikation. Wir vertrauen dem Team in dieser Sache natürlich enorm."

Lenkrad Red Bull RB10

Beim Blick auf das Lenkrad des RB10 kann man schon mal den Überblick verlieren Zoom

"Wir würden es sicherlich auch ohne die hinbekommen, aber das wäre ein komplett anderes Rennen, und unsere Leistung wäre enorm komprimiert." Soll heißen: Der Fahrer kann durch den ständigen Austausch mit seinen Ingenieuren immer das Optimum aus dem Boliden herausholen, was zu Laudas Zeit noch unmöglich war.

Lauda würde lieber heute fahren

Der dreimalige Weltmeister erklärt daher: "Ich würde viel lieber heute fahren, weil das Zusammenspiel der Techniker mit dem Fahrer die Faszination ist - wie man das Auto am schnellsten zur besten Rundenzeit bringt. Ein intelligenter Fahrer, der mehr versteht, was die Techniker wollen, hat am Ende die Nase vorn."

Mit einem Lächeln merkt Red Bulls Teamchef Christian Horner an: "Der große Unterschied zwischen Nikis und Danis Zeit war, dass Niki mit dem Auto gefahren ist, und anschließend mit den Mädels geplaudert hat - heute musst du anschließend mit den Ingenieuren plaudern!" Laudas Konter: "Das ist natürlich falsch, weil der kennt sich nicht aus."

"Das Zusammenspiel der Techniker mit dem Fahrer ist die Faszination." Niki Lauda

"Dem Christian muss man relativ wenig vom Auto sagen, weil die drucken dann die Runden mit allem aus. Ich musste meinem Techniker einfach übersetzen, was ich im Auto spüre. Wenn ich dem falsche Informationen von meinem Hintern gebe, dann entwickel ich das Auto anders."

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